Lokalsport

Trauer um Peter Schuler

Die Blauen tragen Schwarz und trauern um ihren Grandseigneur. Mit Peter Schuler haben der VfL Kirchheim und die Region Esslingen am vergangenen Mittwoch eine Lichtgestalt der letzten 60 Jahre im Tischtennissport verloren.

Kirchheim. Wenn der Mann mit dem markanten weißen Haar die Sporthalle betrat, zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Seine Tischtenniszöglinge nannten ihn teilweise bis ins Erwachsenenalter ehrfürchtig „Herr Schuler“. Auf väterliche Art kümmerte er sich um die Tischtennistalente im VfL Kirchheim und schmiedete sie nach seinen Vorstellungen. Annähernd jedes Wochenende traf man ihn auf Wettkämpfen oder Turnieren, um seine Sportart mit Leidenschaft voranzubringen. Ob als aktiver Spieler für den VfL in über 1 200 Pflichtspielen, in über 40 Jahren als Jugendleiter und Betreuer des Kirchheimer Nachwuchses, als Organisator der Schwerpunktranglisten für den württembergischen Verband oder als Vater, der seinen Junior bis in die erste Bundesliga führte – Peter Schuler war überall.

Mit seiner pragmatischen und direkten Art stand er Alt und Jung mit Rat und Tat zur Seite und war auch außerhalb der Halle ein gefragter Gesprächspartner. In Sachen Engagement und Einsatzbereitschaft galt er als Vorbild für seine Vereinskameraden, als einer, der den Tischtennissport lebte. Als jahrzehntelanges Ausschuss-Mitglied in der Tischtennisabteilung steuerte er den VfL auch durch schwieriges Gewässer. Kreativ, aber auch unnachgiebig, wenn es darum ging, seine Ideen und Werte zu verteidigen.

Vereinsleben bedeutete für ihn Zusammenhalt. Ob bei kontroversen Diskussionen und einem Glas Wein nach dem Training, an der Box, wenn er sein Team anfeuerte oder bei der Organisation von Vereinsveranstaltungen, an der er immer beteiligt war. Bereits schwer von seiner Krankheit gezeichnet, bestellte er sich vor wenigen Wochen zwei neue Tischtennisbeläge, die er in der Schublade seines Nachttisches aufbewahrte, in der Hoffnung, noch einmal am Tisch stehen zu dürfen. Dieser Wunsch blieb Peter Schuler unerfüllt. Am Mittwoch erlag er im Alter von 79 Jahren seiner schweren Krankheit. Seinen Anfeuerungsruf „Auf die Blauen!“ wird man im VfL-Tischtennis schmerzlich vermissen.kt