Lokalsport

Trendwende im Visier

Manuel Fumic hofft auf Top-Ergebnis beim dritten Weltcup-Rennen

Aus dem Trainingslager der Mountainbike-Nationalmannschaft in Livigno fahren Manuel Fumic und Christian Pfäffle am heutigen Freitag zum dritten Weltcup-Rennen der Saison nach Lenzerheide. In der Schweiz soll bei beiden Teckbikern der Knoten platzen.

Konzentriert durch die Kurve: Manuel Fumic ist am Sonntag wieder auf der Jagd nach Weltcuppunkten. Foto: Armin Küstenbrück
Konzentriert durch die Kurve: Manuel Fumic ist am Sonntag wieder auf der Jagd nach Weltcuppunkten. Foto: Armin Küstenbrück

Livigno. Es sind nur 90 Autominuten von Livigno nach Lenzerheide, doch nicht nur deshalb erscheint das italienische Hochtal auf 1 800 Metern Meereshöhe als optimales Revier für die Vorbereitung auf den dritten Weltcup der Saison. Lenzerheide liegt in Graubünden auf 1 450 Meter – beides keine echten Höhenlagen, aber es ist trotzdem weniger Sauerstoff in der Luft. Insofern ist eine Akklimatisierung hilfreich.

Manuel Fumic und Christian Pfäffle berichten jeweils von einer „sehr guten Stimmung“ im Kreis der Nationalmannschaft. „Das sind tolle Tage hier“, schwärmt Fumic. „Hier oben lässt sich das Training bestens umsetzen, man hat alle Möglichkeiten, und weil es hier nicht viel gibt, kommt man auch etwas zur Ruhe.“ In den vielen Trails wurden auch fahrtechnische Fähigkeiten mit BDR-Technik-Trainer Rene Schmidt aufgefrischt, wie Fumic sagt.

Am Dienstag war ein Teil der Truppe, die mehrheitlich aus U 23-Fahrern besteht, erstmals auf dem neuen Weltcup-Kurs in Lenzerheide. „Ich habe ein Grinsen auf dem Gesicht gehabt, als ich den Kurs gefahren bin“, erzählt Manuel Fumic. Die 4,2 Kilometer lange Runde hat nur einen längeren Anstieg und sonst Profil mit ganz kurzen, knackigen Anstiegen und sehr vielen Richtungsänderungen. „Das passt mir ganz gut und ich werde sicher mit dem Fully fahren“, lässt der Cannondale-Profi wissen.

Nach zwei von sieben Rennen liegt er zwar auf dem sechsten Gesamtplatz, doch insgesamt waren die Resultate im Frühjahr nicht nach seinem Geschmack. „Das ist abgehakt. Ich fühle mich gut, will mich anders präsentieren als die Rennen zuvor, und glaube auch, dass mir das gelingen wird“, glaubt der Kirchheimer.

Unabhängig vom Ergebnis, das am Sonntag (14.15 Uhr) herausspringt, sind die Favoriten andere. Der Schweizer Nino Schurter hofft vor heimischem Publikum auf seinen ersten Weltcup-Sieg in dieser Saison, der Franzose Julien Absalon will sein weißes Leaderjersey verteidigen, und Auftakt-Sieger Jaroslav Kulhavy (Tschechien) hat zugunsten des Weltcups am vergangenen Samstag die Marathon-WM abgebrochen.

Christian Pfäffle vom MTB Teck hat in Livigno ein paar Tage benötigt, ehe er sich an die Höhenlage angepasst hat. Umso wichtiger, dass er sich seit vergangenem Freitag dort aufhält. „Es lief in den ersten Tagen recht zäh bei mir, Dienstag war der erste Tag, an dem es ganz gut ging“, berichtete der Neuffener. Auch er hatte sein Vergnügen auf dem Kurs in Lenzerheide. „Beim Fahren hat man die ganze Zeit Spaß.“

Ob und wie sich der im Ergebnis niederschlägt, bleibt abzuwarten. Von Position 27 aus braucht es einen guten Start, um nicht in zu viele Überholvorgänge verwickelt zu werden. Denn die sind phasenweise nur schwer möglich. Und wenn man hinter langsameren Fahrern unterwegs ist, kommt der Fluss ins Stocken.

Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der deutschen Meisterschaft haben die Tage in Livigno Pfäffle gut getan. „Bei schönem Wetter gibt es kaum was Schöneres für einen Biker, als hier oben zu sein“, bekennt Pfäffle. Wie sich die körperliche Form entwickelt hat, kann er indes kaum sagen. Dafür hat die Höhenanpassung zu sehr gebremst.

So bleibt erst mal nur abzuwarten, was der Körper am Sonntag (9 Uhr) zu leisten bereit ist. Sicher ist, dass er seine Ergebniskurve in eine andere, eine positivere Richtung drehen will.

Sein Lexware-Teamgenosse Luca Schwarzbauer ist zwar auch in Livigno, doch der Reuderner wird wohl erst eine Woche später beim Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt wieder ins Renngeschehen einsteigen.