Lokalsport

Tumulte auf dem Bühl

Heiko Blumauer machte eine Flasche Wein auf und ließ sich die selbst zubereiteten Scampi schmecken. Der Dettinger Trainer war nach dem 7:4-Sieg mit fünf Lämmle-Toren gegen Raidwangen rundum zufrieden. Der Rückstand auf den VfL Kirchheim ist wieder auf drei Punkte geschrumpft, denn der Kreisliga-Primus musste sich im Stadtderby beim TSV Jesingen mit einem 1:1 begnügen.

Kirchheim. Heiko Blumauer war ganz stolz auf seine Mannschaft. „Fünf Stammspieler haben gefehlt. Wir mussten die ganze Abwehr umbauen. Aber die Jungs haben den Charaktertest bestanden“, freute er sich. Zur selben Zeit vor einem Jahr geisterten die Sportfreunde mit 47 Gegentoren durch die Abstiegszone. Jetzt Platz zwei. „Da wächst etwas zusammen“, sagt der Coach. Wahrlich ein Grund, den Abend zu genießen.

Dennoch bleibt in Dettingen die Kirche im Dorf. Favorit für den Aufstieg sei nach wie vor der VfL Kirchheim, betont Spielleiter Thomas Beller. „Wir machen uns keinen Druck. Gehen ganz entspannt in die restliche Saison. Wenn es für die Relegation reichen sollte, wären wir glücklich.“

Für die Blauen war das Unentschieden gegen Jesingen ein leichter Dämpfer, aber kein Beinbruch. „Man muss auch mal mit einem Punkt zufrieden sein“, meinte Spielertrainer Markus Schweizer. Drei Tage nach der OP eines Kahnbeinbruchs, erlitten vor zwei Wochen beim 1:1 in Dettingen, begnügte er sich mit der Rolle des Zuschauers und überließ seinen Job dem Assistenten Frank Posch. TSV-Kollege Klaus Müller trauerte dem entgangenen Dreier nach, der seiner Meinung nach aufgrund der besseren Torchancen möglich gewesen wäre: „Leider haben uns Präzision und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss gefehlt.“

In der Rotlichtzone der Tabelle brannten ein paar Sicherungen durch. Beim Spiel TV Unterlenningen gegen TSV Holzmaden kam es zu Ausschreitungen. Die Partie war fünf Minuten unterbrochen. Was war passiert? Holzmadens Trainer Jürgen Fritsch hat es so gesehen: „Ingo Schäfer hat einem unserer Spieler ins Gesicht geschlagen. Es kam zu Tumulten und zur Rudelbildung, an dem sich auch die Auswechselspieler beteiligten. Dabei hat Schäfer unseren Torwart Daniel Zirn in den Unterleib getreten.“ Von Unterlenniger Seite war zu hören, dass Schäfer vor dem ersten Zwischenfall provoziert und angespuckt worden sei.

Wie auch immer: Leningens Spielertrainer wurde von Schiedsrichter Eckhard Saur vom TSV Genkingen vom Platz gestellt. Zu zehnt verwandelten die Hausherren einen 0:1-Rückstand durch zwei Tore von Daniel Deuschle in einen 2:1-Sieg. Fritsch war untröstlich: „Das hätte nicht passieren dürfen, dass wir in Überzahl so den Faden verlieren.“

Ein Gipfelsturm sollte es werden, ein kläglicher Absturz wurde der Versuch des TSV Ötlingen, den VfB Neuffen vom Thron der Kreisliga B-Staffel 5 zu stürzen. 0:4 ist krass – und die Schlappe hätte noch deutlicher ausfallen können, meint Spielleiter Marco Geißler: „Wir haben im Mittelfeld keinen Zweikampf gewonnen und hatten in den neunzig Minuten höchstens zwei Torchancen.“ Nach dem Spiel gratulierte Geißler dem VfB schon mal zum Aufstieg. Die Elf vom Rübholz kann sich nun ganz auf den Kampf um Relegationsplatz zwei konzentrieren. Der TSV Linsenhofen hat mit seinen elf Toren gegen Unterlenningen II schon mal eine Kampfansage gemacht.

In der Staffel 6 gab sich das Spitzenquartett Weilheim II, Catania, Ohmden und Owen keine Blöße. Verfolger Schlierbach ließ bei Jesingen II zwei Punkte liegen. Und hatte noch Glück dabei, dass sich Cesare d‘Agostini mit dem 2:2 kurz vor Schluss selbst ein Geschenk machte. Der frühere Regionalligaspieler des VfL Kirchheim feierte gestern seinen 39. Geburtstag.