Lokalsport
Umsicht wird belohnt

Turnen Die Drittligafrauen des VfL Kirchheim haben trotz einer corona-bedingten Trainingsabsage im Vorfeld des letzten Saisonwettkampfs in Ludwigsburg den Klassenerhalt geschafft.

Noch vor zwei Wochen strahlender Sieger hat der umsichtige Umgang in der Pandemie das Drittligateam der VfL-Frauen vor dem letzten Wettkampftag massiv dezimiert. Statt am Aufstieg zu schnuppern, wurde der VfL im Gesamtklassement auf Platz sechs durchgereicht.  Am ungefährdeten Klassenerhalt vermochte der letzte Platz zum Saisonabschluss in Ludwigsburg nichts ändern.

Zu Beginn der Woche war das komplette Training der Turnerinnen vorsorglich eingestellt worden. Nach Corona-Fällen im schulischen Umfeld wollte das Trainergespann des VfL trotz negativer Tests keinerlei Risiko eingehen. Aus neun wurden so fünf Turnerinnen, die in Ludwigsburg beim Saisonfinale an die Geräte gingen.

Die 3. Bundesliga turnt mit einer Streichwertung. Pro Gerät starten fünf Turnerinnen, die vier besten kommen in die Wertung, die schlechteste Wertung wird gestrichen. Aufgrund der dezimierten Startaufstellung mussten die VfL-Turnerinnen aber an drei Geräten auf die Streichwertung verzichten. Katharina Goldammer und Theresa Lamprecht wurden so zu Vierkämpferinnen, Johanna Erb und Hannah Schweiss hatten diese Positionen bereits inne. Die Fußverletzung von Anna-Lena Giss ermöglichte ihr nur einen Start am Stufenbarren.

Das Quartett startete am Sprung, alle vier Turnerinnen zeigten schwierige Sprünge in den sicheren Stand, die Wertungen lagen zwischen 11,60 und 12,20 Punkten. Mit 48,00 Punkten war die VfL-Mannschaft unter den besten. Am Stufenbarren, für alle Mannschaften das schwierigste Gerät, fallen die Wertungen aufgrund der hohen Schwierigkeitsanforderungen wesentlich niedriger aus als an den anderen Geräten. Johanna Erb war mit der schwierigsten Übung mit 9,05 Punkten auch die beste Kirchheimer Turnerin, Anna-Lena Giss folgte mit 8,80 Punkten, Hannah Schweiss und Theresa Lamprecht komplettierten die Mannschaftwertung auf 33,95 Punkten. Damit konnte das Team den Abstand zu den anderen Teams in Grenzen halten.

Am Schwebebalken ist der Verzicht auf die Streichwertung besonders bitter, da hier der eine oder andere Absteiger passiert. Dieses Handicap konnten die VfL-Starterinnen nicht kompensieren, alle Absteiger kamen in die Gerätewertung. Mit 35,70 Punkten verlor die VfL-Mannschaft 3,00 Punkte auf den nächsten Verfolger, 7,00 Punkte auf die beste Mannschaft. Am Boden kamen zu allem Überfluss noch einige Stürze dazu, Johann Erb und Hannah Schweiss erhielten Zehnerwertungen, Theresa Lamprecht und Katharina Goldammer machten einige Fehler, sodass am Ende nur 38,80 Punkte als Bodenwertung auf der Anzeigetafel standen. Wieder wurden drei Punkte auf die Konkurrenz verloren.

Damit war für die VfL-Mannschaft in Ludwigsburg am Ende nur der achte Platz drin. „Das ist natürlich bitter, aber als Leistungssportler sind wir in der Pandemie privilegiert und müssen deshalb auch Vorbild sein“, zeigte Johanna Erb Verständnis für die konsequente Entscheidung der Trainer. Die 18-Jährige erreichte mit 41,65 Punkten und Platz sieben als Beste aus Reihen des VfL eine bemerkenswerte Einzelplatzierung.

Die TG Breisgau gewann auch den letzten Wettkampftag und steht als Aufsteiger in die zweite Bundesliga fest. Der TV Kempten steigt in die Regionalliga ab. Mit dem Erreichen des sechsten Tabellenplatzes verbleibt der VfL in der 3. Bundesliga. mp