Lokalsport
Veit zurückgetreten: Streit um Ligen-Neueinteilung eskaliert

Fußball Bezirksspielleiter Johannes Veit tritt nach einer Entscheidung des Verbandsspielausschusses zurück. Von Klaus-Dieter Leib

Göppingen. Paukenschlag beim Staffeltag der Fußball-Kreisligen in Jebenhausen: Bezirksspielleiter Johannes Veit hat nach Streit um die Neueinteilung der B-Ligen völlig überaschend seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der größte der 16 Bezirke im württembergischen Fußballverband steht damit knapp sechs Wochen vor Saisonbeginn an enscheidender Stelle blank da.

„Der Ursprung liegt in einem Einspruchsverfahren der Neueinteilungen. Prinzipiell ist das aber nicht der Grund, da ich die Argumente der Vereine größtenteils ja nachvollziehen, akzeptieren und respektieren konnte“, erklärte Veit den Vereinstretern in Jebenhausen. „Vielmehr geht es hier um die Einspruchsbehandlung, beziehungsweise das Verhalten der übergeordneten Instanzen, vor allem des Verbandsspielausschusses mit einem abschließenden Beschluss per Dekret ohne Begründung. Es entspricht nicht meinen Grundwerten, meinem Selbstverständnisse eines fairen und offenen Umganges miteinander. Es wird hier einer Minderheit mehr Recht zugestanden, als der Mehrheit.“

Auslöser war der Einspruch des TB Holzheim, dem am Donnerstagnachmittag vom Verbandsspielausschuss stattgegeben worden war. Der Verein hatte die Einteilung der Reserve-Staffeln moniert. Bisher gab es hier nur eine Staffel, aber um den Vereinen lange Anfahrtswege zu ersparen, entschied sich der Bezirksspieleiter nach Rücksprache mit seinem Team dazu, die Reserve auf zwei Staffeln zu verteilen. Nachdem der Verband den Holzheimern nun Recht gibt, sieht Veit das Tischtuch zerschnitten. „Ich hätte gerne noch viele Jahre weiter gemacht, aber hier werden demokratische Grundsätze ausgehebelt und missachtet“, sagt er, der den Posten seit fünf Jahren bekleidet hatte.

Dass sein Namensvetter das Handtuch wirft, trifft auch den Bezirksvorsitzenden Rainer Veit. Zumal alle sieben Staffelleiter und die zehn Vorstandsmitglieder sich einig waren, dass die neue Einteilung der B-Staffeln die richtige Entscheidung sei. Und auch die Vereine waren mehrheitlich für die Neustrukturierung. Bei einer Umfrage waren 91 Prozent der B-Liga-Mannschaften mit der neuen Einteilung entweder zufrieden oder es war es ihnen egal oder sie hatten keine Meinung. „Mit Johannes fällt ein wesentlicher Stützpunkt weg und er hinterlässt ein Riesenloch, das kaum zu stopfen ist. Ich kann aber seine Entscheidung nachvollziehen“, so Rainer Veit, „ich hoffe, dass uns weitere angekündigte Rücktritte der Staffelleiter erspart bleiben.“

Was hat das jetzt für Folgen? Die Neugruppierung der B-Staffeln muss nach dem Urteil des Verbandsspielausschusses noch einmal neu überarbeitet werden und der Bezirksvorsitzende muss in den nächsten Tagen schnellstmöglichst einen Nachfolger finden. „Meine Aufgabe wird es jetzt vorrangig sein, den Bezirk Neckar/Fils zum anstehenden Spieljahr auf ein gesundes Fundament zu stellen“, so Veit. „Ich werde meinen Nachfolger, sofern er es wünscht, auf jeden Fall im Hintergrund unterstützen“, sagte der scheidende Bezirksspielleiter, der den Staffeltag der A2, B4, B5 am heutigen Freitag bei der TG Kirchheim noch abhalten wird.

Weil die Einteilung der B-Staffeln nun neu überarbeitet werden muss, konnte für die B7, B8 und B9 vorerst kein Staffelleiter gewählt werden.