Lokalsport

Verlieren verbotenso wollen sie spielen

Lenninger Handballer im Keller-Gipfel gegen Weilstetten II fast in Bestbesetzung

Vorletztes Zitterspiel für die SG Lenningen: Der Tabellenzehnte der Handball-Landesliga trifft heute Abend auf den Dreizehnten TV Weilstetten II. Wer verliert, kann den Abstieg kaum mehr abwenden.

Die Lenninger Handballer zwischen Hoffen und Bangen.Foto: Markus Brändli
Die Lenninger Handballer zwischen Hoffen und Bangen.Foto: Markus Brändli

Lenningen. Die Konstellation im Tabellenkeller zwei Spieltage vor Rundenschluss ist gefährlich. Mit dem TV Weilstetten II, der SG Herrenberg (beide 13:35 Punkte), der TSG Reutlingen und der SG Lenningen (beide 14:34) kommen noch vier Mannschaften für zwei weitere Abstiegsplätze infrage – ein Absteiger steht mit dem abgeschlagenen Schlusslicht TV Aixheim (9:39) bereits fest.

Im heutigen Keller-Gipfel in der Lenninger Sporthalle (Anpfiff 20  Uhr) heißt es deshalb: Verlieren verboten. „Unsere Spieler wissen, um was es geht“, sagt SG-Trainer Markus Hornung. „Die Mannschaft muss hoch konzentriert bleiben“, verlangt „Co“ Bruno Rieke („ich hoffe auf richtig Rabatz in der Halle“). Ein ausverkauftes Haus mit 600 Zuschauern erwarten beide Trainer.

Verlieren verboten – heißt es auch für SG-Gegner TV Weilstetten II. „Das ist das absolute Endspiel im Abstiegskampf“, sagt TVW-Spielleiter Steffen Müller, „unsere Mannschaft muss alles reinwerfen, um die zwei Punkte zu holen“. Das Hinspiel dominierte die Württembergliga-Reserve aus dem Zollernalbkreis eindeutig. 27:20 gewann sie am 5. Dezember – die Lenninger Auswärtsschwäche feierte fröhliche Urständ‘. Müller weiß aber, dass Form und Selbstvertrauen der Mannschaft zuletzt gelitten haben – drei Niederlagen in Folge gab es zuletzt. „Vielleicht nehmen wir den ein oder anderen Spieler aus der A‑Junioren-Bundesliga-Mannschaft der JSG Balingen/Weilstetten nach Lenningen mit“, sagt Müller. Die wurde in der Südgruppe soeben Meister mit 20 Siegen in 22 Spielen.

Die Weilstettener werden ohne eine nennenswerte Anzahl von Fans in Lenningen aufkreuzen – Landesliga-Abstiegskampf interessiert im Balinger Stadtteil nur die wenigsten. Was fast alleine zählt, ist die erste Mannschaft – und die konkurriert in der Württembergliga Süd zusammen mit TSV Blaustein, dem TSV Zizishausen und dem TSV Heiningen derzeit um den Oberliga-Aufstieg. „Deshalb kann unsere zweite Mannschaft auch nicht mit Spieler-Anleihen aus der „Ersten“ rechnen“, weiß Müller, selbst Akteur der Erfolgstruppe. TVW I und TVW II spielen heute Abend zeitgleich.

„Damit ist gewährleistet, dass es in diesem wichtigen Abstiegsduell keine Wettbewerbsverzerrung gibt“, wie Bruno Rieke erleichtert feststellen kann. Noch eines lässt die Lenninger Ballwerfer auf die Saisonpunkte 15 und 16 hoffen: die positive Entwicklung auf der personellen Seite. Bis auf Dauer-Pechvogel Chris Rieke, der nach zwei früheren Kreuzbandrissen nun mit einer Schultereckgelenks-Verletzung ein halbes Jahr ausfällt, sind alle Mann an Bord. Auch Ricki Austen, dessen Schulterblessur einen Einsatz erlaubt. Kapitän Marc Bächle, der wegen der Wichtigkeit der Partie extra aus Nürnberg zum Mittwochtraining anreiste, ist gegen Weilstetten II ebenfalls eine feste Größe. „Wir Spieler müssen motiviert sein, dürfen aber nicht übermotiviert sein“, ist sein Appell vor dem Schlagabtausch der Kellerkinder, für die es um die sportliche Zukunft geht.

SG Lenningen: Reichle, Carrle – K.  Ringelspacher, Max Bächle, Austen, Renz, Schmid, Baumann, Haid, Marc Bächle, O.  Ringelspacher, Pisch, L.  Bächle, Schweikert, Müller