Lokalsport
VfL erlebt blaues Wunder im Rübholz

Fußball Die Ötlinger Party geht weiter: Der TSV wirft auch Favorit VfL Kirchheim im Elfmeterschießen aus dem Bezirkspokal. Der TSV Jesingen scheitert an Faurndau. Die SGEH steht im Achtelfinale. Von Klaus-Dieter Leib

Die SGEH steht als einziger Bezirksligist aus der Teckregion im Achtelfinale des Fußball-Bezirkspokals. Für die größte Überraschung in der dritten Pokalrunde sorgte der TSV Ötlingen im Stadtderby gegen den klaren Favoriten VfL Kirchheim. Der Bezirksligist blamierte sich im Ötlinger Rübholz und unterlag dem B-Ligisten mit 5:6 nach Elfmeterschießen. Das gleiche Schicksal teilte der TSV Jesingen, dem gegen den FV Vorwärts Faurndau das nötige Glück vom Elfmeterpunkt fehlte.

TSV Ötlingen – VfL Kirchheim n. E. 6:5 (1:1, 1:0): Einen wahren Pokalkrimi erlebten die über 200 Zuschauer im Ötlinger Rübholz. Der überragende Ötlinger Torhüter Pascal Treuer war am Ende der Matchwinner. Nachdem alle fünf Ötlinger Schützen ihre Elfer sicher verwandelt hatten, scheiterte der letzte VfL-Schütze, Noah Schadt, am Ötlinger Keeper. „Meine Jungs haben sich für das belohnt, was sie bisher im Pokal geleistet haben“, freute sich Ötlingens Trainer Benedetto Savoca.
Dabei sah es nach einer halben Stunde Spielzeit noch ganz anders aus. Der Bezirksligist kam besser ins Spiel und hatte durch Sascha Flegel (6.), Emir Sahdanovic (11.), Tim Stirnemann (15.) und Michael Fischer (28.) gleich vier hochkarätige Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Der B-Ligist machte es jedoch besser, ihm gelang mit der ersten Chance das Führungstor. In der Halbzeitpause brauchte Ötlingens Trainer nicht viele Worte: „Jungs ihr habt jetzt die große Chance, dass über dieses Spiel noch in zehn Jahren geredet wird.“
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste den Druck, aber gegen die gut organisierte Ötlinger Abwehr gab es kaum ein Durchkommen. „Wir hätten variabler spielen müssen, nicht immer mit langen Bällen. Wir waren heute schlicht zu einfallslos“, ärgerte sich VfL-Trainer Armin Ohran. „Wenn man es in 90 Minuten nicht schafft gegen einen B-Ligisten weiter zu kommen hat man es am Ende auch nicht verdient.“ Tore: 1:0 Marc Laier (38.), 1:1 Eigentor Sönke Limbeck (68.)

TSV Jesingen – FV Vorwärts Faurndau n. E. 2:5 (2:2, 1:2): Das gibt es bei einem Elfmeterschießen selten: Die ersten drei Jesinger Schützen konnten ihre Strafstöße allesamt nicht verwandeln, dadurch reichten den Gästen drei verwandelte Elfer, um das Spiel zu entscheiden. Zum Ärger von Jesingens Trainer Dieter Hiller, der am Ende sehr selbstkritisch reagierte: „Ich habe die fünf Schützen bestimmt, und im Nachhinein muss ich sagen: Ich habe vielleicht keine Ahnung vom Fußball.“ Zuvor boten sich beide Mannschaften ein gutes Pokalspiel mit vielen Torraumszenen auf beiden Seiten. In der ersten Halbzeit waren die Gäste das bessere Team und führten nicht unverdient mit 1:2. Im zweiten Spielabschnitt wurde die Elf von den Lehenäckern dann etwas stärker und konnte nach wenigen Minuten den Ausgleich erzielen. Danach lieferten sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für den Ligakontrahenten. „Mit der gezeigten Leistung meiner Jungs bin ich durchaus zufrieden“, stellte Hiller fest. „In der zweiten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft.“ Tore: 1:0 Paul Schempp (25.), 1:1, 1:2 Moubinou Saliou (38., 42.), 2:2 Noah Braun (50.).

TSG Esslingen – SGEH 1:2 (1:1): Es war kein überragendes Spiel des Bezirksligisten, aber dies war Trainer Christian Mirbauer nach dem Schlusspfiff völlig egal: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.“ In den ersten drei Minuten setzten die Gastgeber die Gäste mächtig unter Druck. Esslingen verbuchte bis dahin bereits fünf Eckbälle und erzielte anschließend die Führung. Es hätte sogar noch schlimmer kommen können, als ein Esslinger Spieler nur die Querlatte traf (12.). Danach kam die Elf von der Berghalbinsel aber besser ins Spiel und erzielte noch vor der Halbzeitpause durch Dennis Oswald den Ausgleich. Nach der Pause war die SGEH dann das dominierende Team, dem durch Nico Kuhn der verdiente Führungstreffer gelang. In der spannenden Schlussphase, in der die Gastgeber noch einmal mächtig aufdrehten, verhinderte SGEH-Keeper Marc Fecher mit einer Glanzparade den Ausgleich. Tore: 1:0 Aktan (2.), 1:1 Dennis Oswald (42.), 1:2 Nico Kuhn (67.).