Lokalsport
VfL-Sieg steigert die Vorfreude aufs Derby

Fußball-Bezirksliga Vor dem Lokalfight beim TSV Jesingen am Freitag gelingt dem VfL Kirchheim ein ungefährdeter 2:1-Sieg gegen den FV Neuhausen. Der TSV Weilheim ärgert sich über verschenkte Punkte. Von Helge Waider

Sehr durchwachsen fiel gestern die Ausbeute für die Teckvereine in der Fußball-Bezirksliga Neckar-Fils aus. Lediglich der VfL Kirchheim konnte seine Partie gegen den FV Neuhausen mit 2:1 gewinnen. Der Sieg hört sich knapper an, als er wirklich war. VfL-Coach Armin Ohran: „Wir haben gegen einen erwartet starken Gegner gut kombiniert, eine überzeugende Leistung geboten und unterm Strich verdient gewonnen.“ Nach einer torlosen ersten Spielhälfte, in der sich beide Teams über weite Strecken der Partie neutralisierten, erwischte der VfL den besseren Start in die zweite Halbzeit und erarbeitete sich Minute für Minute mehr Spielanteile. Nach einer knappen Stunde besorgte Nico Hummel das 1:0. Salih Egrlic sorgte neun Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Den Neuhausener Treffer steuerte Eronis Zogaj nach einer sehenswerten Kombination kurz vor Schluss bei. Fünf Tage vor dem am Freitag anstehenden Derby in den Jesinger Lehenäckern (Anpfiff 19.30 Uhr) war Armin Ohran mit sich und der Welt zufrieden: „Wir schauen nach wie vor nur von Spiel zu Spiel. Das anstehende Derby ist kein Spiel wie jedes andere. Deshalb starten wir mit Vorfreude in die Woche.“

Weilheim verspielt 2:0-Führung

„Wir fressen zu viele Gegentore“, brachte es Max Pradler nach der aus Weilheimer Sicht unnötigen Niederlagen beim FV Vorwärts Faurndau auf den Punkt. Und der spielende Co-Trainer der Limburg-Kicker setzte noch einen drauf: „Das war so ein Spiel, nach dem du in der Kabine die Türe eintrittst.“ Gottlob hatte der einstige VfL-Kicker seine Nerven im Griff und die Umkleide der Faurndauer blieb unangetastet. Der Frust freilich war nachvollziehbar. Morris Maier und Jannick Hoyler hatten die Weilheimer mit dem starken Wind im Rücken mit 2:0 in Führung gebracht. Max Pradler hatte noch vor der Halbzeit die Chance zum 3:0, scheiterte aber mit einem Drop-Kick aus fünf Meter. Nach dem Seitenwechsel nutzten die Platzherren die Gunst des starken Windes im Rücken und brachten die erneut neu zusammengewürfelte, blutjunge Weiheimer Viererkette ein ums andere Mal in Bedrängnis. Christoph Mayer gelang der Anschlusstreffer und Mattia-Ruben Gianni drehte mit seinen beiden Treffern nach Standardsituationen kurz vor Schluss das Spiel.

Gebrauchter Tag für Jesingen

Die Partie auf dem schmalen Deizisauer Kunstrasen gewann, so der Jesinger Trainer Stefan Haußmann, „nicht unbedingt die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft.“ Tatsächlich war bei den Jesingern von den guten spielerischen Ansätzen des letzten Heimspiels gegen den 1. FC Donzdorf gestern nur wenig zu sehen. Kurz vor dem Anpfiff fiel auch noch der rechte Außenbahnflitzer Laurin Zimmermann mit Nackenproblemen aus und vergrößerte damit das Lehenäcker-Lazarett. „Wir kommen trotz eines breiten Kaders personell mittlerweile auf der Felge daher“, stellte Haußmann fest. Im ersten Spielabschnitt waren die Jesinger noch die aktivere Mannschaft, die Einheimischen dafür effektiver in der Torchancenverwertung. Nach dem Seitenwechsel waren die Gerstenklopfer nicht zwingend genug in ihren Aktionen. Am Ende war es eine vermeidbare Niederlage und, wie Stefan Haußmann feststellte, „ein gebrauchter Tag“.

Desolate Neidlinger

Die Partie am Neckar war geprägt von Einladungen und Nachlässigkeiten der Neidlinger. Bereits nach einer knappen Viertelstunde lag die Kölle-Truppe mit 0:3 zurück. Viele weitere Chancen blieben hüben wie drüben ungenutzt. Nach dem Seitenwechsel schwanden die Kräfte der Einheimischen auf dem tiefen Geläuf zusehends und die Lindachtaler waren beim 3:3 drauf und dran das Spiel zu drehen. Eine Unachtsamkeit der Neidlinger brachte die Platzherren wieder in Führung, ehe diese durch einen TSV-Torwartpatzer noch den schmeichelhaften Ausgleich erzielten. Schlusskommentar von Patrick Kölle, der nach einer Erkrankung nur von der Seitenlinie coachte: „Es war ein Graus, die Partie anzuschauen.“
 

Entscheidung kurz vor Rundenschluss

Armin Ohran ist den Blick nach oben wie nach unten schon mehr als geläufig. Jede Woche hofft der Trainer des VfL Kirchheim insgeheim auf einen Ausrutscher des Spitzenreiters FC Esslingen. Doch auch am gestrigen 22. Spieltag taten die Kicker aus der Reichsstadt dem einstigen Oberligaspieler nicht den Gefallen. Die Esslinger siegten souverän mit 5:1 beim SC Geislingen II.
Der Blick nach unten hingegen dürfte dem VfL-Coach ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Verfolger Eislingen ließ gegen den FV Plochingen zwei Punkte liegen und verlor damit den direkten Anschluss an die Kirchheimer. Das letzte Wort wird in der Meisterschafts- und Relegationsfrage aber wohl erst kurz vor Schluss der Runde gesprochen. Dann müssen die Kirchheimer am viertletzten Spieltag in Eislingen und am vorletzten Spieltag in Esslingen antreten. wai