Lokalsport

VfL verteilt Watschen an die Bayern

Turnen Kirchheims Drittligatruppe ist mit einem souveränen 64:12-Sieg in die ­Saison gestartet. Der USC München war in der Raunersporthalle chancenlos. Von Heiko Paul

Erfolgreichster VfL-Turner gegen München: Manuel Halbisch. Foto: Genio Silviani
Erfolgreichster VfL-Turner gegen München: Manuel Halbisch. Foto: Genio Silviani

Der erste Wettkampf der Saison ist immer eine wichtige Standortbestimmung. Aber nicht nur, was den direkten Gegner anbelangt: Das Ergebnis gibt auch in etwa Auskunft über das Leistungsvermögen des Teams im Verhältnis zu den anderen Mannschaften der Liga. Die als Mitfavoriten auf den Meistertitel in der dritten Bundesliga gehandelten VfL-Turner konnten also gleich mal zeigen, ob sie auch vier Monate früher als bei einem normalen Saisonverlauf - wegen der Turn-WM ist die Saison in zwei Blöcke geteilt - bereits fit sind.

Manuel Halbisch legte am Boden gleich ganz souverän los. Vor wenigen Tagen hatte er in Berlin noch beim Turnfest geglänzt, jetzt ließ er seinem Gegner aus München keine Chance und holte die ersten drei Score-Punkte für den VfL. Manuel Hofmann holte deren vier, ebenso wie Marcus Bay. Simon Paul hatte ein wenig Pech, trat über die Begrenzung. Dazu kamen noch kleine Unsicherheiten. So musste er dem Gegner zwei Score-Punkte überlassen.

Dass der VfL wesentlich besser als der Gegner aus den Startlöchern gekommen war, zeigt neben dem Neun-Punkte-Vorsprung bereits am ersten Gerät der Blick auf das Ergebnis vor einem Jahr: Ebenfalls gegen München lag der VfL nach dem Boden drei Score-Punkte hinter dem Gegner.

Souverän machten die Kirchheimer am Pauschenpferd weiter. Julian Hausch, Manuel Hal­bisch, Marcus Bay und Manuel Hofmann turnten die träge wirkenden Gegner in Grund und Boden. 16 Score-Punkte wanderten auf das VfL-Konto, kein einziger hingegen nach München.

Nur eine einzige kleine Schwächephase genehmigten sich die Kirchheimer: An den Ringen waren die Kampfrichter mit den Ausführungen von Henning Weise und Marcus Bay nicht einverstanden, zogen ihnen aus Kirchheimer Sicht allzu krass Punkte ab. Waldemar Guilliard und Julian Hausch schafften es dann nicht, das Ruder an diesem Gerät herumzureißen. Ihre sechs Score-Punkte reichten zum Gerätesieg nicht aus, München hatte acht Punkte kassiert. 14:1 Punkte dann wieder am Sprung für Kirchheim: Hier ließen sich Moritz Pohl, Simon Paul, Manuel Halbisch und Manuel Hofmann nichts vormachen.

Souverän dann auch die Barrenvorstellung des Kirchheimer Quartetts Simon Paul, Moritz Pohl, Julian Hausch und Manuel Halbisch: elf Score-Punkte für Kirchheim, keiner für den Gegner. Nicht ganz so dominierend dann das Reck-Ergebnis von Julian Hausch, Moritz Pohl, Simon Paul und Manuel Hofmann. 6:1 Punkte für die Kirchheimer bedeuteten einen überlegenen 64:12 Sieg.

„Ein erfolgreicher Saisonauftakt“, war VfL-Coach Matthias Pohl zufrieden - aber nicht nur wegen dem deutlichen Sieg: „Die jungen Turner wie Manuel Hal­bisch und Manuel Hofmann haben sich gut eingebracht, die Spezialisten Henning Weise und Waldemar Guilliard waren zur Stelle, und die alten Hasen wie Marcus Bay, Julian Hausch, Simon Paul und Moritz Pohl haben bereits ein gutes Niveau erreicht.“

Mit dieser Leistung werden die VfL-Turner am kommenden Samstag auch in Backnang bestehen. Die TSG Backnang hat die vergangenen zwei Jahre in der dritten Bundesliga Nord geturnt, wo das Team in der vergangenen Saison Sechster geworden war. Durch Verschiebungen innerhalb der DTL-Landschaft ist die TSG nun in die Süd-Staffel gerutscht, verlor hier ihren Auftaktwettkampf am vergangenen Samstag beim TV Bühl jedoch deutlich mit 14:63 (1:11). Nach den jüngsten Ergebnissen sollte der VfL am Samstag also als klarer Sieger aus dem Duell mit den Turnern aus dem Rems-Murr-Kreis hervorgehen.

Zweiklassengesellschaft in der dritten Liga

Betrachtet man die 270,35 Punkte, die das Kirchheimer Team gegen München erzielt hat, scheint wie schon in der vergangenen Saison in der dritten Liga eine Zweiklassengesellschaft zu existieren. Mit dem VfL, der TG Hanauerland, dem TV Bühl und dem TSV Monheim II turnen vier etwa gleich starke Mannschaften vorne weg und werden sich um die beiden Plätze des Aufstiegsfinales im Dezember streiten. Die Teams aus München, Karlsruhe, Wangen und Backnang dürften gegen den Abstieg kämpfen.hp