Weilheim. Wer nach Widersprüchen sucht, wird derzeit beim FC Frickenhausen fündig. Vor wenigen Wochen hatten die FCF-Vereinsführung den Vertrag mit Trainer Bernd Bauer verlängert. Dies wäre nicht weiter bemerkenswert gewesen, hätten die FCF-Oberen damals nicht – trotz der bereits vorhandenen Abstiegsgefahr – von der Zusammenarbeit in den höchsten Tönen geschwärmt. Auch in die Bezirksliga ginge man mit Bauer, hieß es.
Ganz so ernst waren jene launigen Sätze wohl nicht gemeint. Bernd Bauer ist nicht mehr Trainer des Tälesclubs, Ex-Coach Murat Isik kehrt zurück (wir berichteten). Die Kritiker in Frickenhausen, die bereits seit Monaten die Trainerstelle als nicht optimal besetzt ansahen, haben gesiegt. Frickenhausens langjährigem Pressewart Werner Schmid blieb angesichts der förmlich greifbaren Widersprüche in der Außendarstellung nur noch der Rückzug auf Plattitüden. „In beiderseitigem Einvernehmen“ habe man sich getrennt, musste Schmid verkünden.
Trotzdem könnte der Schachzug ein genialer sein: Isik gilt als gewiefter Taktiker und einer, der lieber die Peitsche als das Zuckerbrot auspackt. Morgen muss der FCF in Waldstetten ran. Murat Isik beschwört schon mal den Teamgeist und packt reichlich Emotionales in sein Comeback. „Der FCF ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagt er.
Beim neuen Tabellenzweiten TSV Weilheim wird auch eine Menge Herzblut nötig sein, um wieder vom Jäger zum Gejagten zu werden. Die Hoffnungen beim morgigen Auftritt in Köngen ruhen unter anderem auf Lennart Zaglauer und Fatih Özkahraman, die nach verletzungsbedingter Pause beim lauen 0:0 gegen den TSV Buch jeweils zu einem Kurzeinsatz kamen. Die beiden haben weitere Trainingseinheiten absolviert.
Dass der Spitzenreiter aus Heiningen bereits heute per Heimsieg über den TSV Deizisau den Vorsprung vorübergehend auf vier Zähler ausbauen kann, stört den Sportlichen Leiter des TSVW, Günther Friess, nicht. „Nach wie vor können wir es aus eigener Kraft schaffen, so muss auch unser Denken sein“, fordert er.
In Sachen Verstärkungen sondieren die TSVW-Oberen aktuell den Markt. „Wir suchen Spieler, die auch bereit sind für uns in der Landesliga zu spielen, falls es mit dem Aufstieg nicht klappt“, betont Friess. Vom bestehenden Kader sollen bereits rund 80 Prozent der Spieler ihr Bleiben signalisiert haben.
Gegner TSV Köngen hat unterdessen andere Sorgen. Das Team des ehemaligen VfL-Trainers Ralf Rueff ist mit 34 Punkten zwar noch nicht gerettet, gehört jedoch mit vier Siegen in Serie zu den Gewinnern der vergangenen Wochen. „Wir haben die Köngener Serie natürlich zur Kenntnis genommen“, sagt Günther Friess. Was Trainer Alexander Hübbe derweil von seinen Kickern erwartet, ist klar. Nach 196 Minuten ohne Tor will der Coach vor allen Dingen bessere Lösungen in der Offensive sehen.