Lokalsport

Vom Kopf auf die Beine

Der VfL dreht Spiel gegen TuS Stuttgart in der Schlussphase

Kirchheims Bezirksliga-Handballer haben am Wochenende zurück in die Erfolgsspur gefunden. Mit einem 30:26 (12:15)-Heimsieg gegen den TuS Stuttgart festigte der VfL den zweiten Tabellenplatz. Dabei offenbarten die Kirchheimer jedoch lange Zeit Schwächen. Erst eine starke Schlussphase sicherte den Erfolg.

Martin Rudolph im Anflug: Der Rückraumschütze des VfL war mit fünf Treffern einer der Hauptwerfer beim glücklichen Sieg am Samst
Martin Rudolph im Anflug: Der Rückraumschütze des VfL war mit fünf Treffern einer der Hauptwerfer beim glücklichen Sieg am Samstagabend gegen den TuS Stuttgart.Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Einen Grund, den Gegner trotz des deutlich schlechteren Tabellenplatzes zu unterschätzen, gab es eigentlich nicht. Schließlich konnten die Stuttgarter dem VfL bereits im Hinspiel zwei Punkte abknöpfen. Doch allen Warnungen zum Trotz begannen die Kirchheimer fahrig. Die hellwachen Gäste mit dem Ex-Kirchheimer Sebastian Smetak, der insgesamt eine gute Vorstellung lieferte, nutzten dies konsequent aus. Nach fünf Minuten stand es 0:4, und auch im Anschluss war bei den Gastgebern keine Steigerung zu erkennen. Die Abwehr agierte viel zu passiv und erlaubte dem Gegner einfache Tore. Vor allem Justus Zesch, der fast jede gefährliche Aktion der Stuttgarter initiierte, war nur schwer zu kontrollieren. Im Kirchheimer Angriff dagegen fehlte die Zielstrebigkeit. Mit vielen technischen Fehlern und überhasteten Abschlüssen machte sich die Teck-sieben das Leben selbst schwer. Erst in der 22. Minute gelang Alexander Schwarzbauer per Tempogegenstoß der Ausgleich zum 10:10. Doch den Blauen fehlte weiter jegliche Sicherheit. Stuttgart ging mit einem 15:12-Vorsprung in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel zunächst ein unverändertes Bild. Dem VfL fehlte der nötige Esprit. Zwar gelang Mitte der zweiten Halbzeit beim 19:19 und 22:22 erneut der Ausgleich, doch erneute Fehler ließen den Rückstand jedes Mal wieder auf drei Tore anwachsen. In der 49. Minute dann die vielleicht spielentscheidende Szene: Beim Stand von 22:25 parierte Torhüter David Pisch einen freien Wurf vom Kreis spektakulär. Eine Art Weckruf für die ganze Mannschaft. Der VfL zeigte nun endlich Emotionen. Die Abwehr kämpfte, und im Angriff wurden die Torchancen konsequent genutzt. In der 54. Minute erzielte Simon Latzel die erste Kirchheimer Führung des Spiels zum 26:25. Fortan ließ sich der VfL den Sieg nicht mehr nehmen und setzte sich bis zum Ende sogar noch auf 30:26 ab.

Der VfL – mit einem blauen Auge davongekommen. Trotz einer über weite Strecken schwachen Leistung ein glücklicher Heimsieg. Das Wichtigste: Die Kirchheimer bewiesen Charakter und krönten ihre Leistungssteigerung in den letzten zwölf Spielminuten mit einem 8:1-Lauf. Dabei wurde vor allem David Pisch mit einigen Paraden in der Schlussphase zum Matchwinner. Durch die Niederlage des TSV Weilheim bei der SG Hegensberg-Liebersbronn im Parallelspiel hat der VfL nun wieder drei Punkte Vorsprung auf Platz drei. Somit benötigen die Kirchheimer noch einen Punkt aus den zwei verbleibenden Begegnungen, um den zweiten Tabellenplatz zu sichern, der für die Aufstiegsrelegation qualifiziert. ol

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel – S. Latzel (2), M. Mikolaj (4), Weber (3), Metzger (4), J. Mikolaj (4/2), Zoll, Schwarzbauer (5), Keller (2), Sadowski (1), Schafhitzel, Rudolph (5)

TuS Stuttgart: Gnädig, Methfeßel – Hermann, Siebler (5), Zesch (5), M. Böhme (4), S. Böhme (2), Klauke, Smetak (5), Schneider (2/2), Kalt (3), Stubner, Luft, Greiner