Lokalsport
Von Scherbenhaufen keine Spur

Basketball Die Knights müssen bei der krachenden 67:95-Niederlage in Trier die Überlegenheit des Gegners 
anerkennen und sinnen auf Wiedergutmachung im Heimspiel am Samstag gegen Münster. Von Peter Eidemüller

Wenn die Gladiators so spielen, wird es für jeden Gegner zumindest in Trier schwer bis unmöglich zu gewinnen – mit dieser Einschätzung wird im Sportteil des Trierer Volksfreund die Leistung der pfälzer Basketballer nach deren 95:67-Heimsieg im Zweitligaspitzenspiel gegen Kirchheim zusammengefasst. „Sie waren auf allen Positionen besser als wir“, musste auch der Trainer der unterlegenen Schwaben neidlos anerkennen. Überhaupt wirkte Igor Perovic am Tag nach der vierten Saisoniederlage im 14. Spiel gefasster, als man es bei einem Coach, dessen Team mit 28 Punkten Differenz untergeht, vermuten würde. „Trier hat uns nur ein ganz kleines Fenster für ein Comeback offen gelassen, das wir nicht nutzen konnten“, rekapituliert der 49-Jährige vor allem den Moment Mitte des vierten Viertels, als sich die Knights auf elf Zähler herangekämpft hatten. Ein 13:0-Lauf der Gastgeber innerhalb von knapp zweieinhalb Minuten ließ das von Perovic beschriebene Fenster dann jedoch regelrecht zerbersten.

Dass man in Kirchheim deswegen nun vor einem Scherbenhaufen steht, ist angesichts der bislang so erfolgreich verlaufenen Saison kein Thema. „Die 28 Punkte Unterschied spiegeln den Spielverlauf nicht wider“, betont Sportchef Chris Schmid, der Trier einen starken und den Knights einen schwachen Tag attestiert. „Wenn du von außen nicht triffst, wird es gegen ein Team wie Trier schwer“, verweist er auf eine Dreierquote, die mit 21 Prozent als ausbaufähig bezeichnet werden kann. Dass die Gladiators hier mit 50 Prozent aufwarten, verdeutlicht den Qualitatsunterschied an diesem Tag. „Der Aufstieg“, ist sich Chris Schmidt nicht nur deshalb sicher, „wird nur über Trier führen.“

Für den kommenden Kirchheimer Gegner dürfte dies zwar nicht gelten, ein Kandidat für die Play-offs sind die Uni Baskets Münster, die am Samstag ab 19 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte gastieren, aber allemal. „Eine unangenehm zu spielende Mannschaft“, sagt Chris Schmidt über den Tabellensiebten, der ebenso wie die Knights bereits sieben Mal gewonnen hat – zuletzt am Sonntag gegen Bremerhaven. Wie man gegen das zweitstärkste Auswärtsteam der Liga (4:1 Siege) bestehen kann, soll auch eine Videoanalyse des Trier-Spiels zeigen, die Igor Perovic für den heutigen Dienstag angesetzt hat. „Ich gehe davon aus, dass wir wieder auf die Beine kommen und die richtigen Lehren ziehen“, spielt er vor allem auf die Abstimmungsprobleme im Offensivspiel an, die ein besseres Ergebnis in Trier verhinderten und gegen Münster behoben sein sollen. Und dass eine krachende Niederlage die beste Motivation sein kann, gilt wie in jeder Sportart auch im Basketball – oder wies es Chris Schmidt sagt: „Wer da nicht heiß ist, hat seinen Beruf verfehlt.“