Lokalsport

Von sechs auf neun

Mountainbike Manuel Fumic macht in Albstadt erst zwei Schritte nach vorn, dann einen zurück

Trinken ist Trumpf: Bei Temperaturen über 30 Grad kämpften Manuel Fumic und Kollegen gestern gegen die Hitze.Foto: Armin Küstenb
Trinken ist Trumpf: Bei Temperaturen über 30 Grad kämpften Manuel Fumic und Kollegen gestern gegen die Hitze.Foto: Armin Küstenbrück

Albstadt. Eine halbe Runde fehlte Manuel Fumic beim Weltcup in Albstadt zu einem kaum erwarteten Ergebnis. Der Kirchheimer lag lange an Position sechs. Nach einem Defekt wurde er Neunter, während Christian Pfäffle nach einem Sturz das Rennen auf Platz 40 beendete.

Fumics Strategie wurde relativ schnell deutlich. Nach der verhängnisvollen Startrunde in Nove Mesto die Woche zuvor hielt er sich diesmal zurück und begann von Position 13 seinen Marsch durch die Reihen. Mit dem Nachteil, dass auf dem Kurs im Albstädter Bullentäle überholen nur an wenigen Stellen möglich ist. Die rund 10 000 Zuschauer entlang der Strecke waren jedenfalls begeistert von Fumics Aufholjagd, vor allem, als er an Rekord-Weltcupsieger Julien Absalon vorbeizog.

Doch ohne Enttäuschung ging es auch diesmal nicht. Einen mehr als passablen sechsten Platz musste Fumic rund zwei Kilometer vor dem Ziel noch hergeben. In der drittletzten Runde hatte er Platz sechs erkämpft und zwischenzeitlich nur noch 20 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Doch dann ging auch die Gruppe vor ihm in die finalen Positionskämpfe. Bei den hohen Temperaturen konnte der 35-Jährige nicht mehr zulegen. Sechster, das wäre auf einer ungeliebten Strecke aber durchaus ein erfreuliches Ergebnis gewesen. Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel dann ein Platten. Fumic musste zum Radwechsel, während die Gruppe hinter ihm wieder heran kam. „Das ist unheimlich ärgerlich, ich war stärker als Tempier und hätte den sechsten Platz heimgebracht“, meinte Fumic im Ziel. Auf der Zielgeraden verlor er das Finish gegen den Schweizer Florian Vogel und hatte schließlich 2:29 Minuten Rückstand auf Sieger Nino Schurter (1:33:38).

Christian Pfäffle kam als 40. aus der Startrunde. Das war am Ende auch die Platzierung, die in der Ergebnisliste stand (+7:13). Der Vormarsch des Neuffeners wurde etwa zur Hälfte des Rennens gestoppt. Er stürzte schwer, verlor Zeit und Plätze. Zwei Runden später war er nur noch 43., auch weil er noch mal anhalten musste, um die verklemmte Kette zu befreien. „Sehr schade. Kurz vor dem Sturz habe ich gerade eine Gruppe hinter mir gelassen und angefangen mich gut zu fühlen“, sagte Pfäffle. „Nach dem Sturz war auch das Vertrauen weg.“

Auch Luca Schwarzbauer hatte am Samstag nach dem U23-Rennen nicht mehr in den Händen als die Woche zuvor in Nove Mesto. Dennoch schöpfte der Biker vom MTB Teck aus dem 60. Platz, 9:49 Minuten hinter dem Sieger Nadir Colledani (1:24:06) aus Italien mehr Hoffnung als aus Platz 54 in Tschechien. Nach der ersten Hälfte lag er unter den besten 30, bevor ihn sein Trainingsrückstand einholte. „Ich konnte anfangs richtig pushen, doch dann bin ich fürchterlich eingebrochen“, berichtete der 20-Jährige. „Es war für mich noch nie so lang so hart.“

Der Weilheimer Pirmin Sigel belegte im Junioren-Rennen, das keinen Weltcup-Status besitzt, Platz 28, 7:14 Minuten hinter Schwarzbauers Lexware-Teamkollege David List aus Friedrichshafen (1:01:36). Sigel war mit einer Erkältung ins Rennen gegangen und am Ende „froh, dass es vorbei ist.“ Sein Trainer Ralph Kleih ließ ihn aber im Rennen „weil es gar nicht soo schlecht aussah“, wie Sigel erklärte. Erhard Goller