Lokalsport

Warten auf den Star aus Island

Ötlinger Sportschützen setzen bei ihrem Bundesliga-Heimkampf auf Asgeir Sigurgeirsson

Die Ötlinger Sportschützen sind gefordert – in zweierlei Hinsicht: organisatorisch und sportlich. Zum einen erfordert der erstmals mit fünf Gäste-Teams besetzte Bundesliga-Heimkampftag am kommenden Wochenende einen hellwachen Helferstab, zum anderen brauchen sie im Abstiegskampf dringend Punkte.

Ein Bild mit sportgeschichtlichem Wert: Ötlingens Bundesliga-Star Asgeir Sigurgeirsson geht am 5. August 2012 in London als erst
Ein Bild mit sportgeschichtlichem Wert: Ötlingens Bundesliga-Star Asgeir Sigurgeirsson geht am 5. August 2012 in London als erster Sportschütze aus Island bei Olympischen Sommerspielen an den Start.Foto: dpa

Kirchheim. Ein Blick auf die Tabelle der Bundesliga-Südgruppe zeigt Abstiegsgefahr: Drei Niederlagen haben die Ötlinger Luftpistole-Schützen nach vier Duellen schon auf dem Konto. Das ist die viertschwächste Bilanz im Zwölferfeld, in dem Schlusslicht KKS Hambrücken nur zwei Zähler weniger hat. Um nicht auf einen der zwei Direktabsteigerplätze abzurutschen, müssen aus den Begegnungen gegen den ESV Weil am Rhein und die SgI Waldenburg nun dringend Punkte her. „Ein Sieg ist unser Minimalziel“, bestätigt TSVÖ-Schützenabteilungsleiter Joachim Poppek, dass die Mannschaft schon etwas unter Erfolgsdruck steht.

Hoffnung auf einen Befreiungsschlag gibt‘s durch Ötlingens Weltklasse-Mann Asgeir Sigurgeirsson. Der 30-Jährige, 2012 in London der erste Olympia-Schütze Islands überhaupt und im vergangenen Winter sogar dem US-amerikanischen Nachrichtenportal CNN eine eigene Geschichte wert, steht am Samstag vor seinem Saisondebüt. „Ich gehe davon aus, dass Asgeir in Reykjavík am Freitag ins Flugzeug steigt und für den TSV Ötlingen am Wochenende in beiden Begegnungen schießen wird“, sagte Poppek unter der Woche, nachdem er Hin- und Rückflug bereits gebucht hatte. Die Bundesliga-Durchgänge in Kelheim (3./4. Oktober) und Thambach (17./18. Oktober) hatte Sigurgeirsson, der laut Flugplan heute Abend in Stuttgart eintreffen soll, wegen anderweitiger Terminverpflichtungen noch absagen müssen. Ebenso übrigens wie der Weltranglistensechste Yusuf Dikec (Türkei), der ebenfalls zum TSVÖ-Kader zählt.

Trotz der Abgänge des Italieners Mauro Badaracchi (SSG Teutoburger Wald) und der seitherigen Nummer zwei Patrick Lengerer (SV Karnsberg) kann der TSV Ötlingen morgen das stärkste Schützen-Quintett seit Monaten aufbieten. Insider trauen der neu formierten TSVÖ-Truppe mit Sigurgeirsson (1), Achim Rieger (2), Jörg Kobarg (3), Trainer Markus Geipel (4) und Stefan Scharpf (5) nicht nur in der TSVÖ-Auftaktpartie gegen den Tabellensechsten SV Weil am Rhein einen Sieg zu, sondern auch tags später gegen Waldenburg. Die Schützengilde aus dem Hohenlohischen kommt zwar als Tabellenführer, siebenfacher Bundesligameister und als Mannschaft mit der kürzesten Anreise nach Kirchheim, „ist aber nicht mehr so stark wie früher“, wie Poppek glaubt. Ötlingens Funktionärs-Urgestein hält den Rekordmeister durchaus für schlagbar.

Rund 2 500 Euro kostet die Sportschützenabteilung des TSV Ötlingen die Veranstaltung in der Sporthalle Stadtmitte, wobei das Equipment, Personal-, Übernachtungskosten und Verwaltungsgebühren die größten Ausgabebatzen sind. Auf der Einnahmeseite stehen Ticketverkauf (Tageskarte 4 Euro), Hallenwerbung, Spenden und die Bewirtschaftung, für die der TSV Ötlingen alleinverantwortlich ist. Neben Coca Cola, Wein und Bier gibt‘s diesmal neben belegten Brötchen auch Maultaschen in der Brühe sowie Linsen und Spätzle als Magenstärkung an. Der Gastgeber hofft, dass es sich das Fachpublikum schmecken lässt – und die Veranstaltung letztlich mehr als eine schwarze Null abwerfen wird.