Lokalsport

Weilheim vor dem radikalen Schnitt

Fußball-Szene Der Landesliga-Dritte plant den personellen Umbuch – SGEH gerettet

Eine Führungsfigur sagt Servus: Mit Ferdi Er verliert der TSV Weilheim viel Erfahrung. Er wechselt nach Oberensingen.Foto: Marku
Eine Führungsfigur sagt Servus: Mit Ferdi Er verliert der TSV Weilheim viel Erfahrung. Er wechselt nach Oberensingen.Foto: Markus Brändli

Weilheim. Das Wunder blieb aus. Trotz eines souveränen 4:1-Erfolgs in Weilimdorf hat der TSV Weilheim die Mini-Mini-Chance auf die Relegation zur Verbandsliga verpasst, weil sich der FC Heiningen in Eislingen mit 2:1 schadlos hielt. Meister und Aufsteiger sind die SF Dorfmerkingen nach dem 1:1 in Hofherrnweiler - mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit. Bei drei Punkten und elf Toren Vorsprung gegenüber Heiningen fehlt am letzten Spieltag gegen den geretteten FV 09 Nürtingen nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Als zweiter Absteiger neben Eislingen steht der TSV Neu-Ulm fest. Daneben muss wohl der SC Geislingen, der in Nürtingen durch ein schnelles Tor von David Coconcelli (3.) und in der 83. Minute zwei Spieler durch Platzverweis verlor, ins Gras beißen. Dem drei Punkten besseren TSV Blaustein reicht im letzten Spiel gegen Hofherrnweiler ein Remis für die Abstiegs-Relegation.

Für Weilheims Chris Eisenhardt ist Platz drei in seinem Einstandsjahr als Cheftrainer und Nachfolger von Alexander Hübbe durchaus als Erfolg zu werten. Im siebten Jahr seiner Landesliga-Zugehörigkeit stand der TSV zum fünften Mal nacheinander auf dem Sprung nach oben und hat das Ziel wieder nur knapp verfehlt. Im sechsten Anlauf soll es endlich klappen. Dafür werden im Verein seit Wochen die Weichen gestellt. Manches ist noch in der Schwebe, das Meiste aber unter Dach und Fach. Es ist ein personeller Umbruch von erheblichem Ausmaß, dessen Umsetzung das Trainerteam vor eine große Herausforderung stellen wird. Abteilungsleiter Manfred Herrmann gewährt einen Blick auf die intensiven Aktivitäten hinter den Kulissen.

Mit zahlreichen Abgängen verliert die Mannschaft zunächst mal an sportlicher Qualität. Ferdi Er (zum TSV Oberensingen) war jahrelang ein Führungsspieler. „Um ihn tut es mir leid. Wir hätten ihn gerne behalten“, sagt Herrmann. Dominic Brück kehrt zum SV Göppingen zurück, Marvin Heth wechselt zum TSV Köngen, Felix Hummel nach Bad Boll, Robin Rueff zum TV Echterdingen, Torwart Raphael Maskow nach Heiningen. Mit André Kriks konnte keine Einigung erzielt werden. Seine Zukunft ist noch offen.

„Wir wollen auch in der nächsten Saison im oberen Bereich mitspielen, ein Platz zwischen eins und fünf ist unser Ziel. Dafür brauchen wir wieder eine schlagkräftige Truppe“, betont Herrmann. Deshalb hat der TSV große Anstrengungen unternommen, um die Lücken sinnvoll zu schließen. Fünf Neue stehen fest. Tim Roos (23) von 07 Ludwigsburg, ein früherer Stuttgarter Juniorenspieler von VfB und Kickers, soll die Abwehr verstärken. Fürs Mittelfeld gedacht ist der talentierte Georgios Kalingiannidis (18) von den Spfr. Neuhausen. Vom Absteiger FC Eislingen kommt Roberto Forzano (26), ein alter Bekannter vom VfL Kirchheim. Verstärkungen für die Offensive sind ferner Marc-Kevin Theimer (21) von der SGEH und Claudio Portale (20) vom Landesliga-Aufsteiger FC Frickenhausen.

„Wir hätten gerne noch einen Abwehrspieler“, tut Herrmann kund. „Natürlich werden wir auch unser Potenzial an guten Nachwuchsspielern nutzen.“ So rücken Torwart Jonas Schmidt, Sven Dobler für die Abwehr und Deniz Emini für den Angriff in den Landesliga-Kader auf. In diesem Zusammenhang bedauert der Abteilungsleiter, dass Simon Wahler und Samuel Bosler zum VfL Kirchheim wechseln: „Das schmerzt. Wir hätten sie gerne behalten.“

Der Bezirksliga Neckar/Fils endgültig erhalten bleibt die Spielgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang. Mit einem 2:1-Sieg in Nellingen krönten die Kämpfer von der Alb eine tolle Rückrunde, mit der sie nach neun sieglosen Spielen hintereinander in der Vorrunde den Kopf noch aus der (Abstiegs-)Schlinge zogen.

Klaus Schlütter