Lokalsport

„Weilheimer waren einen Schritt schneller“

Blausteiner als faire Verlierer – Fragwürdiger Elfmeter in Köngen – Geislingens kapitaler Fehlstart

Die Weilheimer bleiben in Kontakt zur Landesliga-Tabellenspitze. Ganz oben gab es am siebten Spieltag einen Wechsel.

Kirchheim. Oliver Seitz hat in seiner Fußballer-Karriere einiges gesehen und erlebt. Etliche Stationen – unter anderem beim SSV Um 1846, VfR Aalen und Heidenheimer SB (heute FC Heidenheim) – sorgen für eine respektable fußballerische Vita des Rheinländers. Seit dieser Runde ist der gebürtige Kölner Trainer des TSV Blaustein. Dabei wollte der ehemalige Profi eigentlich gar nicht Coach werden. „Ich wollte mich mit so Dingen nicht herumärgern, dass Spieler das Training wegen dem 80. Geburtstag der Oma ausfallen lassen“, begründete Seitz einst locker-flockig seine anfängliche Abneigung gegen den Platz auf der Bank.

Nach einer Station beim Bezirksligisten SSG Ulm ist der 35-Jährige nun Kommandogeber in Blaustein.

Nach der gestrigen 1:3-Heimpleite gegen den TSV Weilheim war Seitz um eine fundierte Analyse nicht verlegen. „Die Weilheimer waren auf dem schwer bespielbaren Platz kombinationssicherer, einen Schritt schneller als wir“, lautete seine Spielbilanz, die Gäste seien mit den Platzverhältnissen „einfach besser zurechtgekommen.“ Die Bodenverhältnisse an der Blau waren in der Tat ein Thema. Bereits im Vorfeld der Landesligapartie hatte die Blausteiner „Zweite“ ihr Match im Matsch absolviert. „Uns blieb keine andere Wahl“, versicherte TSVB-Spielleiter Hugo Behr, denn der Nebenplatz, dort wo die „Zweite“ eigentlich kicken sollte, stand bereits morgens tief unter Wasser. Kein Wunder, hatte es doch im Blautal „zwei Tage lange brutal geschüttet“, wie Behr anmerkte.

Den Weilheimern brachte der unter widrigen Umständen erkämpfte Sieg zunächst eine Stabilisierung des achten Tabellenplatzes. Ein Bereich, in dem Oliver Seitz den gestrigen Gegner auch am Ende der Saison sieht. „Der TSV Weilheim wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben, nach meinen Eindrücken im Bereich zwischen Tabellenplatz fünf und acht landen.“

In dieser Region tummeln sich mit großer Freude die Fußballer des TSV Köngen. Gestern glückte gegen den TSV Neu-Ulm ein schwer erkämpfter 1:0-Erfolg per Elfmeter. Köngens Trainer Mario Sinko zeigte sich in der Bewertung der kritischen Szene als fairer Sportsmann. „Der Strafstoß für uns war durchaus fragwürdig“, befand der einstige Coach des TSV Oberlenningen und Notzinger Jugendtrainer. Nerven aus Stahl zeigte beim Verwandeln des Elfmeters Kapitän Kevin Kaiser, wie eine Woche zuvor beim Sieg in Weilimdorf. Der überwundene Keeper der Neu-Ulmer ist in der Teckregion bestens bekannt: Schlussmann Benjamin Huber war Stammkeeper in der letzten VfL-Oberligasaison vor dem Rückzug des Teams im Jahr 2011.

Von der guten alten Oberligazeit können die Geislinger schon seit geraumer Zeit nur noch träumen. Nach einem kapitalem Fehlstart mit lediglich einem Sieg aus sieben Spielen ist der Sportclub Tabellenvorletzter. Vorgestern glückte auch in Bad Boll die Wende nicht. Tore durch den Ex-Weilheimer Marcel Mettang und Sebastian Aust waren beim 2:1 gegen den SC die ganze Miete für die Gastgeber. An der Ligaspitze hat Ex-Oberligist SF Dorfmerkingen die Tabellenspitze zurückerobert, denn der FV 09 Nürtingen patzte gegen de FC Eislingen 2:3. Der Dorfmerkinger 0:1-Schlappe bei der SG Bettringen am vergangenen Mittwoch folgte drei Tage später ein 2:1 über Verbandsliga-Absteiger FC Heiningen.

Wieder einmal überragend bei den SFD: Fabian Weiß und Niklas Weißenberger, noch vor nicht allzu langer Zeit in Diensten des aktuellen Zweitliga-Tabellenzweiten Würzburger Kickers. Weiß schoss das 1:1 und läutete damit nach dem Heininger Blitztor durch Salvador Estevez Hernandez (1.) die Wende ein. Im Miniflecken Dorfmerkingen (1100 Einwohner) wird bereits wieder intensiv von besseren sportlichen Zeiten geträumt.