Lokalsport
Wenn das Wetter-Roulette entscheidet

Fußball Während die Kreisliga A 2.Partie zwischen der SGEH und Neckartailfingen auf der Kippe steht, gibt es für das Teck-Spitzentrio bessere Aussichten. Von Reimund Elbe

Die Wetteraussichten fürs Wochenende beinhalten unter anderem für Württemberg reichlich Kälte und Schneefall. Für das eine oder andere Fußballmatch in der Region könnte es deshalb in Sachen Spielaustragung eng werden. „Aktuell sieht es nicht gut aus“, weiß Tarik Serour, Spielertrainer des A 2-Kreisligisten SGEH.

Bereits vergangenen Donnerstag hatte sich im Hardtwaldstadion der Daumen gesenkt: Die Nachholpartie gegen den AC Catania Kirchheim fiel aus. Ausgiebige Regengüsse hatten dem Platz im Hardtwaldstadion zugesetzt. „Wir müssen einfach abwarten“, sagt Serour, klingt dabei allerdings nicht allzu optimistisch. Die Sportgemeinschaft hätte folglich, falls auch die Partie gegen den TSV Neckartailfingen nicht über die Bühne gehen kann, bereits zwei Begegnungen gegenüber einigen Konkurrenten Rückstand – falls nicht auch auf anderen Plätzen am Sonntag die Kickerei für undurchführbar erklärt werden sollte.

Sowohl die Fußballer des Tabellenführers SF Dettingen als auch die der SFD-Verfolger AC Catania Kirchheim und TSV Weilheim können diesbezüglich etwas entspannter sein. „Wir haben ja bekanntlich zwei Optionen“, weist Dettingens Spielertrainer Nebih Kadrija auf die Rasen- plus Kunstrasenoption hin. Zudem sei es relativ selten, dass der Schnee bei ihnen im Tal liegenbleibe. Die Sportfreunde bekommen, falls sich das Wetter wie gewünscht entwickeln sollte, am Sonntag Besuch von anderen Kunstrasenerprobten. „Die Bempflinger haben sich nach einem kleinen Hänger wieder gefangen“, warnt Kadrija vor dem Tabellenfünften. Die Statistik bestätigt die Kadrija-Worte: sechs Partien unbesiegt, 14 von 18 maximal möglichen Punkten geholt – beeindruckendes Zahlenwerk über den TVB. Mit nur 18 Gegentoren weist der Liga-Fünfte nach Catania (16) und Dettingen (17) außerdem den drittbesten Defensivwert auf. „Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl“, betont Kadrija, zumal es bei den Dettingern unter der Woche im Training personell gut ausgesehen habe.

„Nicht in Schönheit sterben“

Wenn das Spiel des SFD-Verfolgers AC Catania gegen die SGM Aichtal in die Schlussphase geht, sind die Dettinger vermutlich längst in der Kabine. Auf dem Wembley-Platz wird um 15.30 Uhr angepfiffen, bei den Sportfreunden bereits 15 Uhr. Cosimo Attorre will die Begegnung gegen Weilheim (4:0) als Blaupause nehmen. „Wir wollen nicht in Schönheit sterben, auch nicht unter unseren Möglichkeiten bleiben, sondern Vollgas geben wie beim Heimsieg gegen Weilheim“, kündigt der kickende Coach vor der Kunstrasenpartie an. Sollte sich nicht noch kurzfristig ein Akteur verletzen oder krank werden, kann Attorre wohl auf denselben Kader zurückgreifen wie gegen Weilheim.

Salvatore De Rosa möchte derweil im Heimmatch gegen den FC Frickenhausen II die Pleite in Kirchheim endgültig vergessen machen. „Wir hoffen, dass wir auf Rasen spielen können“, will der TSVW-Trainer die Hoffnung diesbezüglich trotz möglicher winterlicher Bedingungen (noch) nicht aufgeben. Als Alternative käme natürlich der zum Stadion benachbarte Kunstrasen infrage. Jannick Hoyler kann nach abgeklungenen Oberschenkenbeschwerden voraussichtlich wieder mitwirken. Der Gegner? Überraschte am vergangenen Spieltag mit einer wilden Aufholjagd gegen die SGEH, mündend in einem 4:3-Erfolg. Trotzdem steht der FCF II nach wie vor auf einem Direktabstiegsplatz.

Auf Harald Schmidts Spuren

Für die Neidlinger Fußballer steht eine Exkursion ans Nürtinger Hölderlin-Gymnasium bevor. Wenige Meter von den Räumlichkeiten entfernt, an denen Promis wie Entertainer Harald ­Schmidt, Sky-Kommentator Wolff-Chris­toph Fuss oder die Politikerin Ricarda Lang Abitur machten, müssen die TVN-Kicker nach neun Partien ohne Niederlage die nächs­te Reifeprüfung absolvieren. 

„Das letzte Mal habe ich dort vor etlichen Jahren mal gegen den damaligen FC Nürtingen ge­spielt“, erinnert sich Neidlingens kickender Coach Patrick Kölle nur an einen persönlichen Auftritt auf dem Lerchenberg. Das Ziel sei eindeutig. In der Begegnung gegen die TSV Oberensingen II soll die bemerkenswerte Erfolgsgeschichte weitergehen. „In dieser Saison haben wir bis jetzt jedes Auswärtsspiel auf Kunstrasen gewonnen“, frohlockt Kölle, der mit seinem Team in Neidingen bekanntlich ausschließlich auf Naturrasen kickt. Moritz Hepperle (Muskelfaserriss) wird bis zur Winterpause ausfallen, dagegen sind Nico Büttner sowie Luca Friess wieder einsatzklar.