Lokalsport
Wenn ein Donnerstag zum Feiertag wird

Bezirksliga Alle vier Teckklubs haben ihre Aufgaben mehr als beeindruckend bewältigt. Am Sonntag kommt es zum Duell VfL kontra Jesingen. Von Reimund Elbe

Die Temperaturen am Donnerstagabend in den Lehenäckern? Im einstelligen Plusbereich. Das Punktekonto der Jesinger nach dem Match gegen den TSV Deizisau? Im zweistelligen. Per 3:2 gegen den Landesliga-Absteiger hat sich das Team von Matteo Casisa vor dem sonntäglichen Lokalhit beim VfL Kirchheim beste Laune verschafft.

TSVJ-Sprecher Stefan Haußmann wirkte nicht nur wegen dieses Triumphs ausgesprochen froh. Der aktuelle Zwischenspurt von sieben Punkten aus den vergangenen drei Matches, darunter insgesamt vier Zähler aus den Duellen gegen die zum Favoritenkreis zählenden SV Ebersbach und TSV Deizisau, gefällt ihm extrem, ließen ihn gar kurz ins Französische wechseln. „À la bonne heure“ sei das Auftreten des Teams aktuell, so der einstige Oberligakicker.

Das fußballerische Niveau beim Duell Jesingen kontra Deizisau lag deutlich über Bezirksliga-Durchschnitt. Rund eine Viertelstunde vor Schluss besorgte Timo Mader den entscheidenden Treffer. Doppeltorschütze bei den Gästen: Ex-Profi Felix Luz. „Mir macht es Spaß, bei meinen alten Kumpels in Deizisau noch mitzuspielen“, ließ der 40-Jährige wissen, einst unter anderem beim VfB Stuttgart, dem FC Augsburg, dem FC St. Pauli und in Belgien als Profi unterwegs. Ex-VfL-Spieler Stefan Haußmann richtet derweil den Blick aufs Derby: „Die Begegnung wird hochinteressant, auch weil beide Teams gut gestartet sind.“ In der vergangenen Runde schlug zunächst der VfL die Jesinger 2:0, im Rückspiel hieß es 2:0 für den TSVJ.

Vorfreude aufs Derby

Die Jesinger machten es richtig gut, der kommende Gegner keinen Deut schlechter. Stärkend wirkt hier das 3:1 in Neuhausen. „Es waren ein schnelles Spiel, wir waren jedoch die effektivere Mannschaft“, konstatiert Kirchheims Coach Armin Ohran, der für Freitagabend ein lockeres Auslaufen anberaumt hatte. „Wir freuen uns nun aufs Derby“, sagt Ohran, geht von einem hart umkämpften Match aus. Routinier Marcel Helber (Gelb-Rot in Neuhausen) wird allerdings fehlen.

Wackelkandidat als Matchwinner

Marcel Geismann fehlten derweil am Donnerstagabend zunächst die Worte. „Gar nicht einfach zu beschreiben, was ich gerade empfinde“, sagte der Weilheimer Coach nach dem 2:0 gegen den FV Vorwärts Faurndau, gleichbedeutend mit nun 13 von 15 möglichen Punkten aus den ersten fünf Saisonpartien. „Jeder hat sich in die Bälle reingehauen, jeder war hochmotiviert“, beschrieb Geismann den Kampf gegen ein Team, das „gefühlt im Schnitt zehn Jahre älter war“.

Dass ausgerechnet der vergangenen Sonntag verletzt ausgeschiedene und vor dem Faurndau-Match als Wackelkandidat geltende Noah Wohlfart mit einem atemberaubenden 30-Meter-Schuss in den Torwinkel für die Entscheidung sorgte – eine ganz besondere Randgeschichte aus dem Lindachstadion. Am Sonntag steht der Kurztrip nach Eislingen an. Der FCE siegt am Donnerstag beim FV Plochingen 2:0, führt dank des besseren Torverhältnisses die Dreierverfolgergruppe des Tabellenführers FC Esslingen an, bestehend aus Eislingen, VfL und Weilheim.

Für den TV Neidlingen endete das Aufeinandertreffen mit dem Liga-Dino in Feierlaune. Das 5:0 gegen den TSV Neckartailfingen ließ den TVN auf Tabellenplatz zehn klettern. Auch dieses Match schrieb besondere Geschichten. Die von der Rückkehr des Martin Kirschmann zum Beispiel. Der Innenverteidiger feierte an der Seite von Heiko Kölle ein Comeback auf der Innenverteidiger-Position. „Martin hatte uns zuletzt auch ein paar Minuten beim Teckbotenpokal ausgeholfen“, betonte Patrick Kölle, dessen Experiment aufging. Die Null stand am Schluss und Kölle wirkte stolz aufs gesamte Team. „Der Ball ist gut gelaufen, die Konter haben gesessen, viele Zweikämpfe haben wir gewonnen“, bilanzierte er.

Der Offensivfußball wird für Sonntag kurzfristig wieder eingemottet. Beim Spitzenreiter FC Esslingen, am Donnerstag lockerer 5:0-Triumphator beim SC Geislingen II, greift (Defensiv-) Plan B. „Wir wissen nämlich, was auf uns zukommt“, ahnt Kölle.