Lokalsport

Wer ist reif für den Teckbotenpokal?

Derzeit kommen neun Vereine für eine Turnierausrichtung infrage – Die SGEH fürchtet den Standortnachteil

Das Teckbotenpokal-Turnier ist gerade mal ein paar Tage vorüber, da geht der Blick schon voraus: 2016 ist der TSV Holzmaden mit der Ausrichtung an der Reihe, ein Jahr später sind es die SF Dettingen. Welcher Verein im Sommer 2018 das Turnier organisieren wird, steht noch in den Sternen. Ebenso werden die Ausrichterklubs in den Jahren danach gesucht.

Glänzende Aussicht: Die Jesinger Fußballer bejubeln den Sieg beim Teckbotenpokal-Turnier in Ötlingen.Foto: Deniz Calagan
Glänzende Aussicht: Die Jesinger Fußballer bejubeln den Sieg beim Teckbotenpokal-Turnier in Ötlingen.Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. Mit dem TSV Ötlingen hat sich nun ein zehnter Verein in die Reihe jener Sportvereine eingegliedert, die den Teckbotenpokal seit der Turnierreform 1996 bis heute hauptverantwortlich organisiert haben. De facto könnten die Großveranstaltung, die zuletzt 19 000 Besucher anlockte, derzeit aber nur neun Klubs ausrichten: Von den Ex-Ausrichtern fallen TSV Ohmden und AC Catania aus Platzgründen beziehungsweise Personalmangel durchs Sieb. Neu im Topf der potenziellen Bewerber von morgen ist die turniererprobte SGEH, deren geografische Lage allerdings nicht unproblematisch ist. Umfrage unter den Teckvereinen: Wie realistisch ist eine Ausrichtung des Teckbotenpokals in der Zukunft?

+SF Dettingen: Zwei nebeneinanderliegende Sportplätze, verkehrsgünstig an der B 465 gelegen, und reichlich Teckbotenpokal-Erfahrung prädestinieren den Verein auch für künftige Ausrichtungen. Der Verein bekam den Zuschlag für das Turnier 2017.

+Spielgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang: Schönes Stadion, Ausweichplatz, Turnier-Know-how – diesbezüglich wäre die SGEH als nächster Ausrichter-Debütant eine gute Alternative. Wäre. „Leider sind die Fußballfans aus dem Umland wegen der Entfernung nur schwer auf die Schwäbische Alb zu Fußballspielen zu locken. Wir haben das 2002 bei der Ausrichtung des Sennerpokals empfindlich zu spüren bekommen“, sieht Fußball-Abteilungsleiter Sven Laderer die Gefahr von Zuschauereinbußen. Trotz des Standortnachteils hält er eine Teckbotenpokal-Bewerbung in den nächsten Jahren durchaus für denkbar.

+TSV Holzmaden: Der Verein ist der nächstjährige Ausrichter und erfüllt die Turnieranforderungen voll und ganz. Künftige Austragungen sind programmiert.

+TSV Jesingen: Flächen-, sportplatz- und parkplatzmäßig bietet die Sportanlage Lehen­äcker beste Voraussetzungen. Der Verein will sich auch zukünftig um eine Turnierausrichtung bewerben.

-AC Catania Kirchheim: „Wir haben zu wenig Helfer, um solch ein Turnier auszurichten“, klagt Vereinschef Pasquale Martinelli. Auf mittelfristige Sicht hält er eine zweite Catania-Bewerbung allerdings nicht für ausgeschlossen. 2002 hatte der Klub das Turnier schon einmal erfolgreich gestemmt.

+VfL Kirchheim: Mit sieben an der Jesinger Allee gelegenen Fußballplätzen verfügt der Verein theoretisch über die beste Platz-Infrastruktur aller Teckvereine. „Wir werden uns wieder bewerben“, sagt VfL-Abteilungsleiter Oliver Klingler.

+TG Kirchheim: 2012 bestand der Verein seine Teckbotenpokal-Feuertaufe mit Bravour. Das TG-Interesse an einer zweiten Ausrichtung ist ungebrochen.

-SV Nabern: Ein Rasenplatz und ein Aschenplatz, der „unzumutbar für die Spieler ist“ (SVN-Spielleiter Andreas Hack) – die derzeitigen Platzverhältnisse erlauben am Oberen Wasen kein Turnier. Hack: „Erst wenn wir irgendwann einen zweiten Rasenplatz haben, könnte der Teckbotenpokal zum Thema werden“.

+TV Neidlingen: Beim Premierenturnier 1996 legte der Verein seine Meisterprüfung als Teckbotenpokal-Organisator ab: Das Turnier ging als eines der besten in die Cup-Geschichte ein. Inzwischen kamen zwei weitere Ausrichtungen durch den TVN hinzu. Bewerbungen in Zukunft werden folgen.

-TSV Notzingen: Trotz ausreichend Platzkapazität (zwei Fußballplätze nebeneinander) ist ein Teckbotenpokal-Turnier auf Jahre hinaus undenkbar – der Umkleidetrakt mit zwei Mannschaftskabinen ist zu klein und die Zahl der potenziellen Turnierhelfer in den eigenen Reihen eher ungewiss: Fraglich, ob der TSV das Turnier personell stemmen könnte. Für „unmöglich“ hält TSVN-Spielleiter Ralf Aurenz deshalb eine Ausrichtung unter den gegebenen Bedingungen.

-TSV Oberlenningen: „Grundsätzlich nicht ausgeschlossen“ hält Fußball-Abteilungsleiter Patrick Häußler ein Teckbotenpokal(premieren)-Turnier im Lenninger Tal. Mangels eines zweiten spieltauglichen TSVO-Sportplatzes wäre eine Ausrichtung aber nur in Kooperation mit einem zweiten Verein möglich.

-TSV Ohmden: Wegen des schlechten Zustands des Kunstrasenplatzes ist an eine Durchführung des Teckbotenpokals nicht zu denken. 2007 bleibt damit das vorerst letzte Ohmdener Ausrich­terjahr.

+TSV Ötlingen: Nach dem Endspieltag im Rübholz hat sich der Verein vor Gratulanten und Schulterklopfern kaum retten können. Der zehnte Ausrichterverein seit 1996 wird auch zukünftig eine Bewerbung abgeben. „Jetzt wissen wir ja, wie organisatorisch alles zu gestalten ist“, sagt Abteilungsleiterin Angelika Koch.

- TSV Owen: Für eine Turnierausrichtung ist der Sportplatz mit seinem unzureichenden Sanitärbereich und dem kleinen Nebenplatz völlig ungeeignet. „Solche Events wie den Teckbotenpokal können wir einfach nicht ausrichten“, weiß Pressewart ­Harry ­Streicher.

-TSV Schlierbach: Vereinsintern wurde eine Teckbotenpokalausrichtung schon einmal andiskutiert, doch für das lokale Platzproblem findet sich keine Lösung: Sportplatz Bergreute und Ausweichplatz liegen zu weit auseinander. Eine Austragung unter den gegebenen Bedingungen ist undenkbar.

-TV Unterlenningen: Auf dem Bühl gibt‘s keinen zweiten Sportplatz. Eine Bewerbung ist vereinsintern deshalb kein Thema. Trotzdem finden einige Funktionäre das Modell einer Doppelveranstaltung mit einem Nachbarklub im Jahre X durchaus sympathisch.

+TSV Weilheim: Größtes Pfund des Rekordsieger-Vereins neben dem idyllisch gelegenen Lindachstadion sind die bienenfleißigen Helfer im Klub. 2018 wird der Verein 125 Jahre alt – zum Jubiläum denkt die Fußballabteilung über eine weitere Ausrichtung nach.

Teckbotenpokal: Bewerbungen für eine Ausrichtung ab dem Jahr 2018 sind ab sofort möglich

Drei Dreifach-Ausrichter 20 Teckbotenpokal-Veranstaltungen wurden seit der Turnierreform 1996 ausgetragen. Die meisten Ausrichtungen gingen auf das Konto des TV Neidlingen, der SF Dettingen und des TSV Jesingen, die jeweils drei Mal die Organisation tätigten. TSV Weilheim, VfL Kirchheim, TSV Ohmden und TSV Holzmaden kommen auf je zwei Turniere. AC Catania, TG Kirchheim und TSV Ötlingen fungierten einmal als Ausrichter. Bewerbungen 2016 wird der TSV Holzmaden die Turnierorganisation überenehmen, 2017 sind die SF Dettingen der verantwortliche Klub. Vereine, die sich für eine Ausrichtung ab dem Jahr 2018 interessieren, können sich ab sofort bei der Teckbote-Sportredaktion entweder auf dem Postweg (Alleenstrasse 158, 73230 Kirchheim) oder per E-Mail (lokalsport@teckbote.de) bewerben. Eine Bewerbung liegt bisher vor.top