Lokalsport
Wer mehr leiden kann, gewinnt

Fußball-Bezirksliga Derby und kleines ­Finale zugleich: Der TSV Weilheim empfängt am Donnerstag den TV Neidlingen. Unter Zugzwang steht auch der VfL.Von Max Pradler

Drei Spieltage vor Saisonende geht es für die Teck-Teams in der Fußball-Bezirksliga noch um alles. Während der VfL Kirchheim als Vizemeister in die Relegation rutschen möchte, kämpfen der TSV Jesingen, TV Neidlingen, TSV Weilheim und die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang um den Klassenerhalt.

Besonders brisant wird es am morgigen Donnerstag im Lindachstadion, wo der TSV Weilheim den TV Neidlingen empfängt. Wie viel für beide Teams auf dem Spiel steht, verdeutlicht ein Blick auf die Tabelle: Denn einem der beiden Teams droht der Absturz auf den Relegationsplatz, da auch der TSV Neckartailfingen und der FTSV Kuchen im direkten Kellerduell aufeinandertreffen. Gerade einmal zwei Zähler trennen den Tabellenelften (Neidlingen) derzeit vom ersten fixen Abstiegsrang 14 (Kuchen). Dazwischen platzieren sich punktgleich die Limburgstädter und die „Zackenbarsche“.

Für Marvin Heth, Spieler und Co-Abteilungsleiter des TSVW, ist das Derby bereits ein vorgezogenes Finale: „Der Sieger der Partie kann für die Bezirksliga planen.“ Ins gleiche Horn stößt auch Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle: „Das wird ein absolutes Willensspiel. Wer mehr Leidensfähigkeit zeigt, wird das Ding für sich entscheiden.“ Dabei ist der 35-Jährige optimistisch, dass sich der TVN aufgrund des Restprogramms eine weitere Saison im Bezirksoberhaus sichern kann: „Wir spielen jetzt noch gegen drei direkte Konkurrenten. Wenn wir zwei Partien gewinnen, sollte es reichen. Perfekt wäre es, morgen vorzulegen und dann am Sonntag zu Hause gegen Neckartailfingen den Deckel draufmachen zu können.“

Wenig Hoffnung für SGEH

Vier Punkte hinter dem rettenden Ufer und noch drei Gegner aus dem oberen Drittel vor der Brust – die Ausgangslage der SGEH könnte vor den letzten Begegnungen kaum schlechter sein. Florian Lenuzza, spielender Pressewart der Älbler, ist realistisch: „Es wird sehr schwierig, in der Liga zu bleiben. Aber so lange es möglich ist, glauben wir natürlich dran, auch wenn wir dafür sieben bis neun Punkte brauchen.“ Richtungsweisend wird bereits die morgige Partie beim Tabellendritten FC Esslingen sein. „Bei einem Sieg hätten wir danach noch zwei Gegner, für die es um nichts mehr geht, dann wäre alles möglich. Bei einer Niederlage kann es das aber auch schon gewesen sein“, sagt Lenuzza. Es wäre der erste Abstieg seit 2014 für die SGEH.

Im Kampf um die Meisterschaft musste der VfL Kirchheim aufgrund der unbeständigen Rückrunde gegen den JC Donzdorf zwar den Kürzeren ziehen, in Sachen Relegationsplatz hat der VfL aber nach wie vor alles selbst in der Hand. Wollen die Teckstädter ihre starke Saison mit zumindest einem Aufstiegsspiel krönen, müssen aus den letzten drei Begegnungen allerdings neun Punkte eingefahren werden. Ansonsten droht die Gefahr, dass einer der Verfolger aus Esslingen oder Eislingen die Gunst der Stunde nutzt und doch noch im letzten Moment an der Ohran-Elf vorbeizieht. „Wir wollen jetzt den maximalen Erfolg mitnehmen und uns Platz zwei sichern. Das wäre die Belohnung für eine emotional intensive Saison“, versichert VfL-Kapitän Tim Sternemann. Das erfordere aber jede Menge Einsatzbereitschaft, Wille und Mut, „denn wir sind noch nicht so gut, dass 80 Prozent Einsatz für einen Sieg reichen.“

Etwas beruhigter kann hingegen der TSV Jesingen in die letzten drei Begegnungen gehen. Mit einem Sieg gegen Tabellennachbar 1. FC Donzdorf könnten sich die „Gerstenklopfer“ am morgigen Donnerstag für ihre starke Rückrunde belohnen und vorzeitig den Klassenerhalt fix machen.

Niederlage am grünen Tisch

Der TSV Weilheim hat die vor zwei Wochen abgebrochene Partie beim FC Donzdorf am grünen Tisch ver­loren. Die Partie, die in der zweiten Hälfte auf Wunsch des TSVW wegen eines defekten Flutlichtmasts abgepfiffen worden war, wird mit 3:0 für Donzdorf gewertet. tb