Lokalsport

Wer von Erfolg spricht, meint meist die LG Filder

Leichtathletik Martin Moll bleibt Vorsitzender im Kreis. In Weilheim werden die Sportler des Jahres geehrt.

Weilheim. Martin Moll bleibt Vorsitzender des Leichtathletikreises Esslingen. Der Kirchheimer erhielt am Freitagabend beim Treffen des Kreistags in Weilheim das einstimmige Votum der Vereinsvertreter. Ebenso geräuschlos wurden die Kreisausschuss-Mitglieder per Wahl für die nächsten zwei Jahre auf Reise geschickt - unter ihnen Kampfrichterwart Gerd Fecher aus Weilheim sowie Jugendwartin Cornelia Luber aus Owen.

Dass Ex-Sprinter Moll nach der knapp dreistündigen Marathon-Sitzung locker und entspannt wirkte, hatte einen Grund: Die Leichtathletik im Kreis Esslingen steht im Vergleich zu einigen anderen Regionen in Württemberg gut da. So gut, dass Moll sogar ins Schwärmen geriet. „Hochklassige Wettkämpfe, beachtliche Ergebnisse, gute Medienpräsenz, hohes Kampfrichterniveau“, lautete das Urteil des 61-Jährigen über das vergangene Jahr. Zudem verfügt der Leichtathletik-Kreis über geordnete Finanzen und ein finanzielles Polster. Was Kassier Rolf Bauer bestätigte: „Wir haben ein Plus von 1175 Euro erwirtschaftet und etwa 17000 Euro Rücklagen.“ Mit 9000 Mitgliedern und 50 aktiven Vereinen bleibt der Kreis zudem mitgliederstärkster im Württembergischen Leichtathletikverband (WLV).

Etliche Athleten mischten nicht nur regional, sondern auch national vorne mit. Die Ehrung der Sportlerinnen und Sportler des Jahres geriet derweil zu einer Machtdemonstration der LG Filder. Für die Leichtathletik-Gemeinschaft starteten mit Sabrina Gehrung (Hochsprung), Lea Riedel (Kugelstoßen), Melanie Steibl (Sprint), Tizian-Noah Lauria (Kugelstoßen, Diskus), Lukas Eisele (Mittel- und Langstreckenlauf) und Dominik Bauer (Kugelstoßen, Diskus) sechs der acht Geehrten. Die LG Leinfelden-Echterdingen vertritt Zehnkämpfer Leo Neugebauer. Einzig Mittelstrecklerin Alisia Freitag (TSG Esslingen) fällt geografisch aus dem Rahmen.

Völlig sorgenfrei ist Martin Moll, der mit 818 Startlizenzen ein Plus von über fünf Prozent vermeldete, trotzdem nicht. Kummer bereitet unter anderem die Altersklasse U18. „Während wir in den jüngeren Klassen fast überrannt werden, herrscht in der U18 akuter Mangel“, sagt Moll, der gleichzeitig Vorsitzender der LG Teck ist. Der wachsende Zeitdruck durch Schule oder Ausbildung vermutet Moll als Grund. Zudem gebe es immer weniger geeignete Wettkampfstätten und willige Ausrichter. 2019 werden die Mehrkampf-Regionalmeisterschaften wohl zum ersten Mal ausfallen, weil ein Gastgeber fehlt. „Auch der Trend in Sachen Mehrkampfnadeln ist leider rückläufig“, muss Moll feststellen. Nur 13 Vereine, drei weniger als im Jahr zuvor, hätten sich überhaupt am Angebot beteiligt, 577 Nadeln bedeuteten einen neuen Minusrekord.Reimund Elbe