Lokalsport
WFV sperrt Wendlinger Kunstrasen

Verbot Das Granulat sorgt für eine so große Gefahr, dass der TSVW seinen Platz bis auf Weiteres nicht mehr nutzen darf. Von Gaby Kiedaisch

Wendlingen. Der TSV Wendlingen darf den Kunstrasenplatz im Sportpark Speck nicht mehr nutzen. Der Württembergische Fußballverband hat den Platz bis zur Sanierung gesperrt. Der Grund ist das im Kunstrasen eingebrachte Granulat. Gesundheitliche Aspekte sind nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch nicht für die Sperrung verantwortlich. Vielmehr könnten sich Stolperfallen für die Spieler und Spielerinnen wegen des aufgeweichten Granulats bilden und so womöglich zu Stürzen führen, weshalb nach der Mitteilung des Württembergischen Fußballverbands (WFV), eine „latente Gefährdung der Spieler nicht auszuschließen“ ist.

Für den TSV Wendlingen sind die Folgen der Sperrung noch nicht abschließend bekannt. „Der TSV steht mit der Stadt, dem TV Unterboihingen und dem Fußballverband in engem Kontakt“, teilte Sebastian Schopper, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, mit. Danach haben sich am Donnerstag die betroffenen Fußballabteilungen gemeinsam mit Teilen des Vorstands zur Situation besprochen und versucht, Lösungen zu finden.

Laut seinen Angaben können die Spielerinnen und Spieler für das Training auf den Stadionplatz, das obere Rasenfeld und in die Halle ausweichen. Ligaspiele können auf dem Stadionplatz sowie dem oberen Rasenfeld stattfinden. Sofern es der Belegungsplan zulässt, könne ebenfalls der vor Kurzem fertiggestellte, neue Kunstrasenplatz als weitere Option hinzukommen.

Die Stadt Wendlingen will nun rasch handeln. Nach Auskunft von Bernd Eppinger, unter anderem zuständig für die Spiel- und Sportanlagen, ist eine Sanierung ab 7. November geplant. Dabei soll das aufgeweichte Granulat von einer Spezialfirma ausgebürstet und abgesaugt werden. Anschließend soll der Platz wie beim oberen Kunstrasenplatz mit Quarzsand aufgefüllt werden. Für die Sanierung wird ein Kostenaufwand von etwa 40 000 Euro geschätzt, wovon allein 12 000 Euro für die Entsorgung berappt werden müssen.

Für 2024 war ein Neuaufbau des Kunstrasenplatzes ohnehin geplant gewesen. Weil dies aber längere Zeit in Anspruch nehmen würde, soll der Platz jetzt erst einmal saniert werden, um ihn rasch wieder bespielbar machen zu können. Erst im vergangenen Jahr musste der untere Kunstrasenplatz aufwendig gereinigt werden. Starke Regenfälle hatten Erdboden vom Hang heruntergespült und den Kunstrasenplatz verschmutzt.

Neben dem TSV Wendlingen sind von dem Granulatproblem laut WFV noch drei weitere Vereine betroffen, deren Plätze ebenfalls gesperrt wurden: SV Leonberg/Eltingen, SV Pattonville und VfB Tamm.