Lokalsport

Wieder nur Punktelieferant?

Tischtennis-Bundesligist TTC Frickenhausen im Süd-Derby nur Außenseiter

Ewig junges Derby mit eindeutigen Vorzeichen: Wenn der Tabellenvorletzte TTC matec ­Frickenhausen nach zwei­wöchiger Pause in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) am Sonntag ab 15 Uhr daheim den fünftplatzierten Süd-Rivalen TTF Liebherr Ochsenhausen empfängt, sind die Rollen klar verteilt. Die Oberschwaben ­reisen als Favoriten an.

Tischtennis Bundesliga TTC matec Frickenhausen - Zugbrücke Grenzau
Tischtennis Bundesliga TTC matec Frickenhausen - Zugbrücke Grenzau

Frickenhausen. Dennoch: Bange machen gilt nicht im Lager des TTC matec Frickenhausen, denn zuletzt waren die Leistungen von Masataka Morizono, Mikhail Paikov und Liang Qiu nicht ganz schlecht, und lediglich das fehlende Quäntchen Glück verhinderte den einen oder anderen Punktgewinn. Zum Beispiel bei der 2:3-Niederlage in Bremen, als Paikov sowohl gegen Bastian Steger als auch gegen Adrian Crisan jeweils im Entscheidungssatz unterlag. Oder beim 1:3 in Saarbrücken, wo der junge Russe gegen den frischgebackenen portugiesischen Mannschafts-Europameister Tiago Apolonia von 0:2 auf 2:2 ­herankam und dann erneut im fünften Durchgang die schlechteren Nerven zeigte.

Nach sechs Begegnungen rangiert der TTC mit 2:10 Punkten auf dem vorletzten Platz. Gleichwohl bleibt Trainer Jian Xin Qiu ganz gelassen: „Wir spielen dieses Jahr mit zwei 19-Jährigen, die in der letzten Saison noch in der zweiten Liga angetreten sind – da muss man Geduld haben. Sie werden ihren Weg gehen.“ Der junge Japaner Masataka Morizono hat sich an Position 1 bisher achtbar geschlagen und konnte schon fünf Siege einfahren. Nachdem der Weltranglisten-15. Koki Niwa studienbedingt noch nicht eingesetzt werden kann, vertritt „Massa“ seinen Landsmann bislang sehr gut. Koki Niwa wird in den nächsten Wochen im Neuffener Täle zurückerwartet, muss sich dann allerdings zuerst noch an die neuen Plastikbälle gewöhnen, die bekanntlich zur Saison 2014/15 die alten Zelluloidkugeln ablösten.

Die TTF Liebherr Ochsenhausen, jeweils dreimal Deutscher Meister und DTTB-Pokalsieger sowie zweimaliger Europapokalsieger, sind mit einem ausgeglichenen Punktekonto von 6:6 derzeit Fünfter, peilen aber die Play-off-Plätze an, die zwei Zähler entfernt sind. Siege feiern konnten die Oberschwaben bislang nur zu Hause gegen Hagen (3:0), Bergneustadt (3:2) und Mühlhausen (3:9), in Saarbrücken (1:3) und Fulda (2:3) mussten der Engländer Liam Pitchford, der Russe Kirill Skachkov und Simon Gauzy (Frankreich) den Gegnern zu deren Erfolgen gratulieren. Vor zwei Wochen, als das Heimspiel gegen Borussia Düsseldorf nach Ulm verlegt worden war und vor 2 500 Zuschauern eine hauchdünne 2:3-Niederlage zustande kam, sorgte der 18-jährige Neuzugang Hugo Calderano für die Sensation. Der Brasilianer bezwang Timo Boll – und das in drei Sätzen. Boll war hinterher fast perplex: „Hugo hat sehr gut gespielt und verdient gewonnen. Ich war überrascht, wie gut er meine Aufschläge lesen konnte.“

Die Zuschauer erwartet nicht nur Boll-Bezwinger Hugo, sondern auch ein interessantes Spiel. hab