Lokalsport
Wiedersehen ohne Sentimentalitäten

Bezirksliga Für den TSV Weilheim kommt es in Faurndau zu einer wegweisenden Partie im Abstiegskampf.

Kirchheim. Sein Gegenüber kennt er schon seit dessen Kindheits­tagen, doch am Sonntag gibt es keine Zeit für Sentimentalität: Cesare D’Agostino (46), Trainer des Bezirksliga-Neunten FV Vorwärts Faurndau, will im heimischen Dittlau die Nöte des TSV Weilheim um dessen neuen Coach Salvatore de Rosa (30) weiter vergrößern. Natürlich aus Eigennutz. Per Heimsieg könnte das Team des einstigen VfL-Regionalliga­akteurs der Abstiegszone etwas entfleuchen. „Es geht in der Tabelle ziemlich eng zu, von daher ist das Spiel gegen Weilheim ein wichtiges, aber auch ein gefährliches für uns“, weiß D’Agostino.

Der langjährige Schlierbacher Übungsleiter musste in der Trainingswoche zunächst die jüngste 0:2-Niederlage in Plochingen aufarbeiten. „Eine richtig schlechte Leistung“ sei’s gewesen. Beim kommenden Gegner Weilheim stand ebenso Reflektieren im Fokus. Das herbe 3:6 in Harthausen zerstörte die Hoffnung, dass der positive Start in die Restrunde (vier Zähler aus zwei Partien) mal ganz locker weitergeht. „Besonders ärgerlich ist, dass fünf der sechs Gegentore aus Standards resultierten und wir gegen ein Team verloren haben, das hinter uns in der Tabelle steht“, merkt Weilheims kickender Co-Trainer Max Pradler an.

Mit dem wieder genesenen Stürmer Dennis Wagner sowie Kimi Hindennach (lief vergangene Woche für die U 19 auf) kehren zwei wichtige Kräfte zurück. „Wir können kicken“, macht Pradler seinen Mitstreitern Mut, das habe die Mannschaft vor knapp zwei Wochen beim wilden, aber überzeugenden 5:3 gegen Plochingen bewiesen.

Neidlinger Lohn überschaubar

Überzeugend präsentierte sich der TV Neidlingen bislang in allen drei Begegnungen seit der Winterpause. Allerdings bleibt der Lohn überschaubar: Mit drei Remis – Weilheim, Faurndau, Eislingen – hat sich das Team von Spielertrainer Patrick Kölle zwar redlich genährt, zur Sorgenfreiheit führte die Ernte allerdings nicht. Immerhin: Tabellenplatz acht, inklusive 29 Zählern, bildet eine grundsolide Basis vor dem Auswärtsmatch beim Tabellenvorletzten TSV Neckartailfingen. Der Dauer-Bezirksligist hat am vergangenen Sonntag durch ein 4:2 beim SC Geislingen II wieder Lunte gerochen. „Hurra, wir leben noch“, stimmte sogar nach dem Auswärts-
coup Neckartailfingens Spielleiter Alberto Guillén gutgelaunt den legendären Milva-Klassiker an. Ob die gute Laune auf dem Aileswasen anhält? Da wird viel von der Neidlinger Tagesform abhängen.

Jesinger auf engem Kunstrasen

Stefan Haußmann wirkt aktuell definitiv bestens gelaunt. Sechs von neun möglichen Zählern brachten die Jesinger seit der Winterpause auf die sichere Seite. „Sehr gut“, sei der Start verlaufen, attestiert der erfahrene Trainer. Am Sonntag schaut der Liga-Sechste auf der Hinteren Halde vorbei. „Die Saison-Zielsetzung war bei Deizisau eine andere“, betont Haußmann vor dem Kurztrip zum im Keller festhängenden Landesliga-Absteiger. Wie sich das Match auf dem engen Kunstrasenplatz entwickle, sei kaum vorauszusehen. Im Hinspiel siegte der TSV Jesingen 3:2. „Allerdings haben wir aktuell eine personelle Schieflage“, berichtet der Jesinger Coach. Doch er sei zuversichtlich, dass der breite Kader die Engpässe kompensieren könne.

VfL Kirchheim gefordert

Für den neuen Tabellenzweiten VfL Kirchheim beginnen derweil langsam, aber sicher vorentscheidende Zeiten im Kampf um Titel und Relegationsplatz. Das über­ragende 5:1 in Köngen regt die Fantasie an. „Jetzt gilt es, Woche für Woche erneut eine ebenso gute Leistung abzurufen“, beschreibt Kirchheims Trainer Armin ­Ohran seine Vorstellungen. Am Sonntag duellieren sich die Kirchheimer auf dem Wembley-Kunstrasenplatz mit dem FV Neuhausen. „Ein Gegner, der uns fordern wird“, glaubt Ohran. Zeitgleich müssen auch die direkten VfL-Tabellennachbarn ran: Spitzenreiter FC Esslingen daheim gegen den SC Geislingen II, der Liga-Dritte FC Eislingen gegen den FV Plochingen. Reimund Elbe