Lokalsport

Wir kommen auf 19 Punkte – was zum Klassenerhalt reicht

Lenningens Cotrainer Rieke setzt auf einen Überraschungscoup

Bruno „Fackel“ Rieke (52) hatte als Coach der Lenninger Landesliga-Handballer am Samstag alles andere als einen vergnügungssteuer-pflichtigen Job: 28:31-Peite bei Schlusslicht TV Aixheim. Obwohl der Punktverlust beim Keller-Konkurrenten empfindlich weh tat, trägt der Inhaber der Trainer-B-Lizenz und einstige Kirchheimer Oberliga-Spieler weiterhin Optimismus zur Schau.

Seine Kommandos gingen unter: SG-Cotrainer Bruno Rieke.Foto: SGL  *
Seine Kommandos gingen unter: SG-Cotrainer Bruno Rieke.Foto: SGL *

Zum zweiten Mal in dieser Saison mussten Sie als „Co“ den verhinderten Trainer Markus Hornung vertreten. Sie haben sich den Job am Samstag sicherlich ganz anders vorgestellt.

Bruno Rieke: Das kann man so sagen. Im Spiel bei Schlusslicht Aixheim habe ich natürlich wie alle mit einem Sieg gerechnet. Hinterher war die Enttäuschung groß.

Was lief schief?

Rieke: Unsere Abwehr war nicht aggressiv genug, und die Rückraumspieler haben zu wenig Tore gemacht. Bezeichnend, dass wir die meisten Treffer von den Außenpositionen oder per Siebenmeter erzielt haben. Hinzu kam noch dieses Malheur: 90 Sekunden vor Schluss habe ich beim Stande von 28:29 unsere Abwehr vom 3-3-System auf die eher defensivere 3-2-1-Variante umstellen wollen. Damit wollte ich mehr Sicherheit in unser Spiel bringen. Meinen Spielern habe ich das zwar noch zugerufen, doch im allgemeinen Hexenkessel gingen die Kommandos unter. Die Spieler haben sie schlichtweg überhört. So blieb unsere Defensive bis zum Schluss anfällig.

Die SGL ist jetzt Tabellenfünftletzter, und der nächste Gegner heißt ausgerechnet HSG Fridingen/Mühlheim. Der Spitzenreiter hat in dieser Saison erst ein Spiel verloren. Muss man sich um die Lenninger Handballer ernsthaft Sorgen machen?

Rieke: Das glaube ich nicht, auch wenn das beruflich bedingte Kürzertreten von Kapitän Marc Bächle natürlich ein großer Rückschlag für uns im Abstiegskampf ist. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass uns der eine Überraschungssieg gegen einen Vorderbänkler, den wir für den Klassenerhalt unbedingt brauchen, gelingen kann.

Apropos Marc Bächle. Er reisst ein Loch – wie kann man den Substanzverlust kompensieren?

Rieke: Auf der halblinken Königsposition muss jetzt sein Bruder Max Bächle ran, obwohl der ja wegen eines Sehnenanrisses zuletzt drei Monate pausieren musste.

Nach 14 von 26 Spielen hat die SG Lenningen neun Punkte auf ihrem Konto. Rechnen Sie mal hoch: Wie viele Zähler werden es am Saisonende 23. April sein?

Rieke: Ich glaube, dass wir auf etwa 19 Punkte kommen werden. Dazu ist es nötig, dass wir die vier Heimspiele gewinnen und dazu einmal auswärts siegen.

Und wie viele Punkte, glauben Sie, sind in dieser Saison zum Klassenerhalt nötig?

Rieke: 19.