Lokalsport
„Wir lassen niemanden fallen“

Handball Weilheim begreift das Scheitern der SG Teck auch als Chance, beklagt jedoch schlechte Kommunikation.

Owen/Weilheim. Die Scheidung naht: Nach 13 Jahren droht der Jugendspielgemeinschaft SG Teck das endgültige Aus. Die beiden Handballvereine aus Owen und Weilheim werden zum Saisonende wohl getrennte Wege gehen. So der aktuelle Stand. Wie die Zukunft des Sports in Owen aussehen soll, scheint klar: Der geplante Schulterschluss mit der SG Lenningen ist das beherrschende Thema unter den Handballfans im Lenninger Tal. Über Zeitplan und Ausgestaltung des neuen Modells wird derzeit eifrig verhandelt. Knapp drei Wochen nach der ersten Mitgliederbefragung in der Owener Teckhalle, bei der 93 Prozent der Owener für den Partnertausch stimmten, hat sich nun erstmals auch der TSV Weilheim zu Wort gemeldet.

Die wichtigste Botschaft, die TSV-Abteilungsleiter Gunter Zettl an die eigenen Mitglieder richtet: „Wir werden alles tun, damit jeder Jugendliche, der bei uns landet, die Chance erhält, auch zu spielen.“ Acht Jugendmannschaften hat die SG Teck in dieser Saison im regulären Spielbetrieb. Dazu kommen noch einmal so viele Staffelteams in der E- und F-Jugend. In der laufenden Spielzeit wird sich daran auch nichts ändern. Was die Trennung beider Vereine für die kommende Saison 2018/19 bedeutet, kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch niemand genau sagen. „Unsere Spielerlisten sind auf dem Stand von vor den Sommerferien,“ sagt Timo Klein. „Wir sind seit wenigen Wochen über die Owener Pläne informiert und stehen daher ganz am Anfang.“ Klein, bis vor zwei Jahren noch eine der wichtigsten Stützen in der ersten Mannschaft, ist bei den Weilheimern eine Art Strippenzieher ohne Mandat. Er pflichtet seinem Abteilungsleiter bei: „Wir lassen niemanden fallen“, verspricht er. Sollten Jahrgänge zu schwach vertreten sein und die Kinder nirgends unterkommen, werde man nach Lösungen suchen, notfalls in Form neuer Partner.

Auch in der Kritik ist man in Weilheim geeint: Die Kommunikation, so heißt es, sei alles andere als glücklich verlaufen. Er habe von der Entscheidung mehr oder weniger aus der Zeitung erfahren, behauptet Gunter Zettl. Erst jetzt seien Gespräche auf Vorstandsebene anberaumt. Zuvor flossen Informationen vor allem zwischen den Jugendleitungen beider Seiten. „Dabei hat man sehr schnell über Zeitschienen geredet und Fakten geschaffen“, bedauert auch Timo Klein und stellt klar: „Diese Entscheidung wurde von Owen alleine getroffen.“

Unstrittig hingegen sind die Fakten, gegen die das Modell zuletzt anzukämpfen hatte: Da ist zum einen der sportliche Erfolg, der sich seit Jahren rar macht. Schafften in den Anfangsjahren gleich mehrere Jahrgänge der SG Teck den Sprung auf Verbandsebene, fällt es inzwischen immer schwerer, Bezirksliga-Niveau zu halten. Ein anderer wesentlicher Punkt, der Spielern, Eltern und Trainern den Alltag erschwert: Zwischen beiden Städten gibt es keine direkte Busverbindung. Ohne Eltern-Unterstützung also kein gemeinsames Training. Viele haben ihre Kinder daher vom Handballtraining abgemeldet. Gunter Zettl sagt deshalb: „Wir sehen den Alleingang auch wieder als Chance.“Bernd Köble