Lokalsport

„Wir müssen auf die Zähne beißen“

Basketball-Oberliga: VfL-Coach Bekim Kukiqi gehen vor dem Heimauftakt die Spieler aus

Auf den Spuren der Knights? Zumindest was die Personal-probleme angeht, können sich die Oberliga-Basketballer des VfL Kirchheim vor dem Heimspielauftakt 2016 gegen die BG Illertal (Samstag, 19.30 Uhr, Sporthalle Stadtmitte) mit den Profis durchaus messen.

Im Rücken zwickt‘s: VfL-Stammkraft Devontee Lawson kam am Samstag mit Hexenschuss vom Auswärtsspiel in Remseck zurück. Coach Bek
Im Rücken zwickt‘s: VfL-Stammkraft Devontee Lawson kam am Samstag mit Hexenschuss vom Auswärtsspiel in Remseck zurück. Coach Bekim Kukiqi muss morgen gegen die BG Illertal improvisieren.Foto: Genio Silviani

Kirchheim. Auch wenn es nur die Erledigung einer Pflichtaufgabe war, für zwei Kirchheimer Amerikaner war der Trip zur BG Remseck 2 vergangenen Samstag nachhaltig übel: Desmond Strickland kam mit einem überdehnten Ellenbogen zurück, Devontee Lawson mit einem veri­tablen Hexenschuss. An Training war da überhaupt nicht zu denken. Mehrere Arzt- und Physio-Termine prägten die Woche. Und was Coach Bekim Kukiqi dann am Dienstag, nur eine Woche nach dem Trainingsauftakt 2016 mit damals 13 Akteuren in der Sporthalle Stadtmitte antraf, war eher mitleiderregend. Neben Strickland und Lawson fehlten auch Arber Shabani (Bronchitis) und Raffa Pascucci. Kukiqis Plan, an diesem Tag dem Team seine neue Halbfeld-Pressverteidigung näherzubringen, war damit gescheitert. Die Hoffnung, dies gegen die eher schwächere BG Illertal am Samstag einzuüben und sie dann bei den entscheidenden Spielen in Reutlingen und gegen Böblingen als neue Waffe nutzen zu können, zerstob im selben Moment.

Heute Abend beim Abschlusstraining in der Sporthalle des Ludwig-Uhland-Gymnasiums geht es deshalb nur noch darum, dem Tabellenachten einigermaßen vorbereitet entgegentreten zu können. Der hat immerhin schon vier Siege auf dem Konto und geht mit dem Selbstvertrauen ins Spiel, den Vergleich zum Jahresauftakt mit den (allerdings dezimierten) jungen Wilden des SV 03 Tübingen mit 76:72 gewonnen zu haben. Die anderen drei Siege gelangen zum Saisonauftakt gegen den Tabellenletzten TSV Eriskirch (91:77), dann beim Drittletzten BG Remseck 2 (76:70) und gegen den Vorletzten TV Rottenburg (80:74).

In dem ausgeglichenen Team punkten gleich sieben Spieler zweistellig, doch das Personal, das zu den Spielen antritt, ist selten dasselbe. Zu allen elf Spielen hat es kein einziger Akteur geschafft. Nur Julian Buntz (10  Spiele, 12,5 Punkte pro Spiel), Rajiv Althaus (10, 12,3) und Marco Rudhart (10, 10,6) waren wenigstens zehn Mal dabei. Die Topscorer Simon Stromeck (5, 16,4) und Argzon Begu (2, 14,0) helfen dem Team nur selten. Gelegentlich tritt die BG auch schon mal mit sieben Spielern an, nach Böblingen am 5. Dezember schafften es sogar nur fünf.

Keine Probleme also für den Tabellenführer VfL? Normalerweise nicht. Aber wer weiß, wer es am Samstag spielbereit in die Halle schafft? Coach Bekim Kukiqi ist dennoch nicht bange: „Wir werden Illertal gerade wegen unserer eigenen Probleme gewiss nicht unterschätzen und unseren Zuschauern auf jeden Fall ein Spektakel bieten.“ Für ihn ist klar: „Wir sind jetzt in einer Phase der Saison, wo man auf die Zähne beißen muss.“ Gleichzeitig denkt er an die Zukunft: „Viel wichtiger ist es, dass wir uns in der nächsten Woche vernünftig auf das Spiel in Reutlingen vorbereiten können.“ Der Countdown läuft. Am Samstag um 19.30 Uhr wird er kurz unterbrochen.

VfL Kirchheim: Auerbach, Bekteshi, Gibbs, Kraft, Lawson, Pascucci, Scott, A. Sengül, E.  Sengül, Shabani, Strickland, Wanzke