VfL-Basketballer ergattern per 89:66-Sieg in Söflingen die Tabellenführung der Oberliga zurück
„Wir sind schon eine Hausnummer“

Dank eines fulminanten ersten Viertels haben die Kirchheimer Oberliga-Basketballer das Spitzenspiel bei der TSG Söflingen entschieden. Der souveräne 89:66-Sieg bringt den VfL zurück an die Tabellenspitze, die nun in den beiden letzten Spielen bis zur Weihnachtspause verteidigt werden soll.

Ulm. Es gab schon einige unter den VfL-Basketballern, die sich vor dem Auswärtstrip zum Tabellendritten Sorgen gemacht hatten. Tatsächlich gehörte Coach Bekim Kukiqi nicht dazu: „Ich habe die TSG beim Auswärtsspiel in Rottenburg beobachtet. Da war mir klar, dass hier nichts schiefgehen kann.“ Vor seiner Truppe posaunte er seine Zuversicht allerdings nicht aus – und die war dann auch entsprechend heiß und legte los wie die Feuerwehr.

Nach dem 2:3 in der ersten Minute brannten Strickland und Kollegen ein regelrechtes Offensiv- und Defensiv-Feuerwerk ab, das die Fronten extrem frühzeitig klärte. Gerade mal ein Feldkorb wurde den Gastgebern gestattet, und auf der anderen Seite rauschten die Dreier in Serie durch die Reuse. Desmond Strickland, Arber Shabani, Tim Auerbach und sogar Center Nate Gibbs versenkten in diesen acht Minuten sieben Fernwürfe im gegnerischen Korb, dazu wurden fünf von sechs Freiwürfen verwandelt.

Als das erste Viertel vorbei war, bezeugte die Anzeigentafel in der Pfizerhalle das 30:8 für die Gäste – und im Prinzip das Ende des Wettbewerbs an diesem Abend. Kukiqi drückte das so aus: „Es war danach ein bisschen schwer, sich zu motivieren.“ Die restlichen drei Viertel gingen ungefähr unentschieden aus (aus VfL-Sicht 20:18, 23:20, 16:20), Söflingen schnupperte kein einziges Mal an so etwas wie einer Wende.

Was auch daran lag, dass Ex-Bundesligaspieler Chris Grosse total an der Leine lag. Leicht an der Schulter gehandicapt, gelang dem Star der Söflinger so gut wie nichts, tatsächlich nicht einmal ein einziger Korb. „Wir haben ihm das Leben zur Hölle gemacht“, beschreibt Kukiqi etwas martialisch den Abend für den Aufbauspieler.

Der Kirchheimer Coach selbst konnte munter durchwechseln und allen einen Anteil an diesem weiteren großen Auswärtssieg geben. Am stärksten dabei Desmond Strickland und Nate Gibbs, die (womöglich nicht nur an diesem Abend) in einer anderen Liga spielten. Weiter auf einer aufsteigenden Formlinie ganz klar auch Arber Shabani und auch Youngster Tim Auerbach sowie der leicht erkältete DeVontee Lawson.

Jetzt dürfte also auch dem letzten Skeptiker in der Liga das klar sein, was Kukiqi so ausdrückt: „Wir sind schon eine Hausnummer. Es geht jetzt nur noch um Reutlingen und uns. Aber wir sind das Team, das es zu schlagen gilt.“

Nachdem die TSG Reutlingen am vergangenen Wochenende spielfrei war, hat der VfL mit gleicher Bilanz (7:1), aber dem gewonnenen direkten Vergleich, wieder die Tabellenspitze in der Oberliga übernommen. In der Vorrunde geht es nun noch zu Hause gegen den Tabellen-Vorletzten TSV Eriskirch (1:7) und auswärts gegen Tübingen II (5:3) – unter dem Weihnachtsbaum sollte Platz eins da eigentlich schon liegen.ut

VfL Kirchheim: Auerbach (9/2), Bekteshi (2), Gibbs 16/3), Lawson (12/2), Morrow, (2), Scott (2), A. Sengül (4), Shabani (19/2), Strickland (23/3), Wanzke