Lokalsport

Würzburger Duo im Fokus

TSV Weilheim erwartet Spitzenreiter

Christopher Eisenhardt ist unter die Tüftler gegangen. Weilheims Landesligacoach bastelt am Matchplan fürs Duell am Sonntag gegen Dorfmerkingen.

Im Windschatten an die Spitze? Lennart Zaglauer und dem TSV Weilheim winkt am Sonntag der Sprung auf Platz eins. Foto: Genio Sil
Im Windschatten an die Spitze? Lennart Zaglauer und dem TSV Weilheim winkt am Sonntag der Sprung auf Platz eins. Foto: Genio Silviani

Weilheim. Der Saisoneinstieg des kommenden Gegners hätte durchaus schlechter ausfallen können. Drei Siege, dann die erste Pleite. Zwar thronen die Dorfmerkinger nach einer doch etwas überraschenden 0:1-Heimniederlage gegen den TV Echterdingen nicht mehr ganz oben, an Respekt bei den Weilheimern haben sie freilich kaum eingebüßt. „Wir lassen uns durch die SFD-Niederlage gegen Echter­dingen ganz sicher nicht täuschen“, betont Coach Eisenhardt.

Dessen Hauptaugenmerk liegt auf dem einstige Würzburger Duo Weiß und Weißenberger. „Ihre Kreise müssen wir stören.“ Ein Teil des Trainer-Matchplans. Niklas Weißenberger kam in der Sommerpause vom Zweitliga-Aufsteiger Würzburger Kickers mit Drittligaerfahrung, der 24-Jährige Fabian Weiß (einstiger Jugendspieler des VfB Stuttgart und Zweitligaakteur des VfR Aalen) kickte bis Ende vergangenen Jahres ebenfalls noch im Frankenland. Angesichts dieser Fußball-Vita kein Wunder, dass eben Weiß (fünf Treffer) die aktuelle Landesliga-Torjägerliste anführt. In der ersten Verfolgergruppe tummelt sich übrigens Kollege Weißenberger (vier).

Bei den Weilheimern wird derweil die Liste der Gestrichenen und Streichkandidaten für die Sonntagspartie immer länger: Philipp Uttikal, Martin Kirschmann, Andre Kriks und Timo Mader sind definitiv nicht dabei, der angeschlagene Routinier ­Ferdi Er „zu 80 Prozent nicht“ (Eisenhardt). Neuzugang Domenic Brück ist beruflich unterwegs und wird womöglich erst kurz vor Spielbeginn eintreffen. Der TSVW-Trainer bleibt nichtsdestotrotz – auch wegen sieben von neun möglichen Punkten aus den vergangenen drei Begegnungen – gelassen. „Wir wissen, was wir können“, sagt Eisenhardt, der seine Kicker aufruft, gegen die Dorfmer­kinger „Einsatz, Leidenschaft und Spielfreude“ an den Tag zu legen.

Die Dorfmerkinger kommen als frischgebackener WFV-Pokal-Achtelfinalist: Das 6:3 nach Elfmeterschießen vorgestern Abend gegen den FC Heiningen ist ein Gute-Laune-Bringer. Die SFD auch ein Titelkandidat? Für Günther Friess auf jeden Fall. „Es war ja schon ein wenig verwunderlich, dass die Dorfmerkinger in der vergangenen Saison solche Schwierigkeiten hatten“, erinnert sich der Sportliche Leiter der Weilheimer, „und nun haben sie sich weiter verstärkt.“ Wobei die Suche nach einem Topfavoriten in dieser Runde trotzdem nicht einfach zu sein scheint.

Wie groß das Gedränge in der Liga nach fünf Spieltagen ist, verdeutlicht ein Rechenbeispiel: Gewinnt der TSV Weilheim, kann dies unter bestimmten Konstellationen am Sonntagabend sogar die Landesliga-Tabellenführung bedeuten, während bei einer Pleite sogar ein Fall bis in den zweistelligen Tabellenbereich droht.

„Es ist schon ein Wahnsinn, wie eng es in der Liga zugeht“, unterschreibt Mario Sinko, neuer Trainer des TSV Köngen, vorbehaltlos die Situation in der Liga. Wobei die Köngener bereits morgen unter anderem den TSV Weilheim zumindest bis Sonntag tabellarisch überholen könnten. Der Liga-Neunte aus der Neckarstadt gastiert beim TSV Weilimdorf, dessen Fußballer sich am vergangenen Wochenende als tapfere WFV-Pokalkämpfer gegen den Drittligisten VfR Aalen (1:3) präsentierten.

Richtig interessant wird es am Sonntag in Nürtingen. Der erstmalige Sprung an die Tabellenspitze sorgt beim FV 09 nicht nur für Hochgefühle, sondern auch Anspannung, denn der nächste Gegner ist der mäßig gestartete Vizemeister TSV Bad Boll (nur ein Sieg aus fünf Partien). „Es ist für uns die zweite Englische Woche in Folge, und wir haben nur einen dünnen Kader“, merkt Bolls Trainer Benjamin Geiger vor der Partie an. Vorgestern lieferte sein Team allerdings eine ordentliche Vorstellung ab: Im WFV-Pokal unterlag Boll Verbandsligist Normannia Gmünd knapp 1:2.