Lokalsport
Zeit zum Abschiednehmen

Fußball Für den TSV Weilheim II und die TG Kirchheim dürfte sich morgen der Abstieg aus der Kreisligavollziehen – Nabern und Dettingen im Duell um Platz fünf.Von Reimund Elbe

Die Fußballer des TSV Oberboihingen stehen vor dem größten Erfolg der jüngeren Klubgeschichte. Auf dem Weg in die Bezirksliga heißt die viertletzte Hürde am morgigen Sonntag TSV Weilheim II – ein Match mit etlichen Besonderheiten. So könnten die Oberboihinger ihre bereits gute Ausgangslage beim Marsch Richtung Bezirksoberhaus weiter optimieren. Dass für die Weilheimer eine Niederlage das faktische Aus im Kampf um den Klassenverbleib bedeuten würde, gibt der Partie weitere Würze.

Für Stefan Hein ganz persönlich ist es zudem eine besondere Situation. Der seit sechs Tagen 50-Jährige war einst launiger Sportplatzsprecher im Weilheimer Lindachstadion, wirkt nun jedoch seit geraumer Zeit als Teamkoordinator an der Neckarstraße. „Die Leis­tung unserer Mannschaft in dieser Saison ist deshalb besonders herausragend, wenn man bedenkt, dass eigentlich unersetzliche Akteure wie Marc Brändle oder Johannes Mauthe seit Monaten fehlen“, lobt Hein dem Teamspirit. Brändle beispielsweise steht, trotz bereits lang anhaltender Schambeinentzündung mit entsprechender Zwangspause, mit 25 Treffern noch auf dem dritten Platz der Torjägerliste. Zumindest hat sich mit Max Sperl ein anderer Langzeitpatient vergangenen Sonntag zurückgemeldet, mit drei Treffern beim 9:1 gegen die TG Kirchheim sogar eindrucksvoll. „Wir wissen, wie es in der Tabelle aussieht“, gibt Weilheims Coach Robert Walter auf der Gegenseite den Realisten.

Mit der TG Kirchheim wird sich aller Voraussicht nach morgen ein weiteres Team aus der Teckregion über die Absturzkante bewegen. Die letzten Schritte dorthin vollziehen die Kirchheimer im Nürtinger Teilort Raidwangen, werden dies aber ohne Isa Aksan (Rotsperre) tun. Ein Feldverweis, der einen Trend bestätigt hat: Mit nun zehn Gelb-Roten Karten sowie vier Roten Karten beschafften sich die wackeren Kirchheimer durch Sperrstrafen ein größeres Problem als alle anderen Teams. „Wir planen jedenfalls für die Kreisliga B“, sagt TG-Multifunktionär Okan Elmas.

SFD als Steigbügelhalter?

Mit der Kellerregion hatten die SF Dettingen in dieser Runde wenig zu tun – und dabei wird es bleiben. Der Klassenverbleib steht unumstößlich fest, doch für Abteilungsleiter Christian Renz gibt es diverse Baustellen. Mit der Offensivleistung (82 Treffer) zeigt sich der Funktionär vor dem Match beim Liga-Zweiten Türkspor Nürtingen durchaus zufrieden, die Defensive verhindert jedoch Überschwang. „Hier müssen wir in der kommenden Saison ansetzen“, fordert Renz angesichts von bislang 78 Gegentoren in 28 Partien. In dieser Runde spiele das Team entweder hopp oder top. Dass beim Tabellenzweiten Türkspor ein weiteres Top hinzukommt, glauben eher wenige im Dettinger Umfeld. Immerhin bleibt den SFD eine interessante Rolle: Per Remis oder gar Sieg könnten die Sportfreunde dem TSV Oberboihingen aktive Aufstiegshilfe leisten.

Die Zielvorgaben des Tabellenfünften SV Nabern für die Partie am morgigen Sonntag beim TB Neckarhausen lautet unterdessen, den spielfreien Liga-Fünften TSV Altdorf auf dessen Tabellenplatz abzulösen, des Weiteren die Dettinger Sportfreunde weiter hinter sich zu lassen. Torjäger Tim Lämmle fehlt (Gelb-Rot). Was ein Nachteil sein dürfte, jedoch an der grundsätzlichen Favoritenrolle des SVN nichts ändert.

Auch für Grötzingen die letzte Chance

Die Gruppe der feststehenden Direktabsteiger könnte sich morgen von einem Team (TB Neckar­hausen) schlagartig auf vier Mannschaften vergrößern.
Neben dem TSV Weilheim II und der TG Kirchheim steht der TSV Grötzingen unmittelbar vor dem Fall. Pikant: Gegner FV 09 Nürtingen könnte gegen den Aichtal-Klub einen gewaltigen Schritt tun, um selbst den Direktabstieg zu verhindern. „Es wird ein richtiger Fight“, prognostiziert Nürtingens Coach Vincenzo Pellegrino. „Wir wissen, dass es unsere letzte Chance ist“, sagt derweil Grötzingens Trainer Ahmet Aksu ohne Illusionen.
Erschwerend für die Grötzinger kommt hinzu, dass der FVN durch das 5:5 vergangenen Sonntag in Dettingen neues Selbstvertrauen gesammelt hat. rei