Lokalsport
Zur Bescherung soll’s ein Ticket nach Lahti sein

Wintersport Jan Andersen aus Kirchheim will bei der Junioren-WM in Finnland in der Nordischen Kombination starten.

Furtwangen. Von besinnlicher Adventsstimmung kann bei Jan Andersen keine Rede sein: Kirchheims erfolgreichster Wintersportler steht vor den entscheidenden Ausscheidungswettkämpfen für die Junioren-WM Ende Januar im finnischen Lahti. Erst am Mittwoch kehrte der 18-Jährige, der dem nationalen C-Kader der Nordischen Kombinierer angehört, von einem Trainingslager mit dem Deutschen Skiverband in Rovaniemi zurück.

Eine Woche lang feilten die DSV-Talente am Polarkreis in Finnisch-Lappland an ihrer Form, die vor Weihnachten zweimal unter Wettkampfbedingungen im österreichischen Seefeld auf die Probe gestellt werden soll: Im Rahmen des Deutschlandpokals am 12. und 13. Dezember sowie des Alpen-Cups eine Woche später kämpfen knapp 20 Nachwuchs-Kombinierer der Jahrgänge 2001 und jünger um die Tickets für die Jugend-WM. „In Rovaniemi lief es ganz ordentlich, ich bin guter Dinge für die beiden Wettkämpfe“, verriet Jan Andersen nach seiner Rückkehr, die ihn aus dem Hohen Norden via Helsinki, Frankfurt und Freiburg in die Wahlheimat nach Furtwangen führte.

Im dortigen Skiinternat bereitet sich der Kirchheimer nicht nur auf die coronabedingt verkürzte Saison vor. Der Sohn eines Deutschen und einer Norwegerin wird nächstes Frühjahr sein Abitur ablegen, um dann den nächsten Karriereschritt zu wagen: Andersen will sich um einen Platz im Skiteam des Zolls bewerben, der sich bereits seit knapp 60 Jahren der Förderung des Wintersports verschrieben hat. Sollte es damit nichts werden, gebe es noch die Sportfördergruppe der Bundeswehr, die eine Trainingsgruppe im benachbarten Freiburg unterhält, der auch die deutschen Kombinations-Asse Manuel Faißt und Fabian Rießle angehören. „Das wäre schon cool“, schwärmt Andersen, der fürs kommende Jahr möglichst oft im B-Weltcup starten will, um Erfahrungen zu sammeln. „Irgendwann reicht es dann hoffentlich auch für den richtigen Weltcup“, sagt Andersen.

Bevor es soweit ist, muss aber noch ordentlich Schweiß vergossen werden. Nachdem es im Schwarzwald in den vergangenen Tagen ordentlich geschneit hatte, ist Langlauftraining endlich auch auf den Loipen rund um Furtwangen möglich, vom Springen auf den Schanzen der Umgebung ganz zu schweigen. Nachdem er in Rovaniemi noch am Tüfteln mit dem Material gewesen war, will Jan Andersen bis zu den Wettkämpfen in Seefeld weiter an der Feinabstimmung arbeiten, um dort erfolgreich zu sein - schließlich will er sich für die Weihnachtstage mit der Familie in Kirchheim möglichst mit einem Ticket nach Lahti bescheren. Peter Eidemüller