Lokalsport

Zur Sonnenwende in der Luft

Segelfliegen Piloten der Fliegergruppe Wolf Hirth haben das längste Wochenende des Jahres zünftig begangen.

Morgenstimmung am Himmel über Kirchheim. Foto: Lars Reinhold
Morgenstimmung am Himmel über Kirchheim. Foto: Lars Reinhold

Kirchheim. Mit einem Start in den Sonnenaufgang haben die Piloten der Kirchheimer Fliegergruppe Wolf Hirth das längste Wochenende des Jahres begangen. Als am Samstag um 5.28 Uhr Ortszeit der erste Segler steil in den Himmel stieg, lugte die Sonne nur ein kleines bisschen über den Horizont. Bereits um 4 Uhr hatten sich die Piloten getroffen, um alles vorzubereiten. „Die Startwinde haben wir noch am Vorabend aufgestellt und passend ausgerichtet, damit es früh gleich losgehen konnte“, sagte Tashi Dolma Hinz, die das Sonnenwendfliegen maßgeblich organisiert hat. Gemeinsam mit ihrem Vereinskameraden Lars Reinhold gönnte sie sich dann auch den ersten Start des Tages. „Es war fantastisch“, sagte die 25-Jährige. „Die Luft war völlig ruhig und die Lichtstimmung einfach toll.“

Da um diese Uhrzeit noch keine thermischen Aufwinde zum Höhengewinn genutzt werden können, dauerten die Flüge nur fünf bis sieben Minuten. Das tat dem Spaß aber keinen Abbruch - vielmehr konnten so alle 15 Vereinsmitglieder, die so früh aufgestanden waren, die erwachende Landschaft aus der Luft erleben.

Als die Segelflieger gegen 9 Uhr direkt am Start ein zünftiges Frühstück abhielten, waren bereits mehr als 20 Starts absolviert. Über den ganzen Tag zogen die Segler über der Hahnweide und der Schwäbischen Alb ihre Bahnen - drei Flugzeuge kreisten noch bis weit nach 21 Uhr über der Teck, da hier die Luft durch Thermik und leichten Hangaufwind auch am späten Abend Segelflug ermöglichte. Kurz vor 22 Uhr Ortszeit schwebte der letzte Segler am Platz ein. Mit seiner späten Landung hatte Korbinian Oberpriller auch den längsten Flug des Tages absolviert: zehn Stunden und sieben Minuten war er in der Luft.

„Nicht wenige Segelflugvereine begehen den längsten Tag des Jahres mit einem Sonnenwendfliegen“, erklärte Tashi Dolma Hinz. „Allerdings haben wir ein wenig geschummelt, da die Sommersonnenwende ja schon am Mittwoch zuvor war. Aber unter der Woche haben Arbeit, Schule oder Studium natürlich Vorrang, da bekommt man kaum so einen Flugbetrieb auf die Beine gestellt.“lr