Kirchheim. Vor Saisonstart war Kirchheims Trainer Markus Schweizer angesichts der neuen Kreisliga-A-Konkurrenz noch die Vorsicht in Person („für jeden unserer Gegner wird es das Spiel des Jahres“), inzwischen wundert er sich, wie leicht seine Mannschaft bisher vorneweg marschiert. „Wir können uns in dieser Saison eigentlich nur selber schlagen“, sagt er. Seine Mannschaft, bekanntlich gespickt mit einer Handvoll landesliga-erfahrener Ex-Weilheimer, zu denen er selbst zählt, geriet lediglich in zwei Partien vorübergehend in Gefahr: beim 3:2-Arbeitssieg über den TV Neidlingen und beim 4:3-Erfolg in Grötzingen, als erst ein Eigentor drei Minuten vor Schluss den Dreier brachte. „Da hatten wir richtig Glück“, sagt Schweizer.
Die fünf anderen Partien absolvierten die VfL-Kicker so, wie man es von einem Topfavoriten im Titelrennen erwarten kann: mit hohen Siegen. Wobei die Kirchheimer Gewinn-Spiele beim SV Nabern (5:0) und TV Altdorf (4:0) die Konkurrenz besonders erblassen ließen – schließlich handelt es bei diesen Gegnern um den aktuellen Tabellenzweiten beziehungsweise Tabellendritten.
Nächsten Sonntag erwartet der Primus (wieder mit Oktoberfest-Rückkehrer Michael Schweizer) den Tabellenvierten TSV Raidwangen. Sollte auch der in den 90 Spielminuten ein VfL-Schützenfest nicht verhindern können, dürften unter eingefleischten Fans die ersten Wetten beginnen: Kassiert der VfL in den neun Rest-Spielen bis Weihnachten überhaupt noch eine Niederlage?
Frank Posch (42) glaubt ja. „Neun Siege sind unrealistisch“, sagt der VfL-Cotrainer, der VfB-Vergangenheit und 297 Bundesliga-Minuten auf dem Buckel hat, „schließlich will uns jeder Gegner ja unbedingt als Erster schlagen.“ Auch Trainer Schweizer glaubt nicht, dass die Punkte-Weste der Blauen nach dem Schlussspieltag 2015 am 6. Dezember noch blütenweiß sein wird. Mit 20 zusätzlichen Punkten wäre er zufrieden – zwei VfL-Niederlagen sind demnach erlaubt. Fragt sich nur, wer Kirchheims erster Beinsteller sein kann. Derzeit ist noch keiner in Sicht.