Lokalsport

Zwei Überraschungsteams im direkten Duell

Fußball Der TV Neidlingen erwartet im ersten Bezirksliga-Heimspiel seit 17 Jahren den Lokalrivalen und aktuellen Tabellenführer SGEH. Der VfL spielt ebenfalls zu Hause. Von Walter Rau

Augen zu und durch: Marco Parrotta und die SGEH wollen den 6:0-Auftaktsieg gegen Berkheim in Neidlingen bestätigen. Foto: Genio
Augen zu und durch: Marco Parrotta und die SGEH wollen den 6:0-Auftaktsieg gegen Berkheim in Neidlingen bestätigen. Foto: Genio Silviani

Nach dem ersten Spieltag gibt es für die Teck-Clubs in der Bezirksliga ein Tabellenbild wie gemalt. An der Spitze thront die SGEH, die Ligarückkehrer TSV Berkheim mit 6:0 abwatschte. Auch der VfL Kirchheim (2:0 in Faurndau) und der TV Neidlingen (2:1 in Neckartailfingen) stehen im oberen Drittel.

Eine Wiederholung dieser Erfolge in dreifacher Form ist ausgeschlossen, da der TVN seine Bezirksliga-Heimpremiere nach 17 Jahren Abstinenz im Duell gegen die SGEH feiert. „In Neckartailfingen haben wir überragend gespielt und defensiv so gut wie nichts zugelassen“, frohlockt TVN-Spielertrainer Patrick Kölle. „Damit ist der erste Druck raus. Wir wollen den Start mit mindestens einem Punkt zu Hause noch vergolden.“

Aktuell hat Kölle keine Verletzten zu beklagen. Der eine kommt, der andere geht in den Urlaub. „Das ist normal in den Ferien, unser Kader ist breit genug“, lässt der Trainer keine Ausreden gelten. Der von Landesligist TSV Weilheim gekommene Martin Kirschmann ist ein Urlaubsrückkehrer und wird sein Punktspieldebüt in der Innenverteidigung geben.

Die Spannung und Neugierde auf die Heimpremiere dürfte trotz des tödlichen Traktorunfalls vom vergangenen Dienstag (siehe Infoartikel) unterm Reußenstein über 200 Zuschauer anlocken, mit dem Gästeanhang von der Alb sogar noch einige mehr. „Die Euphorie dürfte auf beiden Seiten nach dem Start groß sein. 50 bis 60 treue Fans begleiten uns meist ohnehin schon zu den Auswärtsspielen“, hofft auch SGEH-Coach Dieter Hiller auf große Unterstützung.

Hiller muss im Gegensatz zu Kölle auf keine Urlauber verzichten. Hinter den Einsätzen von Marco Parrotta (grippaler Infekt) und Gökhan Demir (Oberschenkelzerrung) stehen jedoch noch dicke Fragezeichen. Als Minimalziel gibt er einen Punkt aus. „Berkheim ist uns im ersten Spiel ins offene Messer gelaufen. Gegen Neidlingen geht es wieder bei null los. Auswärts ist es immer schwer, gegen einen spielstarken Aufsteiger zu punkten. Wir benötigen körperliche Stabilität und ein schnelles Umschaltspiel“, gibt Hiller die Devise vor dem mit Spannung erwarteten Derby vor.

Weg vom Hurra-Fußball, hin zu mehr Stabilität in der Defensive, lautete das Vorbereitungsmotto beim VfL Kirchheim nach 53 Gegentreffern in der Vorsaison. „Das waren deutlich zu viele für unsere Ansprüche. Das hat in Faurndau jetzt schon besser geklappt“, analysiert VfL-Spielertrainer Markus Schweizer den 2:0-Auftaktsieg in der Göppinger Vorstadt. Das Zu-null-Spiel funktionierte, obwohl Bruder Michael (fällt mit Oberschenkelverletzung die nächsten Wochen aus) verletzt ausgeschieden war und die Viererkette die Partie dann mit drei Junioren zu Ende gespielt hatte. „Darauf lässt sich aufbauen“, ist Schweizer stolz.

Mit dem TSV Neckartailfingen erwartet die „Blauen“ nun ein unangenehmer Gegner, der sicher noch an der 1:2-Niederlage gegen Neidlingen zu knabbern hat, zur Saisonpremiere an der Jesinger Allee. „Vergangenes Jahr haben wir in zwei Spielen lediglich einen Punkt gegen Neckartailfingen geholt. Wir müssen gegen eine gestandene Mannschaft alle unsere Tugenden aggressiv mit einer kontrollierten Offensive auf den Platz bringen“, fordert Schweizer.

Auf welchen Platz, wird kurzfristig entschieden. Da der Rasen im Stadion seitens der Stadt noch gesperrt ist, wird die Partie entweder auf dem sogenannten „Wembley“ oder jenseits der Lindach auf dem Kunstrasenplatz ausgetragen.

Verzichten muss der Kirchheimer Coach weiterhin auf Jannik Raichle (im Lauftraining) und die Langzeitverletzten Luca Ruoff und Neuzugang Sebastian Munz (laboriert noch an einer Knieverletzung). Jannik Schuller geht in Urlaub, dafür kehren Simon Herth­neck und David Srsa zurück.

Schweigeminute für Unfallopfer

Der tödliche Traktorunfall vom vergangenen Dienstag ist immer noch das beherrschende Thema in Neidlingen. In Gedenken an den 32-Jährigen, der bei dem Unfall ums Leben gekommen war, werden die Fußballer des TVN die Partie am Sonntag gegen die SGEH mit Trauerflor bestreiten. Außerdem wird es vor Anpfiff der Partie um 15 Uhr eine Schweigeminute geben.tb