Kantersieg, Remis und zwei Niederlagen – aus Sicht der Bezirksligisten im Dunstkreis der Teck bot der elfte Spieltag am vergangenen Sonntag alle Varianten eines möglichen Spielausgangs.
Besonders große Freude herrschte beim VfL Kirchheim. Der hatte die überforderten Kicker des FTSV Kuchen im Filstal 7:1 überfahren. Damit stabilisierten die „Blauen“ die Tabellenführung mittels eines bombastischen Torverhältnisses von 41:15. „Wir haben unsere Pflichtaufgabe mit einem Sieg in Kuchen erfüllt“, lautete die sachlich-bescheidene Analyse von VfL-Fußball-Boss Marc Butenuth nach dem Schlusspfiff.
Es war dann tatsächlich auch eine klare Sache für die Ohran-Truppe. Von Beginn an machte der VfL Druck und lag schnell mit drei Treffern in Front. Auch vom vorübergehenden Anschlusstreffer der Platzherren, die im weiteren Verlauf der Partie keine nennenswerte Torchance kreieren konnten, ließen sich die Kirchheimer nicht beirren und antworteten noch vor der Halbzeit mit dem 1:4 aus Kuchener Sicht. Nach dem Seitenwechsel verwaltete der VfL zunächst die Führung, legte dann aber nochmal nach und siegte am Ende auch in der Höhe verdient. Einziger Wermutstropfen war der Platzverweis von VfL-U19-Kapitän Theo Gut, der in der 65. Minute eingewechselt worden war und zehn Zeigerumdrehungen später nach einem übermotivierten Tackling vom Unparteiischen vorzeitig zum Duschen geschickt wurde.
Die SGEH und die besondere Luft
Weilheims Trainer Oliver Klingler hatte seine Spieler extra gewarnt: „Die SGEH atmet in der zweiten Halbzeit irgendwie besondere Luft.“ Gemeint hatte der Coach damit, dass auf der Alb Spiele schon des Öfteren in der zweiten Halbzeit gedreht wurden. Und tatsächlich schaffte es die Sportgemeinschaft, die zweifellos verdiente Weilheimer 2:0-Führung (Morris Maier hatte doppelt getroffen) noch zu egalisieren. Herhalten musste allerdings ein höchst umstrittener und von Patrick Theiss verwandelter Strafstoß, von dem selbst SGEH-Sprecher Florian Lenuzza zugab: „Den Elfer muss man nicht geben.“ Lenuzza muss es wissen – schließlich war er selbst der (angeblich) Gefoulte. Am Ende sorgte Dennis Oswald in der Schlussminute für den Ausgleich und bestätigte nachhaltig die These des Weilheimer Trainers. Der wusste dann auch nicht, ob er sich über einen Punkt freuen oder zwei versäumten Zählern nachweinen sollte. Immerhin sieht er einen Silberstreif am Horizont: „Mein Team hat mittlerweile meine Philosophie kapiert.“
Neidlingen will unangenehm sein
„Es war das erwartet schwere Spiel“, stellte TVN-Spielertrainer Patrick Kölle nach der Partie fest. Die ambitionierten Eislinger machten das Spiel, kombinierten fein und machten nach gut einer Stunde aus einer sehenswerten Stafette den Siegtreffer durch Stefan Djokic. Der TVN hatte sich von Beginn an aufs Kontern beschränkt, konnte aber keine sogenannte hundertprozentige Torchance kreieren. Am Ende gabs dennoch Lob von FCE-Spielertrainer und Ex-Profi Thomas Scheuring für eine engagierte Neidlinger Leistung. „Darauf lässt sich aufbauen. Wir wollen aber vor allem für die Teams, die tabellarisch in unserer Reichweite stehen, ein unangenehmer Gegner sein“, gab TVN-Coach Kölle seinen Wunsch für die anstehenden Partien preis.
Jesingen verliert 0:0-Spiel
Fußball-Ästheten wurden am Sonntag in den Jesinger Lehenäckern eher enttäuscht. Die Partie des TSV gegen einen ambitionierten FV Neuhausen ging nach 93 höchst kampfbetonten Minuten 0:2 verloren. „Eigentlich war es ein typisches 0:0-Spiel“, war sich Abteilungsvorstand und Co-Interimstrainer Thomas Reinöhl nach dem Spiel sicher. Tatsächlich hatte sich der überwiegende Teil der Partie im Mittelfeld abgespielt, wo sich beide Teams weitgehend neutralisierten. In der ersten Hälfte gab es leichte Vorteile für die Gäste, nach dem Seitenwechsel waren die Jesinger das bessere Team. Ohne den kranken Simon Kottmann und den privat unabkömmlichen Kevin Sen fehlte den „Gerstenklopfern die Durchschlagskraft nach vorne. Zwei individuelle Fehler führten zu den Treffern der Gäste. „Die Niederlage tut richtig weh“, gab Reinöhl, der am Sonntag auch als Ersatzkeeper auf der Bank saß, Einblicke in sein Seelenleben.