Lokalsport

Zweite Garde ist erste Sahne

Kreisligafußball Die SF Dettingen II schieben sich in der B-Staffel 6 auf Platz zwei. In der Kreisliga A trauern die Verfolger von Spitzenreiter Grafenberg den verpassten Chancen nach. Von Klaus Schlütter

Hoch das Bein: Die SF Dettingen Ii sind nach dem Sieg gegen Neidlingen auf Platz zwei der Kreisliga-B-Tabelle geklettert. Foto:
Hoch das Bein: Die SF Dettingen Ii sind nach dem Sieg gegen Neidlingen auf Platz zwei der Kreisliga-B-Tabelle geklettert. Foto: Markus Brändli

Zwei Teckteams hatten es in der Hand, in der Kreisliga A den Platz an der Sonne zu erobern. Doch weder der AC Catania Kirchheim noch die Sportfreunde Dettingen konnten die überraschende Gunst der Stunde nutzen, die sich aus dem Spielausfall von Spitzenreiter TSV Grafenberg ergab. Die beiden Matchbälle blieben ungenutzt. Die zwei Verfolger rutschten im Dauerregen auf Kunstrasen aus.

Vor einer Woche waren die Catanesi noch mit stolzgeschwellter Brust aus Grafenberg heimgefahren. Hatten sie sich doch mit einem 3:2-Erfolg bis auf einen Punkt an den Tabellenführer her-angekämpft. „Jetzt haben wir den Sieg in Grafenberg genullt“, wie es Spielleiter Maurizio Latte ausdrückte. „Aber Jesingen ist uns noch nie gelegen.“

Die Platzherren waren vorne zu harmlos, um die oft mit sieben, acht Mann starke Gästeabwehr aus den Angeln zu heben. Kam doch mal einer durch wie Nick Wongkaew in der 44. Minute, scheiterte er gleich zweimal hintereinander am Aluminiumgestänge. Beim postwendenden Gegenzug der Jesinger fabrizierte Felice Galeota das alles entscheidende Eigentor. Latte mit Galgenhumor: „Das war das einzige Mal, dass jemand auf unser Tor schoss.“

Nächsten Sonntag geht‘s nach Dettingen zum Treffen der Sieglosen, denn auch die Sportfreunde gingen diesmal leer aus. Dabei hätten sie in einer guten ersten Halbzeit locker mit zwei, drei Toren in Führung gehen können. Sie scheiterten jedoch, und nach der Pause war die Luft raus. „Ein herber Rückschlag. Wir haben Platz eins verschenkt. Warum, ist mir unerklärlich“, rätselte ein enttäuschter Abteilungsleiter Christian Renz. So untermauerten die Grafenberger ihren Vorsprung, obwohl sie diesmal die Beine gemütlich ausstrecken konnten.

Eine Klasse tiefer war Dettingen erfolgreicher. Weil der Platz in Neidlingen unbespielbar war, wurde beim Duell der zweiten Garnituren das Heimrecht getauscht. Mit den eigenen Fans im Rücken schoben sich die Pseudo-Platzherren durch einen 2:0-Sieg auf Rang zwei vor. Für Bastian Treiber endete die Partie in einem Stuttgarter Krankenhaus. Der TV-Torhüter wurde fünf Minuten vor Schluss von einem gestreckten Dettinger Stürmerbein am Auge getroffen und musste operiert werden.

Der TSV Ötlingen zeigte sich gegen den KSV Nürtingen gut erholt vom 3:4 bei Ohmden/Holzmaden II. Auch ohne den grippekranken Trainer Benedetto Savoca gab es sieben auf einen Streich mit einem dreifachen Torschützen Jannik Schmid. Erleichtert wurde die Aufgabe ab der 57. Minute durch zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Platzverweise für die Gäste wegen Schiedsrichterbeleidigung. Spielleiter Marco Geißler: „Dieser Sieg hat gut getan und war wichtig für das Selbstvertrauen.“

Wendlinger Frauen hoffen auf bessere Zeiten

Ein Erfolgserlebnis hätten auch die Kickerinnen des TSV Wendlingen gut gebrauchen können. Denn der Start der Aufsteiger in die Verbandsliga war alles andere als erbauend. Nach acht Spielen steht ein einziges Pünktchen auf der Habenseite. Im neunten Anlauf gegen den SV Granheim lagen sie wieder 1:2 im Rückstand, als die Partie nach zweimaliger Unterbrechung wegen eines Gewitters und sintflutartigen Regens zehn Minuten nach der Pause abgebrochen wurde. Doch die Hoffnung auf bessere Zeiten lebt noch. SGM-Geschäftsführer Rolf Schad: „Es war kein Spiel dabei, das uns peinlich gewesen wäre. Unsere Gegner waren oft nur einen Tick besser.“ks