Lokalsport

Zwischen Durchhalteparolen und berechtigter Hoffnung

Mountainbike Manuel Fumic will im vierten Weltcup-Rennen am morgigen Sonntag im Schweizer Lenzerheide das ersehnte Top-Resultat einfahren. Von Erhard Goller

Schwer zu kämpfen hatte Manuel Fumic im bisherigen Saisonverlauf - ob's in Lenzerheide besser wird? Foto: Armin Küstenbrück
Schwer zu kämpfen hatte Manuel Fumic im bisherigen Saisonverlauf - ob's in Lenzerheide besser wird? Foto: Armin Küstenbrück

Die halbe Weltcup-Saison ist rum, und bei Manuel Fumic stehen auf der Haben-Seite ein zwölfter, ein neunter und ein 32. Platz. Das genügt den Ansprüchen und Erwartungen des Kirchheimer Profiradlers nicht im Geringsten. Und weil auch die Olympia-Saison keine großartige war, beginnt das „zu nerven“, wie er bekennt.

Im Gegensatz zu 2016, als er seiner Form hinterherlief, gibt es in den Rennen 2017 nachvollziehbare Gründe für sein Scheitern. In Nove Mesto traf ihn die Kette eines Konkurrenten, in Albstadt raubte ihm ein Defekt in der letzten Runde Platz sechs, und am vergangenen Sonntag in Andorra ereilte ihn ein Kettenriss am Start.

Manuel Fumic ist dennoch der Meinung, dass er in den Pyrenäen ein Top-Fünf-Ergebnis drauf gehabt hätte. „Meine Form stimmt, davon bin ich überzeugt. Wenn am Sonntag das Material hält und sonst nichts Unvorhergesehenes passiert, kann ich ein gutes Resultat einfahren.“ Ob das nur Durchhalte-Parolen sind, oder ob er in Lenzerheide die Wende einleiten kann, wird sich am Sonntag um 14.45 Uhr zeigen.

Fumic bringt auch die Team-Wertung ins Spiel. Nachdem sein französischer Mannschaftskollege Maxime Marotte noch Siebter geworden ist und Fumics Cape-Epic-Partner Henrique Avancini (Brasilien) als Zehnter überraschte, könnte die Cannondale-Equipe mit einem starken Fumic auch die Team-Wertung für sich entscheiden - sportlich zwar nicht allzu bedeutend, im Hinblick auf die Rad-Marken und den Team-Spirit aber nicht unwichtig.

Pfäffle will wieder angreifen

Christian Pfäffle hat in der Analyse seines 60. Platzes von Andorra nicht wirklich einen Fehler gefunden. „Ich habe mich die Tage zuvor auf dem Rad um einiges besser gefühlt als am Renntag. Daher möchte ich es nicht auf die Höhe schieben“, sagt Pfäffle. „Vielleicht hatte ich einfach einen schlechten Tag. Nach dem Rennen hat sich auch kein Problem gezeigt. Ich bin nicht krank geworden oder Ähnliches.“

Wenn kein Fehler gefunden wird, kann auch nichts korrigiert werden. So bleibt Pfäffle nichts anderes übrig, als sich darauf zu verlassen, respektive darauf zu hoffen, dass sich in Lenzerheide das Blatt wendet und sich das auch im Resultat zeigen wird. „Abhaken und am Sonntag wieder versuchen“, sagt Pfäffle.

Schwarzbauer peilt EM-Norm an

Für Luca Schwarzbauer geht es im U23-Rennen (10.15 Uhr) darum, einen großen Schritt nach vorne zu tun. Weil ihm der Kurs in Graubünden liegt, hat er sich ganz gezielt darauf vorbereitet. Auch die Probleme mit der Einstellung der Sitzposition wird er dort nicht haben. Das Hardtail wird wieder gegen das vollgefederte Bike getauscht. „Ich mag die Strecke sehr gerne, und letztes Jahr lief es dort auch ziemlich gut. Das Profil kommt mir auch ganz gut entgegen“, sagt Schwarzbauer.

Eine kleine Chance, das EM-Ticket zu lösen, hat er noch. Eine Top-15-Platzierung wäre die halbe Miete. „Theoretisch sollte meine Leistung reichen, aber dazu muss natürlich alles halbwegs gut laufen“, sagt er. „Wenn ich stark fahre, will ich natürlich dabei sein. Aber wenn nicht, dann ist es zwar schade, aber ich muss es akzeptieren“, meint der Reuderner dazu.