Lokalsport

Zwischen Skepsis und Optimismus

Fußball-Landesliga Vor dem ersten Härtetest gegen Weilimdorf können die Weilheimer ihr Leistungsvermögen noch nicht wirklich einschätzen. Von Klaus Schlütter

Gehörig strecken müssen sich die Weilheimer diese Saison, um in der Landesliga zu bestehen.
Gehörig strecken müssen sich die Weilheimer diese Saison, um in der Landesliga zu bestehen.

Der Abschlusstest ging gründlich daneben. 1:4-Pleite gegen die klassentiefere SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang. Eigentlich ein gutes Omen. Denn wenn das geflügelte Wort stimmt, dass einer misslungenen Generalprobe eine erfolgreiche Premiere folgt, starten die Landesliga-Fußballer des TSV Weilheim am Sonntag (15 Uhr) mit einem Sieg gegen den TSV Weilimdorf in ihre zehnte Landesliga-Saison.

Doch Trainer Benjamin Geiger ist noch etwas skeptisch: „Die sechs Wochen Vorbereitung waren durchwachsen. Nicht alles lief optimal. Wir hatten viele Urlauber und Verletzte. Wir brauchen noch zwei, drei Wochen, um bei hundert Prozent zu sein. Bis dahin müssen wir uns durchmogeln.“

Apropos Urlaub. Drei Spieler kommen einen Tag vor dem Auftakt zurück, einer erst am Montag. Eine gute Planung sieht anders aus. Schließlich kassieren Landesligaspieler mit ihrem Hobby (ein bisschen) Geld und sind damit ihrem Verein und ihrer Mannschaft verpflichtet, anders als die Kicker in der Kreisliga B.

Ob er die Spätheimkehrer einbaut, lässt der Trainer offen. Sicher ausfallen werden Biran Darboe und Manuel Lisac. Beide haben Leistenprobleme und zwei Wochen Sportverbot. Oliver Reisenauer fehlt wegen eines Muskelfaserrisses. Fraglich ist der Einsatz von Felix Stolz, der gegen die SGEH umgeknickt war.

Jüngstes TSVW-Team aller Zeiten

Manches noch offen, aber eins ist sicher: Die Mannschaft, die morgen aufläuft, wird die jüngste sein, die je in der Landesliga für den TSV gespielt hat. Nach dem Totalumbruch des Kaders mit 18 Ab- und 17 Zugängen liegt das Durchschnittsalter der „jungen Wilden“ bei kaum mehr als 21 Jahren. Fehlende Erfahrung? Ja. Aber Fußballchef Paul Schrievers sieht mehr Vorteile: „Die Jungen sind unbekümmert, fit, laufstark und geben Gas. Es steckt viel Potenzial in der Mannschaft. Wir wollen offensiven, aktiven, mutigen Fußball spielen.“ Wobei ihm bewusst ist, dass nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen werden. „Es wird keine einfache Saison“, weiß er und fügt in aller Bescheidenheit hinzu: „Unser Ziel ist der Klassenerhalt.“

Bevor die Mission beginnt, ziehen die Verantwortlichen heute Abend mit der Mannschaft eine Bilanz der Vorbereitung. Was war gut? Was hätte besser laufen können? Bei dieser Gelegenheit wird auch der dreiköpfige Mannschaftsrat gewählt. Zum Kapitän hat Trainer Geiger bereits den 24-jährigen Abwehrspieler Tim Roos bestimmt.

Am Sonntag geht es dann gegen das Team aus dem Stuttgarter Norden, das in der Vergangenheit mehr mit Erfolgen im Futsal (Hallenfußball) Schlagzeilen gemacht hat. In der vergangenen Landesliga-Saison belegte der TSV Weilimdorf den sechsten Platz und stellte mit Carmine Pescione den zweitbesten Torjäger. In 27 Spielen traf er 24 Mal, nur zweimal weniger als die Nummer eins, Dominik Mader von Verbandsliga-Aufsteiger Heiningen.

Der Blick der TSV-Fans richtet sich interessehalber auch gen Echterdingen. Wie startet die Weilheimer Filiale mit Trainer Chris Eisenhardt, „Co“ Daniel Heisig und den Spielern Tobias Heim und Sven Dobler gegen Bad Boll?

Beim Aufsteiger-Duell der Turn- und Sportvereinigung Oberensingen mit dem TSV Neu-Ulm sind mit Marc Kevin Theimer und Christoph Bauer auch zwei Ex-Weilheimer dabei. TSVO-Stürmer Yannik Kögler ist derweil der erste große Pechvogel der Saison. Der Stürmer, der mit der Empfehlung von 15 Toren aus Frickenhausen kam, erlitt im Training einen Knorpelriss und fällt länger aus.