Teckbotenpokal

„Die jungen Leute sollen ja Spaß haben“

Umfrage Wie Weilheimer mit Wohnsitz nahe des Lindachstadions den Teckbotenpokal wahrnehmen: Lärm, Sachbeschädigung, Eintrittspreise und Feierlaune prägen das Stimmungsbild.

Partystimmung im Festzelt: Am allabendlichen Rahmenprogramm scheiden sich die Geister der Turnieranrainer.
Partystimmung im Festzelt: Am allabendlichen Rahmenprogramm scheiden sich die Geister der Turnieranrainer.

Ein Blick durch die rosarote Brille zeigt eine regionale Attraktion, ein Familien- und Freundestreff und ein riesiges Fußball- Event zum 125-jährigen Jubiläum des TSV Weilheim. Aber was bekommen die Anwohner vom Teckbotenpokal mit, und wie empfinden sie das tägliche Rahmenprogramm?

„Es ist furchtbar dröhnend, die Bässe und das Wummern, man kann kaum schlafen“, sagt Dietlinde Stahl-Corino. Neben der Musik stören sie und ihren 75-jährigen Mann auch die Ansagen: „Die sind besonders laut. Es werden ganze Mannschaften mit Ersatzspielern genannt und immer wieder wird auch Werbung angesagt“, beklagen die beiden.

Ein paar Häuser weiter herrscht bereits ein anderer Tenor: „Ich bin keiner, der früh ins Bett geht, von daher ist das für mich kein Problem“, meint Andreas Noever. Auch vor der heutigen Players-Night, bei der bis 1 Uhr die Musik aufgedreht ist, scheut er sich nicht: „Da waren die Tennisklubler schlimmer. Deren Gartenfeiern gingen manchmal bis halb vier morgens.“ Der 58-Jährige geht selbst am ein oder anderen Tag zum Teckbotenpokal: „Im Festzelt ist es immer schön, und man kann gut Leute treffen.“

Sein Nachbar Gisbert Schneider ist dann zwar nicht mit dabei („Das ist nicht mein Ding, ich bin eher Leichtathletikfan“), kann aber bestätigten: „Die Feiern bekommt man schon mit, das ist aber nicht gravierend. Die jungen Leute sollen ja Spaß haben.“

Dass die Grenze des Spaßes mitunter auch überschritten wird, nimmt der 18-jährige Justin Errica wahr: „Teilweise gibt es hier schon Vandalismus. Zum Beispiel wurden an den Absperrungen am Skaterplatz Warnleuchten abgebrochen.“ Dort oder im nahegelegenen Bike-Park lässt sich der Teenager sowieso lieber blicken: „Für mich ist das Turnier nur Saufen und Fußball. Dafür interessiere ich mich nicht gerade.“

Gretel Schempp hingegen freut sich über das Ereignis: „Zu einem solchen Jubiläum darf es gerne etwas Besonderes sein, zumal die Eintrittspreise ja human sind, für Frauen sogar kostenlos.“ Auch der Rentnerin blieb die Feierlaune der Jugendlichen nicht verborgen: „Um halb zwei sind noch einige im Gras gelegen und wenn man vorbeigelaufen ist, musste man auf Glasscherben aufpassen.“ Nichtsdestotrotz scheint ihr das egal zu sein: „Beim letzten Turnier hier vor vier Jahren war es schlimmer, damals war es auch viel lauter.“