Teckbotenpokal

Favoriten geben sich noch keine Blöße

Vorrunde Am ersten Spieltag des Teckboten-Pokals in Holzmaden sehen die Zuschauerinnen und Zuschauer vor allem eines: viele Tore. Große Überraschungen blieben bislang aus. Von Sebastian Großhans, Klaus-Dieter Leib, Klaus Schlütter und Tim Trento

Gazi Boylu (am Ball) und der VfL Kirchheim haben mit den SF Dettingen II kurzen Prozess gemacht und klar und deutlich mit 8:0 gewonnen. Foto: Markus Brändli

Gruppe A

TV Neidlingen – TSV Schlierbach 3:0 (0:0): Der klassenhöhere TVN bestimmte die letzte Partie auf dem Hauptspielfeld zwar dominant aber – zumindest in der ersten Halbzeit – ohne echte Torchance. Die hatte dafür der TSV Schlierbach durch Dennis Hieber, dessen Schuss aber am Tor vorbeistrich (16.). Die Abwehr des TSV zeigte sich hingegen vielbeinig und war im Vorfeld der Partie von Trainer Benedetto Savoca sehr gut eingestellt worden. Tauchten die Neidlinger Stürmer am gegnerischen Strafraum auf, stürzten sich zwei, drei Abwehrspieler auf den ballführenden Akteur und störten diesen meist erfolgreich. Erst in der zweiten Halbzeit als die Neidlinger deutlich konzentrierter zur Sache gingen, zahlte sich die Dominanz des Bezirksligaabsteigers aus. Tore: 1:0 Matteo Liburdi (34.), 2:0 Nils Faustmann (48.), 3:0 Ertogul Demirtas (56.).

Der TSV Neidlingen (in weiß) hatte gegen den TSV Schlierbach keine Probleme. Foto: Tobias Tropper

TV Hochdorf – TSV Notzingen 0:2 (0:0): Im Nachbarschaftsduell zwischen dem A-Ligisten und der Eichert-Elf gab es am Ende einen völlig verdienten Sieger. Der B-Ligist aus Notzingen war in allen Belangen die bessere Elf, denn die Hochdorfer hatten im gesamten Spielverlauf nicht eine nennenswerte Einschussmöglichkeit. „Das war einfach überragend, was meine Mannschaft geboten hat“, war der Notzinger Trainer Alex Wollmann voll des Lobes für sein Team. Vor allem in der ersten Hälfte hätte die Eichert-Elf bei zwei Großchancen von Ulrich Schuster (11.) und Laurenz Semler (19.) in Führung liegen müssen. In der Schlussphase sorgten die beiden Neuzugänge Laurenz Semler und Elias Panknin für die Entscheidung. Tore: 0:1 Laurenz Semler (53.), 0:2 Elias Panknin (55.).

 

Gruppe B

FC Heiningen – SGOH II 6:0 (3:0): Rein vom Papier her sollte die Partie des Landesliga-Absteigers gegen den B-Ligisten eigentlich eine Mammutaufgabe für die Gastgebermannschaft werden. Jede Menge Arbeit würde auf SG-Keeper Jannik Kvitta zukommen – und so war es dann auch. Von der ersten Minute an drückten die Heininger aufs Tempo und kreierten eine Torchance nach der anderen. Die SG war verständlicherweise auf Schadensbegrenzung aus und schlug sich am Ende respektabel. SG-Trainer Timo Spielvogel: „Ich bin zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir wollten die Niederlage in Grenzen halten. Die Jungs haben gut gekämpft und alles gegeben.“ Tore: 1:0 Umut Sat (6.), 2:0 Ferhat Hamamci (8./Foulelfmeter), 3:0 Safa Gürbüz (14.), 4:0 Antonio Carfagna (33.), 5:0 Tim Glaser (49.), 6:0 Hamamci (51.).

SV Nabern II – SF Dettingen 0:7 (0:3): Im Mittelpunkt der Begegnung stand der Naberner Torwart Michael Meyer, der mit tollen Paraden eine zweistellige Niederlage verhinderte. Trotz der deutlichen Niederlage war der Naberner Trainer Björn Renz nicht ganz unzufrieden: „Wir haben uns gut verkauft und phasenweise guten Fußball gespielt.“ Die Dettinger wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und bestimmten fast 60 Minuten lang die Partie. Dennoch hätte die zweite Naberner Mannschaft zumindest einen Ehrentreffer verdient gehabt, denn Enes Aydemir (14.) und Zekerya Koyuncu (22.) hatten in der ersten Halbzeit zwei richtig gute Möglichkeiten. Tore: 0:1 Kosta Kalaitzis (6.), 0:2, 0:3 Hüseyin Kisa (12., 26.), 0:4 Llumnica Perparim (40.), 0:5 Jannis Meyer (51./Foulelfmeter), 0:6 Gabriel Müller (56.), 0:7 Gabriele Rizzo (60.)

Hoch die Hände: Die SGOH durfte in letzter Sekunde einen Sieg gegen den TSV Wernau bejubeln. Foto: Markus Brändli

Gruppe C

TSV Weilheim – SGM Owen/Unterlenningen 3:0 (2:0): Gut zehn Minuten hielt die SG unter Neu-Spielertrainer Kevin Rieke gegen die neu formierte Weilheimer Elf mit, dann sorgten zwei individuelle Abwehrfehler der Spielgemeinschaft für den 2:0-Pausenstand zu Gunsten des Bezirksliga-Absteigers. Dabei hatte die SGM durch Patrick Schulz sogar die erste Torchance des Spiels. Sein Schuss strich jedoch deutlich am Weilheimer Tor vorbei (14.). Nach dem Seitenwechsel ging die SGM konzentrierter zur Sache, hielt besser dagegen, ließ nicht mehr allzu viel zu, brachte in der Offensive allerdings auch nicht viel zustande. Den Schlusspunkt setzte Weilheims Neuzugang Davor Messerschmidt, der einen Zehn-Meter-Knaller an die Latte setzte. Tore: 1:0 Zana Akdag (15.), 2:0 Biago-Gerson Damanti (24.), 3:0 Renato D’Agostino (51.).

TSV Ötlingen – VfL Kirchheim II 0:0: Die Trainer waren sich nach dem Schlusspfiff einig, dass es am Ende eine gerechte Nullnummer war. Beide Mannschaften neutralisierten sich fast die komplette Spielzeit über. Es gab auf beiden Seiten kaum nennenswerte Torchancen. Wenn es dann doch einmal gefährlich vor dem Tor wurde, konnten sich beide Lokalrivalen auf ihre aufmerksamen Torhüter verlassen. Wie in der 14. Spielminute, als der Dettinger Keeper Giuseppe Spagnuolo einen Schuss von Redon Gashi gerade noch um den Torpfosten lenken konnte. Auch die Rübholzelf hatte eine Riesenmöglichkeit und wäre fast durch Nikita Hindennach in Führung gegangen, doch VfL-Torhüter Sebastian-Ivan Filipovic konnte mit einer Glanztat einen Rückstand verhindern (16.). Ansonsten gab es bis zum Schluss der Partie kaum noch Höhepunkte auf beiden Seiten. Tore: Fehlanzeige

Zana Akdag, Torschütze des 1:0 für den SV Weilheim, behauptet den Ball gegen die SGM Owen/Unterlenningen. Am Ende hatte der Bezirksliga-Absteiger trotz des starken Auftritts der SGM keine Probleme gegen den B-Ligisten. Foto: Markus Brändli

Gruppe D

VfL Kirchheim – SF Dettingen II 8:0 (5:0): Bereits nach zwei Minuten gab der VfL mit einem Volleytreffer von David Weitz die Richtung vor, in die das Spiel gehen sollte. Die Kirchheimer waren technisch stark und blitzschnell. Dem begegneten die Dettinger mit einer zu breit stehenden Abwehr. Das nutzte der Landesligist schamlos aus. Kurz vor dem Seitenwechsel wurden auch die Dettinger aus der Reserve gelockt. Die SFD gaben sich trotz mangelnder Chancen nicht damit zufrieden, nur auf Konter und lange Bälle zu setzen. Immer wieder ließen sie den Ball schnell laufen. Da die Kirchheimer aber oft genug noch schneller waren, machten sie ihnen die meisten Spielzüge zunichte. Tore: 1:0 David Weitz (2.), 2:0 Robin Vaz (4.), Felix Bosch 3:0 (7.), 4:0, 5:0 Melvin Alvalac (12., 29.), 6:0 Salih Egrlic (34.), 7:0, 8:0 Bosch (39., 58.).

TSG Zell – TSV Jesingen II 1:0 (0:0): Glück muss der Mensch haben – und einen Simon Geiger in vorderster Front. Sekunden vor dem Schlusspfiff stand der „Neuner“ von der TSG Zell goldrichtig und entschied das Spiel mit dem einzigen Tor der ganzen Partie. Ein durchaus glücklicher Zeller Sieg, denn nach 20 starken Anfangsminuten ging den Gewinnern nach dem Urlaub und bisher nur zweieinhalb Trainingseinheiten der „Sprit“ aus. Jesingens Trainer Christopher Dangel meinte im Brustton der Überzeugung: „Wir waren das bessere Team und hätten 2:0 führen müssen.“ Gemeint war unter anderem ein angeblicher Lattenschuss von Robert Körber. „Der Ball war hinter der Linie“, ist Dangel überzeugt. Ein weiterer Kritikpunkt: „Der Schiri hat zu lange spielen lassen. Das Tor fiel nach der 60. Minute.“ Tor: 1:0 Geiger (60.).

 

Gruppe E

TSV Jesingen – TSV Ötlingen II 6:0 (2:0): Von Anfang an zogen die Jesinger mehr nach vorne. Besonders Alessio Setzu sorgte für Druck aus der Mitte heraus. Während der Bezirksligist früh vorlegte, brauchten die Ötlinger bis zur 23. Minute für die erste ernsthafte Chance. Die Mannschaft ließ sich in die Defensive drücken. Erst nach dem Seitenwechsel ergriffen die Ötlinger spielerisch mehr Initiative. Dadurch öffnete das Team aber auch Jesingen Möglichkeiten. Die nutzte der Gegner, um rasch auf 4:0 zu erhöhen. Gerade in dieser Phase aggierte Ötlingens Torhüter Marco Schlanderer immer wieder unsicher am Ball. Er war besonders gefordert, ging die Partie zum Schluss praktisch nur noch auf sein Tor.
Tore: 1:0 Maximilian Hiergeist (9.), 2:0 Marvin Schleich (28.), 3:0 Veli Boz (34.), 4:0, 5:0 Lukas Preuß (38., 55.), 6:0 Simon Kottmann (60.+3).

TV Neidlingen II – TSV Oberensingen II 0:1 (0:1): Der frühe Vogel fängt den Wurm – in diesem Fall Lauritz Trippner. Der Oberensinger Stürmer entschied das Spiel bereits in der Anfangsphase: ein Treffer, eingeleitet mit einem exakten Diagonalpass, einer passgenauen Vorlage und einem gekonnten Abschluss. Eigentlich hätten mehr Tore für die ranghöheren Oberensinger fallen müssen. Sie ließen es aber mit dem „Tor des Tages“ bewenden und schonten sich für die Partie am Dienstag gegen Jesingen. Da ist dann die Abwehr mehr gefragt. Denn: „Heute waren wir der Favorit, gegen den Bezirksligisten sind wir klarer Außenseiter“, erklärte Trainer Martin Geister. Der Neidlinger Kollege Daniel Maier bescheinigte seinem Team eine insgesamt ordentliche Leistung, meinte aber: „Nach vorne ging bei uns zu wenig.“ Tor: 0:1 Trippner (7.)

Kreisliga-A-Absteiger SV Nabern (in grün) unterlag der TG Kirchheim 2:3.Foto: Markus Brändli

Gruppe F

SGOH – TSV Wernau 3:2 (1:0): Die SGOH war gleich am Ball, Wernau brauchte etwas, um in die Partie zu finden. Dann war es eine Begegnung auf Augenhöhe. Die ersten gefährlichen Torgelegenheiten hatte Wernau, doch damit wurden die Hausherren in Zugzwang gesetzt. Wernaus Keeper Lukas Zink flatterten wohl die Nerven: Eine unsichere Ballkontrolle erlaubte es Andreas Schlick, die Gastgeber in Führung zu bringen. Trotz des zwischenzeitlichen 0:2-Rückstands gab Wernau nie auf. Ein Doppelschlag brachte das Team wieder ins Spiel und der TSV spürte Oberwasser. In der Nachspielzeit gelang beinahe das Wernauer 3:2, dann war es jedoch die SGOH, die sich einen Strafstoß sicherte, den Nelson Abrantes verwandelte. Tore: 1:0 Andreas Schlick (20.), 2:0 Nelson Abrantes (45.), 2:1 Dennis Blattner (55.) , 2:2 Alexander Huszta (56.), 3:2 Abrantes (60.+6).

SV Nabern – TG Kirchheim 2:3 (1:2): Israfil Kilic ballte die Faust. Schlusspfiff im Auftaktspiel und die erste Überraschung war perfekt: B-Ligist schlägt ehemaligen A-Ligist. Herausgespielt in Halbzeit eins, in der die TG mit Spielern aus sieben Nationen mehr vom Spiel hatte. Lustig die Szene nach dem 2:0 durch Tiago Santos Araujo: Kris Schlickowey putzte dem Torschützen symbolisch den Stiefel. In der Pause rüttelte SV-Trainer Dieter Hiller seine Mannen wach. „Wir schaffen die richtige Staffelung nicht, weil wir zu wenig in Bewegung sind“, so seine Kritik. Das nahmen sich die Spieler zu Herzen und gaben Gas. Doch mitten in der Drangperiode kassierte Nabern das dritte Gegentor, eine von Zakaria Khairat Allah super herausgespielte Vorlage, die Araujo nur noch über die Linie drücken musste. Tore: 0:1 Zakaria (5.), 0:2 Santos Araujo (18.). 2:1 Herbert (28., Foulelfmeter), 1:3 Santos Araujo (45.), 3:2 Wilke (58.).