Teckbotenpokal
Lebrecht sorgt für Einstand nach Maß

Teckbotenpokal Bei hochsommerlicher Hitze pilgern am Sonntag knapp 2000 Zuschauer zu den ersten zwölf Partien ins Ötlinger Rübholz.

Beim Rübholz ist noch Luft nach oben – von wegen: So bescheiden die Autobahnraststätte an der A8 unlängst in einem europaweiten Test abgeschnitten haben mag, so optimal verlief der Auftakt des Teckbotenpokals im knapp 300 Meter Luftlinie entfernt gelegenen Sportgelände: Knapp 2000 Zuschauer (1452 Zahlende) pilgerten über den Tag verteilt zu den zwölf Partien und bescherten dem TSV Ötlingen damit einen Bilderbuchstart.

Bedanken können sie sich dabei vor allem bei „Lebrecht“ – das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa sorgte für schweißtreibende Temperaturen von über 30 Grad, die nicht nur die Herren Amateurkicker ins Schwitzen brachten. „Unser Getränkelieferant musste schon vier Mal nachliefern, so viel Getränke brauchen wir“, ließ Orga-Chef Hans Rietheimer am frühen Nachmittag verlauten.

Besonders durstig dürften die Spieler von Turnier-Mitfavorit VfL Kirchheim gewesen sein – dessen Trainer Armin Ohran hatte vor dem Gruppenspiel gegen Stadtrivale AC Catania noch eine Übungseinheit im Stadion angesetzt. „Sonntags hast du alle Spieler beieinander, da kann man das ruhig mal machen. Außerdem dauern die Spiele ja nur 60 Minuten“, verriet der 33-Jährige. Geschadet scheints nicht zu haben: Der VfL gewann 3:2. Dass dies nicht zum ersten Platz in der Gruppe D reichte, lag am SV Nabern – der A-Ligist hatte am Vormittag den TSV Oberlenningen mit 4:0 abgewatscht. Zwei Treffer gingen dabei auf das Konto von Sturmtank Tim Lämmle. Der 33-Jährige ist damit auf einem guten Weg, (s)einer persönlichen Turniergeschichte ein weiteres Kapitel hinzuzufügen: 2010, 2012 und 2016 hatte er im Dress der SF Dettingen die Torjägerkanone abgestaubt. „Mein erklärtes Ziel ist das dieses Jahr nicht“, winkte er lachend ab, „wichtig ist, dass wir als Mannschaft gut spielen.“

Ein anderer Torschütze hatte sich seinen Platz in den Turnierannalen bereits zuvor gesichert: Um Punkt 11.34 Uhr erzielte Nicolai Hepperle im Spiel des TSV Ötlingen gegen den TSV Schlierbach den allerersten Treffer des Turniers und sorgte so für frühen Jubel beim gastgebenden TSVÖ. Dabei war der 30-Jährige erst kurz zuvor eingewechselt worden, nachdem sich Teamkollege Felix Bestenlehner verletzt hatte. Den Treffer widmete er aber nicht ihm. „Das Tor ist für meine Frau“, lachte er, „wir haben erst am Freitag geheiratet.“ Mit den Flitterwochen wird es wegen des Teckbotenpokals vorerst nichts. Vor dem Herbst, wenn Nachwuchs erwartet wird, soll es aber klappen.

Den sportlich gelungenen Auftakt der Ötlinger machte der Sieg der zweiten Garde gegen den TV Neidlingen II perfekt. Sehr zur Freude von Matthias Kopf, Spielleiter des Teams, der seine aktive Laufbahn erst vor Kurzem beendet hatte. „So kann es weitergehen“, freute er sich im Turnierleitungscontainer, den er sich als Hauptverantwortlicher fürs Sportliche mit Günther Friess teilt. Der langjährige Funktionär des TSV Weilheim und seit fünf Jahren als Staffelleiter der Bezirksliga tätig, fungiert als offizielle Verbandsaufsicht – dass er diesen Job mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch kommendes Jahr bekleiden wird, dürfte klar sein: „Ginne“ Friess ist der Patenonkel von Denis Preissner, Torwart der SGOH und nebenbei noch Abteilungsleiter des TSV Holzmaden, Ausrichter des Turniers im kommenden Jahr.