Teckbotenpokal
Nur einer muss nicht nachsitzen

Viertelfinale Der TSV Jesingen ist beim 3:0 über die TG Kirchheim die einzige Mannschaft, die ihr Halbfinalticket nicht im Elfmeterschießen löst.

TV Neidlingen – TSV Oberboihingen n. E. 6:5 (1:1, 0:0): Mit dem nötigen Glück hat der Teckbotenpokalsieger von 2019 den Einzug ins Halbfinale geschafft. „Oberboihingen war spielerisch besser“, meinte Neidlingens Spielertrainer Patrick Kölle. Vor allem der ehemalige VfL-Spieler Emrah Polat war Dreh- und Angelpunkt in einer guten Oberboihinger Mannschaft. Der TSVO-Coach Christian Mirbauer war nach dem Ausscheiden nicht enttäuscht: „Ich habe ein geiles Spiel gesehen, und Elfmeterschießen ist nunmal Glücksache.“ Die fünf Neidlinger Spieler verwandelten ihre Strafstöße sicher. Der Matchwinner war zweifellos der Neidlinger Torwart Thorben Mende. Nicht nur, weil er den entscheidenden Elfer gehalten hatte, sondern auch, weil der 38-Jährige während der Begegnung großen Anteil daran hatte, dass seine Farben nicht in Rückstand gerieten. In der Schlussphase hatten beide Mannschaften noch zwei Großchancen. Zunächst ging ein Schuss von Ben Twardygrosz um Zentimeter am Neidlinger Tor vorbei (55.), und in der letzten Minute scheiterte Patrick Kölle am TSVO-Torwart Carlo della Malva. „Da muss ich ich einfach ein Tor machen“, meinte der TVN-Trainer selbstkritisch. Tore: 1:0 Michael Aust (34.), 1:1 Emrah Polat (38.)  

TSV Jesingen – TG Kirchheim 3:0 (3:0): Mit Marvin Schleich stellte einer der jüngsten Kicker des Turniers die Weichen auf Sieg. „Ich habe die Lücke am Strafraum gesehen, und dazu, dass Dennis ein Auge für mich hat“, beschrieb der 18-jährige Jesinger seinen 1:0-Treffer. Der A-Junior verarbeitete den Ball nach einer gefühlvollen Flegel-Hereingabe clever per Fuß, übertölpelte TG-Keeper Robert Gneiting. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich beim Teckbotenpokal so viel Spielzeit bekomme“, zeigte sich Youngster Schleich auch allgemein hocherfreut. Doppeltorschütze Mohamed-Anes Ben Abdallah verzückte den eigenen Anhang insbesondere mit einem Freistoßschlenzer aus 22 Metern Entfernung ins linke, obere Toreck zur 2:0-Führung. Die TG versäumte es, ihre wenigen hochkarätigen Chancen zu verwerten, schied somit im Viertelfinale aus. Tore: 1:0 Marvin Schleich (16.), 2:0, 3:0 Mohamed-Anes Ben Abdallah (23., 28.).

SV Nabern – TSV Weilheim n. E. 7:6 (2:2, 2:0): Die Limburgstädter wurden kalt erwischt. Nach nicht einmal sieben Spielminuten lag der Bezirksligist mit 0:2 in Rückstand. Dabei gelang dem Naberner Tim Lämmle das bisher schnellste Turniertor nach 41 Sekunden. „Wir haben im gesamten Turnier nur zehn schwache Minuten gehabt, und das waren die ersten zehn gegen Nabern“, ärgerte sich der Weilheimer Trainer Marcel Geismann. Danach bekam seine Mannschaft das Spiel immer besser in den Griff, aber die Naberner waren bei ihren gut vorgetragenen Kontern stets gefährlich. Die beste Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen, hatte Robin Beck, doch dessen Kopfball ging um Zentimeter am Tor vorbei (26.). Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Limburgstädter den Druck, und die Elf vom Oberen Wasen kam kaum noch über die Mittellinie. Das Team von Trainer Dieter Hiller konnte dem Druck nicht mehr Stand halten und kassierte sechs Minuten vor Schluss noch den Ausgleich. Im Elfmeterschießen war Naberns Torwart Dominic Adler der Held, als er von zehn Strafstößen einen hielt. Zur Freude des SVN-Coachs: „Wir haben uns das Halbfinale redlich verdient.“ Tore: 1:0 Tim Lämmle (1.), 2:0 Tony Kuke (7.), 2:1 Marvin Heth (36. Fouelfmeter), 2:2 Noah Wolfahrt.  

VfL Kirchheim – SF Dettingen 4:3 n.E. (0:0): Diese Viertelfinalpartie schrieb etliche Geschichten. Max Pradler lieferte dabei die spielentscheidende Story. „Ich hatte seit fünf Jahren keinen Elfer mehr geschosseen“, berichtete der 32-jährige Kirchheimer – er entschied das Elfmeterschießen mit einem Schuss in die linke Ecke. Zuvor hatte VfL-Keeper Nagel zwei Elfer entschärft, SFD-Schlussmann Spagnuolo einen. In der regulären Spielzeit agierten die absolut ebenbürtigen SFD lange Zeit in Unterzahl, weil Spielertrainer Nebih Kadrija nach einem Meinungsaustausch mit Schiedsrichter Silas Binder noch vor der Pause Gelb-Rot präsentiert bekam. Traurigste Geschichte des Matchs: VfL-Akteur Mikail Kücüksolak kam nach einem Zweikmapf in der dritten Minute so unglücklich auf, dass er mit Verdacht auf eine Sprunggelenkverletzung ins Krankenhaus gebracht werden musste.