Neues Sicherheitskonzept in der Probephase
„Luftiger“ Märzenmarkt

Wer gestern bei strahlendem Sonnenschein auf dem Märzenmarkt nach Socken, Gemüsehobeln oder Uhren Ausschau hielt, dem wird die eine oder andere Standlücke aufgefallen sein. Die ist gewollt, denn die Stadt Kirchheim tüftelt gerade an einem neuen Sicherheitskonzept.

Kirchheim. Zahlreich sind die Menschen aus der gesamten Region zum traditionellen Märzenmarkt in die Kirchheimer Innenstadt gekommen, der gestern – im Gegensatz zu den halbtätig stattfindenden Monatsmärkten – auch noch am Nachmittag zum Kaufen, Flanieren und sehen und gesehen werden lockte. Der lang ersehnte Sonnenschein tat sicher ein Übriges dafür, dass so viele den Weg in die Teckstadt gefunden haben.

Der eine oder andere Besucher wird sich sicherlich Gedanken darüber gemacht haben, weshalb er immer wieder an freien Flächen vorbeiflanierte. Grund dafür ist jedoch nicht mangelndes Interesse seitens der Händler. „Heute haben wir begonnen, ein neues Sicherheitskonzept zu realisieren und den Markt umzuorganisieren“, erklärte Marktmeister Jürgen Kölle. Auch die zwei nächsten Monatsmärkte gehören zum Testlauf, ehe dann das endgültige Konzept steht – so der derzeitige Planungsstand. Aus diesem Grund gibt es immer mal wieder rund drei Meter breite Feuerflächen zwischen den Ständen, die für Händler gesperrt sind. „Es sieht luftiger aus“, so der Marktmeister.

Ursache für diese Änderung ist die Loveparade in Duisburg, bei der im Jahr 2010 wegen einer Massenpanik 21 Menschen ums Leben kamen. „Nicht auszudenken, wenn es beispielsweise wegen eines Brands zu einer ähnlichen Situation in Kirchheim kommt. Deshalb wollen wir ein paar Sachen optimieren“, sagte Jürgen Kölle. In ganz Deutschland würden deshalb Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen – oder eben Märkte – auf den Prüfstand gestellt. „Stuttgart hat das beim Volksfest schon umgesetzt“, sagt der Marktmeister.

Zusammen mit den Wochenmarktbeschickern auf dem Marktplatz gingen gestern rund 160 Händler ihren Geschäften in Kirchheim nach. Die waren jedoch trotz des schönes Wetters und der zahlreichen potenziellen Kunden nicht mit dem erzielten Umsatz zufrieden. Zu denen wird vermutlich jedoch nicht jener Händler in der Max-Eyth-Straße gehören, der dort Schwarzgeräuchertes im Angebot hatte. Eine lange Schlange zeugte davon, dass die Schwaben ganz offensichtlich eine Vorliebe für Deftiges aus Bayern haben.