Notzinger Gemeinderat denkt über „Neckar Netze GmbH“ nach
Mögliche Beteiligung am Netz

Über die Beteiligung an der Neckar Netze GmbH & Co. KG informierte sich der Notzinger Gemeinderat. Wegen der Informationsfülle will sich das Gremium jedoch erst in der nächsten Sitzung entscheiden.

Notzingen. Bekanntlich laufen die Konzessionsverträge der Kommunen auf Ende dieses Jahres aus. Es wird also langsam Zeit, sich als Gemeinde zu positionieren. Notzingen entschied sich vor geraumer Zeit für das Angebot der EnBW. Die Bodenbachgemeinde ist schon lange Mitglied beim NEV (Neckar-Elektrizitätsverband). Dessen Geschäftsführer Rüdiger Braun informierte den Notzinger Gemeinderat nun über das Angebot seines Verbands: Beteiligung am Netz.

„Es gab nie so klare Worte des NEV wie heute“, freute sich Günter Barz einerseits, gab seiner Verwunderung andererseits aber auch Ausdruck, weshalb dies so spät geschehen ist. „Sie haben nicht so ganz unrecht, doch die Verhandlungen zogen sich hin, denn 167 Kommunen wollen unter einen Hut gebracht werden“, erklärte Rüdiger Braun, der über 20 Jahre lang Bürgermeister in Abstatt bei Heilbronn war.

Notzingen könnte sich mit 267 000 Euro am Netz beteiligen. Der NEV garantiert dabei für einen soge­nannten atypischen Gesellschafter einen Zinssatz von 5,5 Prozent. Dazu können nochmals 2,5 Prozent aus Gewinnen dazukommen – wenn sich die Geschäfte so entwickeln, wie derzeit gedacht. „Was in fünf Jahren auf dem Energiesektor Realität ist, kann heute niemand sagen“, verschwieg Rüdiger Braun das mögliche Risiko nicht. Zu bedenken ist bei diesem Modell auch, dass das Kapital für die nächsten 20 Jahre gebunden ist. Der typische Gesellschafter partizipiert mehr an den Gewinnen, trägt in der Konsequenz aber auch das höhere Risiko.

Weil die Materie kompliziert ist und wohl überdacht sein will, entschied der Notzinger Gemeinderat, die Entscheidung über eine Beteiligung beim NEV auf die nächste Sitzung im Oktober zu vertagen.