Kreis. „Wir können auf unsere Leistung sehr stolz sein, wir haben viele Menschen durch die Impfungen vor einem schweren Verlauf einer Corona-Infektion geschützt“, sagt Marc Lippe, Geschäftsführer der Malteser Neckar-Alb. Der Hilfsdienst ist seit mehr als einem Jahr Hauptverantwortlicher für die Umsetzung der Corona-Impfkampagne im Kreis. Etwa 266 000 Impfungen sind seither nach Angaben der Organisation durch ihre Einsatzkräfte, Helfer und Mediziner der Kassenärztlichen Vereinigung ermöglicht worden, ganz zu schweigen von weiteren Impfangeboten bei Niedergelassenen oder Betriebsärzten. „Es gab viele niederschwellige Impfangebote vor Ort – jeder, der wollte, hatte so die Gelegenheit, sich impfen zu lassen“, sagt Marc Lippe.
Die Mehrheit der Menschen im Kreis hat diese Gelegenheit wahrgenommen, viele aber auch nicht. Nach Zahlen des Sozialministeriums Baden-Württemberg vom 18. April sind etwa 369 000 Personen im Kreis Esslingen mindestens einmal gegen Corona geimpft. Als „vollimmunisiert“ gelten 69,7 Prozent der Gesamtbevölkerung, eine Auffrischimpfung haben 52 Prozent in Anspruch genommen. Damit unterschreitet der Kreis Esslingen leicht den Landesdurchschnitt: In ganz Baden-Württemberg gelten 71,5 Prozent der Menschen als „vollimmunisiert“, 53,7 Prozent haben eine Auffrischimpfung erhalten.
Impfungen im kleinen Rahmen
Derweil wurde die Impfkampagne zu Beginn dieses Monats erneut zurückgefahren. Die sechs Impfstützpunkte in Esslingen, Nürtingen, Kirchheim, Plochingen, Filderstadt und Ostfildern waren im Winter eilig eingerichtet worden, um vor allem die sogenannten Booster-Impfungen zu bewältigen, nachdem Ende September 2021 die Kreisimpfzentren in der Esslinger Zeppelinstraße und an der Messe auf den Fildern geschlossen worden waren. Ende März wurden nun auch die letzten Spritzen in den Impfstützpunkten gesetzt. Grund dafür sind die hohen Kosten und die mangelnde Nachfrage.
Doch es wird weiterhin geimpft, wenn auch in kleinerem Rahmen, betonen die Malteser. Der von ihnen betriebene Impfbus soll nach aktuellem Stand bis 30. September im Einsatz bleiben – so lange wolle das Land zur Grundversorgung ein Impfteam pro Landkreis vorhalten. Der Schwerpunkt liegt den Maltesern zufolge nun vor allem auf den Auffrischungsimpfungen, aber auch Nicht-Geimpfte seien willkommen. Außerdem soll auch Geflüchteten aus der Ukraine ein Angebot gemacht werden. „Sich mit einer Impfung vor dem Coronavirus zu schützen, muss weiterhin für jeden Interessierten unkompliziert möglich sein“, sagt Lippe. Neben dem Impfbus gibt es weiterhin Impfangebote bei den Hausärzten im Landkreis. ez