Fussball
Manuel Doll in Bad Boll entlassen

Fußball Der abstiegsbedrohte Landesligist stellt seinem Trainer vorzeitig den Stuhl vor die Tür. Kommt er nun zum VfL?

Bad Boll. Fußball-Landesligist TSV Bad Boll hat seinen Trainer Manuel Doll mit sofortiger Wirkung entlassen. Über die Gründe kann der 35-Jährige, der den Kurortklub im Sommer 2018 übernommen hatte, nur rätseln. „Mir wurde gesagt, dass man meinen Vertrag im Sommer ohnehin nicht verlängert hätte und man es daher besser fände, bereits jetzt einen sauberen Schnitt zu machen“, sagt Doll, der einerseits das sportlich eher maue Abschneiden als Ursache vermutet - zum Zeitpunkt der Coronazwangspause standen die Boller als Tabellenvierzehnter auf einem Abstiegsplatz.

Andererseits hatten Dolls Äußerungen im Zusammenhang mit dem unlängst frei gewordenen Trainerposten beim VfL Kirchheim den Entscheidungsprozess im Erlengarten wohl beschleunigt: Der ehemalige Kirchheimer Verbandsligakeeper gilt nach dem Rücktritt von Oliver Klingler als potenzieller Nachfolger, nachdem er gesagt hatte, dass der VfL sein Herzensverein sei, den er liebend gerne mal trainieren würde - Doll hat lange in der Jugend der „Blauen“ gespielt und stand von 2012 bis 2014 in der Verbands- und Landesliga zwischen den Pfosten an der Jesinger Allee. „Der VfL ist für mich ein schlummernder Riese“, betont Doll, der nach seiner Zeit in Kirchheim vier Jahre beim FSV Waiblingen aktiv war, ehe es ihn nach Bad Boll zog. „Es war ein Privileg für mich, diese Mannschaft zu trainieren, weil ich auch in Boll wohne“, sagt der B-Lizenzinhaber, der als geschäftsführerender Realschulleiter in Rechberghausen arbeitet. Ob seine neue sportliche Heimat nun tatsächlich der VfL wird, steht noch ebenso wenig fest, wie sein Nachfolger in Boll. Peter Eidemüller