Stuttgart. Fairplay im Fußball lohnt: Diese Erfahrung hat Manuel Doll, ehemaliger Keeper des VfL Kirchheim zu Verbandsligazeiten und aktuell Trainer des TSV Bad Boll in der Landesliga, unlängst gemacht. Der 33-Jährige ist vom württembergischen Fußballverband als Jahressieger der Fair-Play-Aktion geehrt worden.
Doll sorgte vergangene Saison landesweit für positive Schlagzeilen: Einer seiner Spieler hatte in der Partie gegen Hofherrnweiler seinen Gegenspieler angespuckt, ohne dass es der Schiedsrichter gesehen hätte. Doll reagierte sofort: Obwohl er bereits viermal gewechselt hatte und seine Mannschaft damals als Tabellenletzter jeden Zähler brauchte, nahm er seinen Akteur vom Feld und beendete die Partie in Unterzahl. „Das ist keine Verhaltensweise, die wir dulden wollen und für die wir im Verein stehen“, sagte Doll, der im September vergangenen Jahres zum Monatssieger der Fair-Play-Aktion gekürt wurde.
Gemeinsam mit den elf anderen Kandidaten war Doll nun vom WFV ins Merzedes-Benz-Museum eingeladen worden, wo er - ohne es im Vorfeld gewusst zu haben - zum Jahressieger erklärt wurde. „Wir hatten viele tolle Aktionen in der Saison 2018/19, aber die Haltung von Manuel Doll war eine herausragende Geschichte. Wir mussten in der Jury nicht lange über die Auszeichnung als Jahressieger diskutieren“, lobte Knut Kircher, Fair-Play-Botschafter des WFV, das Verhalten Dolls, der sein Glück kaum fassen konnte. „Es waren viele richtig starke Aktionen, ich bin total überrascht“, sagte er.
Als Dankeschön überreichte Kircher dem Boller Coach den Schlüssel für ein Smart-Cabrio, das Doll ein Jahr lang fahren darf. Zusätzlich sprach Kircher eine Einladung zum Länderspiel Deutschland gegen Weißrussland Mitte November in Mönchengladbach aus. Dort findet im großen Rahmen, inklusive Festbankett mit Jogi Löw und Oliver Bierhoff, die Auszeichnung des DFB-Fair-Play-Bundessiegers statt.tb