Zu den Artikel „Zeitungslektüre wird zum Schulfach“ und „Russland vor Gericht“ vom 9. März
Der Teckbote will einmal mehr den Schülern Medienerziehung beziehungsweise Meinungsvielfalt näher bringen. Da hätte ich für die Schüler auch gleich ein lohnendes Projekt, nämlich den Kommentar von Stefan Scholl über die Gerichtsverhandlung bezüglich des Abschusses von MH 17 über der Ukraine. Extrem ungewöhnlich schon, dass Herr Scholl einen Kommentar zu einem Thema schreibt, zu dem es gar keinen Beitrag in derselben Ausgabe gibt. Das heißt, der Leser seiner Meinung ist auch auf die von ihm angesprochenen Fakten angewiesen. Info an die Schüler: Dies sollte in einem seriösen Medium getrennt sein. Was die Schüler dann aber noch viel besser studieren können, ist, wie Herr Scholl mit Geraune à la „In Moskau gehen Gerüchte . . .“ und der Strapazierung des Konjunktiv (könnte, hätte, Fahradkette) den Leser beeinflussen will. Info an die Schüler: Auch bei einem Prozess gegen russische Bürger gilt bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung.
Abschließend noch ein wenig Hintergrundwissen zur Einordnung des Verfahrens. Nach dem Absturz wurde eine internationale Untersuchungskommission gebildet. Von den Hauptverdächtigen Ukraine und Russland beziehungsweise den russischen Separatisten im Donezk-Becken wurde nur der Ukraine die Teilnahme an dieser Kommission gestattet. Was das für Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit der Kommission hat, wäre sicher noch ein interessantes Projektthema für die Schüler.
Stefan Kromer, Kirchheim