Kirchheim. Im Finanz- und Verwaltungsausschuss wurde die neue Homepage vorgestellt, an der Mitarbeiter der Stadtverwaltung und einer Agentur aus dem Kreis Rottweil seit Juni gemeinsam gearbeitet haben. Eine der auffälligsten Neuerungen ist ein virtueller Stadtrundgang, der an verschiedene Plätze der Stadt führt, Rundblicke (unter anderem vom Martinskirchturm aus) und teilweise auch Innenansichten bietet. Startpunkt zu diesem Bildschirmrundgang ist das Rathaus. Von dort aus geht es in allen vier Himmelsrichtungen weiter zu anderen bedeutenden Plätzen der Stadt.
Das ist sicher eine Form der Öffentlichkeitsarbeit, die über die neugestaltete Website erreicht werden soll. Angedacht ist aber auch mehr Bürgerbeteiligung, beispielsweise über eine „Online-Beteiligungsplattform“, die in einigen Wochen zur Verfügung stehen soll. Hinzu kommt eine ganze Reihe von Formularen, die sich online abrufen lassen.
Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker sprach bei einem Pressetermin im Vorfeld der Ausschusssitzung auch von einer Plattform für Unternehmen, also für Einzelhandel und Wirtschaft. Vereine haben ebenfalls die Möglichkeit, wichtige Informationen über die Homepage der Stadt Kirchheim zu verbreiten, und auch dabei soll es interaktiv zugehen. Die Vereine müssen ihre Einträge selbst erstellen. Im Vorfeld seien alle Vereine angeschrieben worden, sagte Hauptamtsleiter Stefan Wörner in der Ausschusssitzung. Nach und nach sollte sich also die „Vereinsseite“ auf der Homepage mit Einträgen füllen. Auch das ist ein Beispiel dafür, wie die Website der Stadt Kirchheim in nächster Zeit noch optimiert werden kann. Oberbürgermeisterin Matt-Heidecker sagte dazu: „Für Rückmeldungen sind wir sehr dankbar.“
Optimierungsbedarf besteht derzeit noch bei vielen Informationen über die Stadt, nicht zuletzt auch bei den Infokästen des virtuellen Rundgangs. Nur ein Beispiel für nötige Verbesserungen ist die Ehrenbürgerliste, die (Stand gestern) zwar „13 Persönlichkeiten, darunter eine Dame“ ankündigt, aber letztlich nur zwölf Namen aufführt. Vergessen ist in diesem Fall Rektor Friedrich Wilhelm Schönig, der die Ehrenbürgerwürde 1915 verliehen bekam. Durcheinandergeraten sind dadurch aber auch drei Berufsbezeichnungen. So wird Oberamtsarzt Dr. Julius Krauß versehentlich zum „Rektor“, Fabrikant Otto Ficker zum „Oberamtsarzt“, und Wilhelm Murr – nationalsozialistischer „Reichsstatthalter“ in Württemberg – wird als „Fabrikant“ bezeichnet.
Es gibt also noch viel zu tun an der Homepage, die übrigens in einer eigenen Version für Smartphone-Benutzer vorliegt. Das wiederum veranlasste Stadtrat Ralf Gerber im Ausschuss zu der Nachfrage, ob sich nicht der Empfang für Smartphones im Kirchheimer Ratssaal verbessern ließe. Bislang muss man sich im Sitzungssaal selbst noch reell umschauen.