Gemeinde ändert „Kindi“-Öffnungszeiten
Mehr Flexibilität

Die Gemeinde Dettingen ändert zum 1. September die Öffnungszeiten ihrer Kindergärten. Damit will die Verwaltung auf den veränderten Betreuungs­bedarf der Familien reagieren.

Dettingen. Ende des vergangenen Jahres hatte die Gemeinde allen Dettinger Familien mit Kindern bis sechs Jahren Fragebögen zum Betreuungsbedarf zugesandt. Ordnungsamtsleiterin Marika Neufert berichtete in der vergangenen Gemeinderatssitzung von den Ergebnissen der Befragung.

„Prinzipiell wurde mehr Flexibilität gewünscht“, stellte sie fest. Öffnungszeiten bis 13  Uhr reichen oft nicht aus, der Betreuungsbedarf bestehe häufig bis 14 Uhr. Außerdem würden es viele Eltern begrüßen, wenn sie die Ganztagesbetreuung tageweise buchen könnten.

Um den Betreuungsbedarf der Familien bestmöglich abdecken zu können, schlug die Gemeinde den Räten drei unterschiedliche Module vor: Das Grundmodul „Vormittagsgruppe“ (7 bis 12.30 Uhr) ist von jeder Familie zu buchen; bedarfsgerecht können die Eltern die Module „Verlängerte Öffnungszeiten“ (12.30 bis 14 Uhr) oder „Ganztagesbetreuung“ (12.30 bis 16 Uhr) dazubuchen.

Die gebuchten Betreuungszeiten können halbjährlich geändert werden, informierte Marika Neufert weiter.

Alle drei Module gibt es für Eltern von Kindern, die im Kindergarten Regenbogen untergebracht sind. Im „Starennest“ ist das Modul „Ganztagesbetreuung“ hingegen bis zum Umzug in den geplanten Neubau nur dienstags und mittwochs vorgesehen. Und in der Kindergartengruppe Mäuseloch kann nur das Grundmodul „Vormittagsgruppe“ gebucht werden.

Im Rahmen der veränderten Öffnungszeiten soll auch das Gebührensystem umgestellt werden. „Im Großen und Ganzen werden die Gebühren aber nicht erhöht“, betonte Kämmerer Jörg Neubauer auf Nachfrage. Die bestehende Sozialstaffelung nach der Anzahl der Kinder unter 18 Jahren in einer Familie soll beibehalten werden. Diese werde nun auch bei der Ganztagsbetreuung berücksichtigt.

Finanziell schwache Familien könnten über das Jugendamt einen Zuschuss oder die Übernahme der Gebühren beantragen, betonte Bürgermeister Rainer Haußmann. Außerdem gebe es die Dettinger Bonuskarte, die Geringverdienern eine Ermäßigung der Kindergartengebühr um 50 Prozent ermöglicht. Der Bürgermeister sei darüber hinaus dazu ermächtigt, in Härtefällen eine Einzelfallentscheidung zu treffen.

Haußmann betonte, dass die neuen Öffnungszeiten mit dem bestehenden Personal erfolgen können. Die „Randzeiten“, also vor 7 und nach 16 Uhr, könnten über die fünf Tagesmütter, die es in Dettingen gebe, abgedeckt werden. Sollte der Bedarf in diesem Bereich steigen, werde die Gemeinde über weitere Änderungen nachdenken.

Der Gemeinderat sprach sich schließlich einstimmig für die geänderten Öffnungszeiten und das neue Gebührensystem aus.